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# taz.de -- Suche nach Vermissten in Mexiko: 129 Leichen in Iguala entdeckt
> Als 43 Studenten in Iguala spurlos verschwanden, begann eine groß
> angelegte Suche. Dabei stießen die Behörden auf Massengräber mit 129
> Leichen.
Bild: Angehörige der vermissten Studenten fordern Gerechtigkeit.
Mexiko-Stadt AP | Die Suche nach den 43 vermissten Studenten in der
südmexikanischen Stadt Iguala hat dort mindestens 60 Massengräber mit 129
Leichen zutage gefördert. Dies teilte das Büro des mexikanischen
Generalstaatsanwalts am Sonntag mit. Demnach könnte die Zahl der von
Oktober bis Mai entdeckten Leichen sogar höher sein, weil nur Fälle
berücksichtigt wurden, bei denen Experten hinzugezogen wurden. Die Details
wurden auf Anfrage der Nachrichtenagentur AP publik gemacht, die sich auf
das Recht auf Informationsfreiheit berufen hatte.
In Iguala leben 120.000 Menschen, die Stadt liegt 200 Kilometer südlich von
Mexiko-Stadt. Am 26. September 2014 kamen dort bei einer Konfrontation
zwischen jungen Leuten und Polizisten sechs Menschen um, 43 Studenten
verschwanden spurlos. Ermittlungen der Staatsanwalt ergaben, dass sie einer
Drogenbande übergeben, umgebracht und dann verbrannt wurden. Der Regierung
zufolge hatten sie mit Drogenhandel nichts zu tun, waren aber
fälschlicherweise für Mitglieder einer rivalisierenden Bande gehalten
worden.
Der Fall warf ein Schlaglicht auf die engen Verflechtungen zwischen
Politikern, Polizisten und Kriminellen in dem Bundesstaat Guerrero und
anderen Orten Mexikos mit hoher Drogenkriminalität. Zudem gab es einen
Aufschrei über das ungeklärte Schicksal einer großen Zahl verschwundener
Menschen im Land: Mehr als 20.000 Menschen gelten als vermisst, viele davon
in Guerrero, einem Staat, in dem im großen Stil Opium produziert wird und
verschiedene Drogenkartelle um Territorium und Schmuggelrouten kämpfen.
## Mehrere Versäumnisse bei Ermittlungen
Die in den vergangenen Monaten gefundenen Leichen stehen nicht im
Zusammenhang mit dem Verschwinden der Studenten in Iguala. Außerdem gingen
die Behörden nicht davon aus, dass sich jemals eine Verbindung herstellen
lassen wird.
Viele Mexikaner zweifeln die offizielle Version über das Schicksal der 43
vermissten Studenten aus Iguala an, vor allem ihre Eltern. Sie dürften sich
in einem vergangene Woche veröffentlichten Bericht der nationalen
Menschenrechtskommission bestätigt fühlen, der mindestens 30 Versäumnisse
bei den Ermittlungen aufzeigte, die zur Aufklärung des Falls beigetragen
hätten. Am Sonntag kamen unter Führung der Eltern der Studenten in
Mexiko-Stadt Hunderte Menschen zusammen, um Gerechtigkeit in dem Fall zu
fordern.
27 Jul 2015
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