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# taz.de -- Kommentar Rot-Rot-Grün in Thüringen: Wagt den Praxistest!
> Rot-Rot-Grün in Erfurt ist ein riskanter Versuch. Jede andere
> Konstellation wäre aber genauso riskant und würde Stagnation bedeuten.
Bild: Treten ganz entspannt vor die Presse: Anja Siegesmund (re., Grüne), Susa…
Normalerweise gewinnen Parteien, die bei Wahlen siegen, an politischem
Einfluss. Und umgekehrt. Das ist überall so – nur bei der Thüringer
Sozialdemokratie verhält es sich anders.
Bei Wahlen erntet die SPD seit zehn Jahren mehr oder weniger deprimierende
Resultate. Doch weil sie für Regierungsbildungen unentbehrlich ist, wächst
der Einfluss der SPD in Erfurt von Niederlage zu Niederlage. Ob Christine
Lieberknecht oder Bodo Ramelow regieren werden – beide würden mehr oder
weniger sozialdemokratisch eingefärbte Politik machen.
Es werden zwei Gründe angeführt, warum die SPD von Rot-Rot-Grün besser die
Finger lassen sollte: die Vergangenheit und die knappe Mehrheit. Ersteres
ist kein überzeugender Grund. Denn die Linkspartei hat fast alles getan, um
sich von DDR-Nostalgie zu verabschieden. Zudem hat das Beharren auf der
DDR-Geschichte mit der Zeit etwas Verstocktes, Rückwärtsgewandtes, auch
Rechthaberisches angenommen.
Gravierender ist der Einwand, dass Schwarz-Rot und Rot-Rot-Grün wegen
äußerst knapper Mehrheit gefesselte, von Partialinteressen erpressbare
Regierungen wären. Das kann sein – überprüfbar aber ist dies nur im
Praxistest. Die Alternative, eine CDU-SPD-Grüne-Regierung, mag verlockend
scheinen, weil sie eine stabile Mehrheiten verspricht. Aber das täuscht.
Sie wäre geboren aus Angst und dem Versuch, Neuwahlen zu vermeiden.
Die Grünen, die bislang für eine Regierung ohne CDU trommeln, würden als
opportunistische Lückenbüßer erscheinen. In Thüringen gibt es ein
kompliziertes Wahlergebnis – keinen Staatsnotstand, der Notkoalitionen
rechtfertigt. Und: Die Demokratieverdrossenheit der Wähler dürfte mit
Schwarz-Rot-Grün noch wachsen.
Rot-Rot-Grün ist ein riskanter Versuch. Aber besser als alle Alternativen.
16 Oct 2014
## AUTOREN
Stefan Reinecke
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