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# taz.de -- Verschwundene Studenten in Mexiko: Bürgermeister von Iguala verhaf…
> José Luis Abarca und seine Frau waren seit vier Wochen auf der Flucht.
> Sie sollen für das Verschwinden der 43 Studenten Ende September
> verantwortlich sein.
Bild: Jose Luis Abarca und seine Frau Maria de los Angeles im Mai. Sie gilt als…
BERLIN taz | Die mutmaßlichen Drahtzieher des Angriffs auf Dutzende von
Studenten im südmexikanischen Bundesstaat Guerrero wurden gefasst. Eine
Spezialeinheit der Bundespolizei nahm den Bürgermeister der Stadt Iguala,
José Luis Abarca, sowie dessen Ehefrau María de los Angeles am Dienstag in
Mexiko-Stadt fest. Bei der Festnahme sei kein Schuss gefallen, informierte
ein Sprecher der Behörde.
Abarca soll einen Polizeieinsatz angewiesen haben, bei dem am 26. September
sechs Menschen starben und 43 Studenten verhaftet und dann entführt wurden.
Die Polizisten sollen die Vermissten der Mafiabande „Guerreros Unidos“
(Vereinigte Krieger) übergeben haben, deren örtliche Anführerin de los
Angeles ist. Wahrscheinlich wurden die Verschwundenen von den Kriminellen
hingerichtet.
Durch die Verhaftung des vier Wochen lang flüchtigen Ehepaares hoffen die
Strafverfolger nun, Informationen über den Verbleib der Studenten zu
bekommen. Insgesamt wurden inzwischen knapp 60 Personen festgenommen, unter
ihnen viele Polizisten und Mitglieder der „Guerreros Unidos“. In mehreren
Massengräbern wurden Leichen gefunden, die aber nicht als sterbliche
Überreste der Studenten identifiziert werden konnten.
Angesichts der massiven Proteste und der internationalen Kritik nach dem
mutmaßlichen Massaker kündigte Präsident Enrique Peña Nieto am Montag einen
Pakt gegen die Gewalt an. Um die Korruption zu bekämpfen und die
Straflosigkeit zu beenden, müssten der Staat und soziale Organisationen
zusammenarbeiten.
## Militärischer Sicherheitschef von Tamaulipas erschossen
Indes erschossen Unbekannte am Sonntag im nördlichen Bundesstaat Tamaulipas
den General Ricardo César Niño Villareal sowie dessen Frau. Nach Angaben
der örtlichen Staatsanwaltschaft wurden am Tatort über hundert
Patronenhülsen gefunden. Villareal war seit August als einer von vier hohen
Armeeangehörigen in der Region tätig, um gegen die Mafia vorzugehen. Am 9.
Oktober überlebte er ein Attentat.
Peña Nieto schickt seit Mai wieder die Armee nach Tamaulipas, nachdem dort
viele Menschen bei Feuergefechten zwischen Kartellen und mit
Sicherheitskräften gestorben sind. Der Bundesstaat gilt als einer der
gefährlichsten Mexikos: Hier werden Drogen Richtung USA transportiert, auch
viele Migranten werden von Kriminellen überfallen, entführt und ermordet.
In der Region sind mehrere kriminelle Organisationen aktiv: Das Golf- und
das Sinaloa-Kartell sowie die Zetas.
4 Nov 2014
## AUTOREN
Wolf-Dieter Vogel
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Guerrero
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