Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Krieg in Syrien: UN planen Waffenstillstandszonen
> Nicht nur um Kobani wird gekämpft. Rebellen und das Assad-Regime liefern
> sich landesweit heftige Gefechte. Die wollen die UN nun schrittweise
> beenden.
Bild: Die Spuren des Krieges sind bis nach Damaskus zu sehen
NEW YORK/KOBANI dpa | Mit regionalen Waffenstillstandszonen wollen die
Vereinten Nationen den Grundstein für eine Friedenslösung im
bürgerkriegsgeplagten Syrien legen. „In diesen Arealen können wir zuerst
einen politischen Prozess auf lokalem Niveau beginnen und dann schließlich
auf nationaler Ebene“, sagte der UN-Sondergesandte für das
Bürgerkriegsland, Staffan de Mistura, am Donnerstag vor dem
UN-Sicherheitsrat in New York.
Auch die Dschihadisten des Islamischer Staats (IS) könnten so wirksamer
bekämpft werden. Der Schwede nannte Aleppo als mögliche erste dieser
sogenanntes „Freeze Zones“, sagte aber nicht, wie eine Waffenruhe umgesetzt
werden kann.
Der IS kontrolliert weite Teile Syriens. Auch im benachbarten Irak
beherrschen sie große Gebiete. In die Kurdengebiete des Iraks brach am
Donnerstagabend ein Erkundungsteam der Bundesregierung auf. Es soll dort
die Beteiligung der Bundeswehr an einer militärischen Ausbildungsmission
prüfen. Damit will die Bundesregierung den Kampf gegen den IS unterstützen.
Norwegen kündigte am Donnerstagabend an, sich an einem Ausbildungszentrum
in der nordirakischen Stadt Erbil zu beteiligen.
In Syrien tobt seit rund dreieinhalb Jahren ein Bürgerkrieg. Dem
UN-Nothilfebüro zufolge ist jedes vierte Krankenhaus in dem Land
funktionsunfähig. Die Vereinten Nationen hätten im vergangenen Monat 3,9
Millionen Menschen mit Essen versorgt und 1,6 Millionen Mal Kranke
behandelt, sagte Kang Kyung Wha vom Nothilfebüro. Dennoch seien nach wie
vor etwa 600 000 Menschen seit Monaten von jeder Hilfe abgeschnitten. Sie
warf der Regierung in Damaskus vor, die Hilfe durch Schikanen zu
blockieren. Zugleich kritisierte sie, Regierung wie auch oppositionelle
Gruppen hätten in den vergangenen Wochen ihre Angriffe sogar noch
verstärkt, ohne Rücksicht auf Zivilisten.
## 21 Tote in Kobani
Die Lage in Syrien ist unübersichtlich. Milizen bekämpfen nicht nur das
Regime, sondern sie bekriegen sich auch gegenseitig. So unterstützt etwa
die Freie Syrische Armee (FSA) die Kurden in Kobani bei deren Kampf gegen
den IS.
Bei Luftangriffen der USA und ihrer Verbündeten auf den IS in der
nordsyrischen Stadt Kobani sollen mindestens 21 Dschihadisten ums Leben
gekommen sein. Die Opfer hätten zur „Religionspolizei“ des IS gehört,
berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag.
Auch ein IS-Kämpfer aus Dänemark sei getötet worden.
Die Verteidiger von Kobani warten weiterhin auf die Verstärkung aus dem
Nordirak. Die 150 Peschmerga-Kämpfer halten sich in der Türkei nahe der
Grenze zu Syrien für ihren Einsatz in der Stadt bereit. Eine Vorhut hatte
am Donnerstag die Lage in Kobani erkundet, war dann aber wieder in die
Türkei zurückgekehrt. Die Peschmerga sollen dabei helfen, die belagerte
Stadt gegen die Extremisten zu verteidigen.
31 Oct 2014
## TAGS
Schwerpunkt Syrien
Kurden
Kobani
„Islamischer Staat“ (IS)
Irak
Baschar al-Assad
Syrischer Bürgerkrieg
Schwerpunkt Türkei unter Erdoğan
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien
Kobani
Flüchtlinge
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Syrien
Libyen
Flüchtlinge
## ARTIKEL ZUM THEMA
Patriot-Raketen in der Türkei: Bundeswehr zieht Soldaten ab
Nach drei Jahren wird das Engagement mit Patriot-Einheiten beendet. Der
Einsatz in der Türkei war für die Bundeswehr sehr aufwendig.
Syrische Bloggerin über Bürgerkrieg: „Nicht nur IS, auch Assad angreifen“
Bloggerin Marcell Shewaro fordert Attacken auf Assad, um den Bürgerkrieg zu
beenden. Sonst könne es bald viele IS geben.
Terrormiliz „Islamischer Staat“: IS soll Jugendliche gefoltert haben
Kämpfer der Terrormiliz IS lassen 93 kurdische Geiseln frei. In der
syrischen Stadt Kobani sollen sie Jugendliche monatelang festgehalten und
gefoltert haben.
Kampf um Kobani: Peschmerga sind angekommen
Lange war Verstärkung erwartet worden. Jetzt greifen irakische Kurden in
das Geschehen ein. An anderen Stellen marschiert der IS jedoch weiter
voran.
Syrische Flüchtlinge im Libanon: Starr vor Kälte
Im Libanon, dem kleinen Nachbarland Syriens, warten mittlerweile 1,2
Millionen Flüchtlinge dringend auf Hilfe. Denn der Winter beginnt bald.
Front gegen den IS: Peschmerga-Kämpfer vor Kobani
Tausende Menschen haben die 150 Kämpfer verabschiedet. Die Türkei hatte die
Durchreise der Iraker genehmigt. Die Peschmerga haben auch
Artillerie-Geschütze dabei.
Youtube-Video „Li Biladi“: Angeklickt und angefeindet
Zwei junge Syrerinnen singen in einem Youtube-Video über die Schönheit und
das Leid des Nahen Ostens. Das macht sie zu einer Internetsensation.
Schwere Kämpfe in Libyen: Islamisten fliehen aus Bengasi
Die Armee von General Hafter kontrolliert weite Teile der ostlibyschen
Stadt. Dort toben die heftigsten Gefechte seit dem Sturz Gaddafis.
Konferenz zu syrischen Flüchtlingen: „Mit dem Winter kommt der Tod“
Jeder zweite Syrer ist auf der Flucht. Die Nachbarländer stoßen an ihre
Grenzen. Nun muss die internationale Gemeinschaft handeln.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.