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# taz.de -- Irak und Syrien: Bomben und Hilfsgüter für Amerli
> Im Irak fliegen US-Kampfjets neue Angrifffe gegen den IS. In Syrien
> wurden 72 der eingeschlossenen UN-Soldaten befreit, 44 weitere sind noch
> in Händen von Extremisten.
Bild: Der Flugzeugträger USS George H.W. Bush liegt im Persischen Golf. Von hi…
DAMASKUS/BAGDAD dpa | Nach fast siebenstündigen Kämpfen gegen syrische
Extremisten sind alle 72 philippinischen UN-Soldaten auf den Golanhöhen in
Sicherheit. Das teilte der philippinische Militärchef Pio Catapang am
Sonntag in Manila mit.
44 weitere Blauhelmsoldaten der Fidschi-Inseln sind jedoch weiter in der
Gewalt der radikal-islamischen Al-Nusra-Front. Irakische Truppen begannen
nach Medienberichten eine Offensive gegen die Terrormiliz Islamischer Staat
(IS). Mehrere Orte im Nordirak seien am Sonntagmorgen bereits zurückerobert
worden, hieß es.
Auf dem Golan hatten UN-Soldaten am Samstag in einem Vorstoß 32
philippinische Kameraden aus Kämpfen mit der Nusra-Front befreit, teilten
die Vereinten Nationen (UN) in New York mit. Den weiteren 40 Philippinern
sei es nach Angaben des philippinischen Militärs gelungen, sich in der
Nacht zum Sonntag in ein sicheres Gebiet abzusetzen.
Die Blauhelmsoldaten von den Philippinen waren seit zwei Tagen an ihrem
Standort eingekesselt und hatten sich gegen Angriffe der Rebellen gewehrt.
Weitere Mitglieder der UN-Beobachtertruppe von den Fidschi-Inseln befinden
sich noch in Gefangenschaft der Miliz. Die UN-Soldaten beobachten auf den
Golanhöhen den Waffenstillstand zwischen Israel und Syrien.
## US-Jets fliegen neue Angriffe im Nordirak
Im Nordirak starteten Truppen mit Unterstützung schiitischer Milizen und
kurdischer Kämpfer eine Offensive gegen die Terrormiliz IS. Am
Sonntagmorgen sei die irakische Armee in Richtung der 150 Kilometer
nördlich von Bagdad gelegenen Kleinstadt Amerli vorgerückt, meldete die
unabhängige Nachrichtenseite Al-Sumaria. Nach Angaben des irakischen
Staatssenders al-Iraqiya wurden dabei mindestens 100 IS-Kämpfer getötet,
acht Dörfer in der Region wurden zurückerobert. Amerli wird seit rund zwei
Monaten von IS belagert.
US-Flugzeuge hatten nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums vom
Samstag Hilfsgüter für die Bevölkerung der belagerten Stadt im Nordirak
abgeworfen. Zudem seien Stellungen der Dschihadisten in der Umgebung
Amerlis bombardiert worden. Die Vereinten Nationen hatten kürzlich gewarnt,
in Amerli drohe ein Massaker der sunnitischen IS-Miliz an der überwiegend
schiitischen Bevölkerung.
Bereits am Samstagabend seien kurdische Peschmerga-Kämpfer in den Ort Sumar
vorgedrungen, berichteten die irakische Nachrichtenseite Al-Mada und der
kurdische Internetdienst Rudaw am Samstag. Sumar liegt rund 50 Kilometer
nordwestlich von Mossul und ist strategisch wichtig: Der hart umkämpfte
Mossul-Staudamm sowie zwei Ölfelder liegen in der Nähe.
Die US-Luftwaffe hatte den Angriff nach Angaben des US-Zentralkommandos in
Tampa mit fünf Luftschlägen nahe des Staudamms unterstützt. Die Kurden
hatten am Mittwoch eine neue Offensive gegen die IS-Extremisten begonnen.
Diese hatten am Donnerstag bei ihrem Rückzug aus der Region drei
Öl-Bohrlöcher angezündet.
Menschenrechtler berichteten am Samstagabend von neuen Gräueltaten der
IS-Miliz. Die Extremisten verschleppten demnach in den vergangenen Wochen
rund 300 gefangene jesidische Frauen und Mädchen aus dem Irak. Die Opfer
seien als „Beute aus dem Krieg mit den Ungläubigen“ an IS-Kämpfer in Syri…
verkauft worden, berichtete die Beobachtungsstelle für Menschenrechte. In
mindestens 27 Fällen hätten IS-Anhänger die Frauen für 1.000 US-Dollar (750
Euro) pro Person gekauft, um sie zu heiraten.
31 Aug 2014
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