Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Organisierte Kriminalität in Mexiko: Massengräber entdeckt
> Erneut haben Angehörige von Vermissten im Bundestaat Veracruz
> Massengräber entdeckt. Bisher sind 28 Leichen gefunden worden.
Bild: Angehörige von Verschwundenen und Mitglieder der Gruppe Colectivo Soleci…
São Paulo epd/ap | Im mexikanischen Bundesstaat Veracruz haben
Familienangehörige von Vermissten 75 Massengräber entdeckt. Bislang seien
28 Leichen gefunden worden, sagte Lucía Días von der Vermisstenorganisation
Colectivo Solecito am Samstag) laut La Jornada. In den anderen Gräbern
seinen zahlreiche menschliche Knochenstücke entdeckt worden.
Staatsanwaltschaft und Polizei bestätigten die Angaben, wollten sich aber
nicht zur Gesamtzahl der Leichen äußern.
In Mexiko gelten nach offiziellen Angaben rund 27.000 Menschen als
verschwunden. Amnesty International wirft den mexikanischen Behörden
Versagen bei der Suche nach den Vermissten vor.
Die Organisation Colectivo Solecito, die von Familien von Verschwundenen
gegründet wurde, schätzt, dass sich mindestens drei Opfer in jedem Grab
befinden. „Es könnte sich um das bislang größte Massengrab in Mexiko
handeln“, sagt Días. Sie warf den Behörden vor, dass Gräber von solcher
Größe nur mit der Einwilligung von Polizei oder Lokalpolitikern geschaffen
werden könnten.
Auch Amnesty International beklagte, dass Polizei und Staatsanwaltschaft
aus Angst vor den Drogenkartellen oft nicht ermittelten und selbst in die
organisierte Kriminalität verwickelt seien. Die Staatsanwaltschaft von
Veracruz wies den Vorwurf zurück, sie verschleiere etwas.
Die Mitglieder von Colectivo Solecito suchen teilweise schon seit sechs
Jahren nach verschleppten Angehörigen. Sie machen kriminelle Organisationen
und staatliche Sicherheitskräfte für das Verschwinden verantwortlich. Die
Gräber wurden in der Ortschaft Colinas de Santa Fe gefunden. In der Nähe
waren Mitte August Gräber mit insgesamt 60 Leichen entdeckt worden.
## Mexikos gefährlichster Bundesstaat
Veracruz gilt inzwischen als einer der gefährlichsten Bundesstaaten in
Mexiko. Das Kartell Jalisco Nueva Generación kämpft dort um die
Vorherrschaft im Drogenhandel. Nach offiziellen Angaben hat der Drogenkrieg
in Mexiko von 2006 bis 2015 bereits 80.000 Menschen das Leben gekostet.
Auch am vergangenen Wochenende drehte sich die Gewaltspirale weiter: Bei
Feuergefechten zwischen Soldaten und mutmaßlichen Drogen-Mitgliedern sind
im Norden Mexikos, in der Grenzstadt Nuevo Laredo, elf Menschen getötet
worden. Unter den Toten war auch eine unbeteiligte Autofahrerin, die ins
Kreuzfeuer geraten sei, teilten die Behörden mit.
4 Sep 2016
## TAGS
Mexiko
Drogenkartell
Massengräber
Mexiko
Mexiko
Mexiko
Mexiko
Mexiko
Mexiko
Prohibition
## ARTIKEL ZUM THEMA
Mexiko vor der Wahl im Juli: Drogengangs ermorden Kandidaten
Seit Beginn der Wahlperiode 2017 starben in Mexiko 47 Kandidaten gewaltsam.
Kriminelle wollen zukünftige Bürgermeister kontrollieren.
Kriminalität in Mexiko: 250 Schädel in Massengrab gefunden
In Mexiko gelten 30.000 Menschen als vermisst. In der jüngsten Fundstelle
wurden Überreste von 250 Toten entdeckt – und es könnten noch mehr werden.
Mexiko und seine Verschwundenen: Das Erbe des Suppenkochs
Santiago Meza López löste für die Drogenkartelle in Tijuana Menschen in
Säure auf. Wie aus dem Ort des Horrors einer der Versöhnung wird.
Aus der Le Monde diplomatique: Ein mörderischer Landstrich
Die mexikanische Grenzstadt Ciudad Juárez wird von Drogen, Armut und Gewalt
beherrscht. Die Politik ist gescheitert.
Literatin Poniatowska zur aktuellen Lage: „Mexiko erwacht jetzt“
Elena Poniatowska, die Grande Dame der mexikanischen Literatur, über ihr
Land, das derzeit in Gewalt und Korruption versinkt.
Verschwundene Studenten in Mexiko: Bürgermeister von Iguala verhaftet
José Luis Abarca und seine Frau waren seit vier Wochen auf der Flucht. Sie
sollen für das Verschwinden der 43 Studenten Ende September verantwortlich
sein.
taz-Serie Drogen und Gewalt in Mexiko: Kiffen für den Frieden
Der Krieg gegen Drogen ist in Mexiko Staatsdoktrin. Doch er fordert immer
mehr Opfer. In den USA wie Mexiko kämpfen Aktivisten für ein Ende der
Prohibition.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.