| # taz.de -- Waffenlieferung in den Irak: Steinmeier warnt vor Abspaltung | |
| > Deutschland liefert Waffen in das Krisengebiet. Merkel will diese Haltung | |
| > in einer Regierungserklärung begründen und Steinmeier warnt vor einem | |
| > möglichen kurdischen Staat. | |
| Bild: Hegt Zweifel an den Waffenlieferungen: Frank-Walter Steinmeier. | |
| BERLIN/HANNOVER dpa | Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gibt an diesem | |
| Montag (14.00 Uhr) vor dem Bundestag eine Regierungserklärung zu den | |
| [1][geplanten deutschen Waffenlieferungen in den Irak] ab. Die kurdischen | |
| Streitkräfte im Norden des Landes sollen bei ihrem Kampf gegen die | |
| Terrormiliz Islamischer Staat (IS) mit Material aus Beständen der | |
| Bundeswehr versorgt werden. Dazu gehören 40 Maschinengewehre, 500 | |
| Panzerabwehrraketen, mehrere tausend Sturmgewehre und 10 000 Handgranaten. | |
| Der Rüstungsexport wurde am Sonntagabend im Kanzleramt von einer | |
| Ministerrunde unter Leitung der Kanzlerin beschlossen. | |
| Nach einer Aussprache stimmt der Bundestag auch über die Waffenlieferungen | |
| ab. Erwartet wird eine klare Mehrheit. Die Abstimmung hat aber nur | |
| symbolische Bedeutung – ein echtes Mitspracherecht hat der Bundestag in | |
| diesem Fall nicht. Die Linke als größte Oppositionspartei lehnt die | |
| Lieferungen strikt ab, weil Deutschland damit zur „Kriegspartei“ werde. | |
| Auch die Grünen wollen mehrheitlich dagegen stimmen. | |
| Nach Angaben von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen soll bis Ende | |
| September in Kurdistan ein Großverband von 4000 Soldaten ausgestattet | |
| werden. | |
| Vor diesem Hintergrund hat Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) vor | |
| der möglichen Gründung eines kurdischen Staates gewarnt. Es sei zu | |
| befürchten, „dass ein selbstständiges Kurdistan in Nordirak weitere | |
| Abspaltungen in Irak zur Folge hätte, etwa im Süden in und um Basra“, sagte | |
| er der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Die Folge wären „neue Kämpfe um | |
| neue Grenzen und staatliche Territorien“. Die „Infragestellung bestehender | |
| Grenzen“ würde „die Unregierbarkeit ganzer Großregionen zur Folge haben�… | |
| Es sei nicht auszuschließen, dass die Kurden die gelieferten Waffen zum | |
| Kampf für ihren eigenen Staat einsetzen oder dass diese Waffen später in | |
| falsche Hände geraten, sagte Steinmeier. Um dieses Risiko möglichst gering | |
| zu halten, werde man Ausrüstung „nur in dem Umfang liefern, dass keine | |
| Waffenlager angelegt werden können, die später in anderen | |
| Auseinandersetzungen missbraucht werden könnten“. | |
| 1 Sep 2014 | |
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