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# taz.de -- Konferenz zu syrischen Flüchtlingen: „Mit dem Winter kommt der T…
> Jeder zweite Syrer ist auf der Flucht. Die Nachbarländer stoßen an ihre
> Grenzen. Nun muss die internationale Gemeinschaft handeln.
Bild: Syrische Flüchtlingskinder im türkischen Suruc
BERLIN dpa | Syriens Nachbarländer haben die internationale Gemeinschaft
eindringlich zu weiterer Unterstützung bei der Bewältigung des
Flüchtlingsdramas in der Region aufgefordert. Bei einer Konferenz mit
Vertretern von 40 Ländern und Organisationen in Berlin sagte der
libanesische Ministerpräsident Tammam Salam am Dienstag, sein Land habe die
Grenze der Belastbarkeit erreicht. Er rief die Weltgemeinschaft dazu auf,
die finanziellen Hilfen auszuweiten und mehr Flüchtlinge aufzunehmen als
bisher.
Nach Schätzungen des [1][UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind 3,2 Millionen
Syrer aus ihrer Heimat geflüchtet] – vor allem in die Anrainerstaaten
Libanon, Jordanien und die Türkei. Der jordanische Außenminister Nasser
Judeh sprach von einer „Ermüdung“ bei der Aufnahmebereitschaft und von
sozialen Spannungen.
Der stellvertretende türkische Außenminister Naci Koru beklagte, sein Land
trage Kosten von vier Milliarden US-Dollar (3,15 Milliarden Euro), werde
von der internationalen Gemeinschaft aber nur mit rund 250 Millionen Dollar
(197 Millionen Euro) unterstützt.
Auch UN-Flüchtlingskommissar António Guterres kritisierte, dass die
internationale Unterstützung nicht ausreiche. „Die Situation in Syrien ist
die dramatischste humanitäre Krise, die die Welt in letzter Zeit gesehen
hat“, sagte er. Die betroffenen Länder bräuchten finanzielle Hilfe. „Es
müssen Prioritäten verschoben werden bei der entwicklungspolitischen
Unterstützung.“
## Internationale Winterhilfe
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sicherte den betroffenen
Ländern die Solidarität der internationalen Gemeinschaft zu. „Wir müssen in
Krankenhäuser, Schulen, Wasserversorgung und Abfallversorgung investieren,
um den Zusammenbruch öffentlicher Dienste zu verhindern.“
Entwicklungsminister Gerd Müller mahnte massive internationale Winterhilfe
an. „Es fehlt an allem, es geht jetzt um das Überleben“, sagte der
CSU-Politiker im rbb-Inforadio. Jeder zweite Syrer sei auf der Flucht oder
vertrieben. Im Irak lebten 200.000 bis 300.000 Menschen im Schlamm, denen
dringend geholfen werden müsse. „Jetzt regnet es, dann kommt der Winter,
dann kommt der Tod“, warnte Müller. 26 Flüchtlingscamps seien im Irak
erforderlich. Deutschland werde sich am Aufbau der Notunterkünfte
beteiligen.
Als weitere konkrete Maßnahme kündigte Steinmeier ein neues
Stipendienprogramm an, das bis zu hundert Flüchtlingen aus Syrien ein
Studium in Deutschland ermöglichen soll. Wie der Deutsche Akademische
Austauschdienst (DAAD) mitteilte, stellt das Auswärtige Amt dazu insgesamt
7,8 Millionen Euro zur Verfügung. Zudem wird die Zahl der regulären
DAAD-Stipendien verdoppelt.
28 Oct 2014
## LINKS
[1] http://data.unhcr.org/syrianrefugees/regional.php
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