| # taz.de -- Flüchtlingsgipfel im Kanzleramt: Erst mal Arbeitsgruppen bilden | |
| > Vertreter der Länder sind bei ihrem Treffen zur Asyl- und | |
| > Flüchtlingspolitik zu keinem Ergebnis gekommen. Anfang Dezember sollen | |
| > weitere Vorschläge gesammelt werden. | |
| Bild: Flüchtlinge in München warten vor der Erstaufnahmestelle | |
| BERLIN kna/dpa | Der Flüchtlingsgipfel im Berliner Kanzeleramt ist am | |
| Donnerstag ohne konkrete Ergebnisse beendet worden. Bund und Länder wollen | |
| bis zur nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 11. Dezember Vorschläge | |
| für eine bessere Abstimmung bei der Aufnahme und Unterbringung von | |
| Flüchtlingen vorlegen, wie Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) im | |
| Anschluss an das dreistündiges Treffen zur Asyl- und Flüchtlingspolitik mit | |
| Vertretern der Länder sagte. Beide Seiten hätten vereinbart, Arbeitsgruppen | |
| zu Einzelthemen einzurichten. | |
| Nach den Worten Altmaiers ging es bei dem Gespräch im Kanzleramt unter | |
| anderem um Fragen der Finanzierung, der Personalausstattung des Bundesamtes | |
| für Migration und Flüchtlinge sowie der Unterbringung von Flüchtlingen in | |
| Liegenschaften des Bundes. Ferner habe man über die Rückführung von | |
| abgelehnten Asylbewerbern sowie die Verteilung der Flüchtlinge und das | |
| Asylbewerberleistungsgesetz gesprochen. Es habe eine sachliche Atmosphäre | |
| geherrscht. | |
| Bis zum Jahresende wollen Bund und Länder Lösungen für die Kostenverteilung | |
| bei der Versorgung von Asylbewerbern finden. Entscheidungen dazu sollen | |
| beim nächsten Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den | |
| Ministerpräsidenten der Länder am 11. Dezember fallen, kündigte Peter | |
| Altmaier an. | |
| Nach den Worten von Thüringens Innenminister Jörg Geibert (CDU) sollen die | |
| vereinbarten Arbeitsgruppen in einem „überschaubaren Zeitraum“ zu | |
| Ergebnissen kommen. Er bedauerte, dass es in der Frage der Finanzen noch | |
| keine Entscheidungen gegeben habe. Wichtig sei aber eine Entlastung für | |
| Länder und Kommunen. Der Chef der brandenburgischen Staatskanzlei, | |
| Staatssekretär Albrecht Gerber (SPD), ergänzte, es liege noch viel Arbeit | |
| vor den Verantwortlichen. Er lobte zugleich die große Bereitschaft der | |
| Bevölkerung zur Mithilfe. | |
| Die Grünen hatten den Flüchtlingsgipfel im Bundeskanzleramt schon im | |
| Vorfeld als unzureichend kritisiert. Ein „Mini-Treffen auf | |
| Staatskanzleiebene“ löse die Probleme nicht, so die Fraktionsvorsitzende | |
| Katrin Göring-Eckardt. Sie verlangte eine Finanzspritze von einer Milliarde | |
| Euro für die Kommunen und forderte ein weiteres Spitzentreffen, an dem | |
| nicht nur Repräsentanten von Bund und Ländern, sondern auch Vertreter von | |
| Kommunen und Nichtregierungsorganisationen teilnehmen sollten. | |
| ## Zahl der Flüchtlinge war absehbar | |
| Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd | |
| Landsberg, verlangte in der Passauer Neuen Presse ein Bund-Länder-Programm, | |
| „das den Kommunen hilft, dauerhafte zusätzliche Unterkünfte zu bauen und zu | |
| finanzieren“. | |
| Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) betonte im | |
| Südwestrundfunk, dass im Koalitionsvertrag verabredet sei, innerhalb von | |
| drei Monaten über Asylanträge zu entscheiden. Derzeit dauerten die | |
| Verfahren aber sieben bis neun Monate. Nach Angaben von Niedersachsens | |
| Innenminister Boris Pistorius (SPD) liegen aktuell 140.000 unbearbeitete | |
| Asylanträge beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. | |
| Die Vorsitzende des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für | |
| Integration und Migration, Christine Langenfeld, warf unterdessen Ländern | |
| und Kommunen Versäumnisse vor. Die wachsende Zahl an Flüchtlingen etwa aus | |
| Syrien sei absehbar gewesen, sagte sie der Süddeutschen Zeitung. | |
| Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland steigt seit Monaten | |
| kontinuierlich. Allein in den ersten neun Monaten des Jahres beantragten | |
| mehr als 130 000 Menschen in Deutschland Asyl - und damit mehr als im | |
| gesamten Jahr 2013. Für das gesamte Jahr werden insgesamt 200 000 | |
| Asylanträge erwartet, im kommenden Jahr 230 000. In vielen Städten und | |
| Gemeinden in Deutschland gibt es große Probleme bei der Unterbringung und | |
| Versorgung von Flüchtlingen. | |
| 24 Oct 2014 | |
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