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# taz.de -- Kampf um Kobani: Peschmerga sind angekommen
> Lange war Verstärkung erwartet worden. Jetzt greifen irakische Kurden in
> das Geschehen ein. An anderen Stellen marschiert der IS jedoch weiter
> voran.
Bild: Explosion nach einem Luftangriff auf IS-Stellungen in Kobani.
MURSITPINAR/BEIRUT rtr | Im Kampf gegen die islamische Extremistenmiliz IS
haben die Verteidiger der belagerten syrischen Kurdenstadt Kobani die lang
erwartete Verstärkung erhalten. Durch die Kämpfer der kurdischen Peschmerga
aus dem Irak und die schweren Waffen könne sich das Blatt wenden, sagte ein
Vertreter des Distrikts am Wochenende.
Andernorts rückten islamistische Kämpfer dagegen weiter vor. In der
nordwestlichen Provinz Idlib eroberte die Al-Kaida nahestehende Nusra-Front
die letzte Bastion der vom Westen unterstützten Rebellen. Im Irak töteten
Kämpfer des Islamischen Staates (IS) bei ihrem Vormarsch nach Angaben von
Stammesmitgliedern und aus Sicherheitskreisen mindestens 85 Menschen.
Die Auseinandersetzung um das nahe der türkischen Grenze gelegene Kobani
ist international zu einem Symbol für den Kampf gegen den IS geworden, der
in den vom ihm beherrschten Teilen Syriens und des Irak ein Kalifat
ausgerufen hat.
„Was bislang gefehlt hat, waren Waffen und Munition“, sagte der
Distriktvertreter Idris Nassan. „Daher wird das Eintreffen von mehr davon
jetzt dabei helfen, im Kampf den Ausschlag zu geben.“ Unterstützt wurden
die Kurden-Kämpfer erneut durch Luftangriffe der USA auf IS-Stellungen.
Auch 200 Angehörige der oppositionellen Freien Syrischen Armee (FSA) trafen
zur Unterstützung der Kurden in Kobani ein.
## Rückschlag an der Nusra-Front
Eine mit der FSA verbündete Miliz musste am Samstag dagegen eine herben
Rückschlag hinnehmen. Kämpfer der Nusra-Front eroberten in Idlib die letzte
Bastion der vom Westen unterstützten Rebellen und rückten in die Ortschaft
Deir Sonbol ein. Die Nusra-Front war einmal eine der stärksten Milizen, die
in Syrien den Sturz von Präsident Baschar al-Assads betreiben. Zuletzt hat
ihr jedoch der IS immer mehr den Rang abgelaufen.
Im Irak setzte der IS nach Angaben von Stammesmitgliedern und aus
Sicherheitskreisen seine Vergeltungsoffensive gegen jene Verbände fort, die
sich ihm in den Weg gestellt und einen Anschluss an die Organisation
verweigert haben.
Ein Vertreter des Sunniten-Stammes Albu Nimr sagte am Samstag, 50
vertriebene Angehörige seien am Vortag vom IS umgebracht worden. Ein
Mitglied der Sicherheitskräfte erklärte, in einem Massengrab seien 35
Leichen gefunden worden, die bei einem anderen Überfall getötet worden
seien.
Erst am Donnerstag waren in der Provinz Anbar zwei Massengräber entdeckt
worden, in der laut Sicherheitskreisen mindestens 220 Leichen vom IS
verscharrt worden waren. Die Toten gehörten demnach zu einer Gruppe von 300
Angehörigen des Albu-Nimr-Stammes, die in den vergangenen Tagen vom IS
verschleppt wurde. IS-Mitglieder hätten erklärt, dass es sich um eine
Strafaktion gegen den Widerstand gehandelt habe.
2 Nov 2014
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Kobani
„Islamischer Staat“ (IS)
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