| # taz.de -- Diskussion um Mietpreisbremse: Der Kampf geht weiter | |
| > Schwarz-Rot verteidigt die Mietpreisbremse. Zu lasch ist sie der | |
| > Opposition. Und der Immobilienverband sieht keine Notwendigkeit für | |
| > staatliche Eingriffe. | |
| Bild: Auch das ist in Berlin sehr teuer. | |
| BERLIN taz | Noch ist sie längst nicht in Kraft, aber die geplante | |
| Mietpreisbremse wirft ihre Schatten voraus. Am Donnerstag warb | |
| Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) im Bundestag für die Pläne der | |
| schwarz-roten Bundesregierung. Während die Immobilienwirtschaft das | |
| Vorhaben überflüssig findet, will der Mieterbund, dass es so schnell wie | |
| möglich umgesetzt wird. Der Opposition gehen die Pläne nicht weit genug. | |
| Mit der Mietpreisbremse möchte die Regierung Mietpreissprünge von 20 oder | |
| 30 Prozent verhindern, wie es sie bislang in begehrten Wohnlagen gibt – | |
| etwa in Groß- und Universitätsstädten. Bei der Wiedervermietung einer | |
| bestehenden Wohnung darf die zulässige Miete höchstens auf das Niveau der | |
| ortsüblichen Vergleichsmiete zuzüglich zehn Prozent angehoben werden. Diese | |
| Vorschrift soll aber nur fünf Jahre lang und nur in ausgewählten Gebieten | |
| gelten, und zwar in solchen, die die Bundesländer als Region mit einem | |
| angespannten Wohnungsmarkt festlegen. | |
| Im Maklerrecht soll das Prinzip „Wer bestellt, bezahlt“ eingeführt werden; | |
| damit sollen Wohnungssuchende vor überhöhten Maklergebühren geschützt | |
| werden. Maas verteidigte das Vorhaben im Bundestag als „sinnvoll, | |
| angemessen und notwendig“. Bei der Mietpreisbremse handele es sich um ein | |
| neues Instrument. Nach fünf Jahren solle es überprüft werden. Die | |
| Mietpreisbremse gelte nur für angespannte Wohnungsmärkte; wo diese seien, | |
| könnten die Bundesländer vor Ort am besten einschätzen, sagte der | |
| Justizminister. | |
| Die Opposition kritisierte die geplante Mietpreisbremse als Mogelpackung. | |
| „Der Begriff weckt Hoffnungen, die das Gesetz nicht hält“, sagte Caren Lay | |
| von der Linksfraktion. Es gebe zu viele Pferdefüße bei dem Vorhaben. | |
| Angesichts der Mietenexplosion sei die Begrenzung auf fünf Jahre | |
| lächerlich. Die beste Mietpreisbremse sei der soziale Wohnungsbau. | |
| ## Vorher kräftig zulangen | |
| Der Grünen-Abgeordnete Christian Kühn sprach von einer „durchlöcherten, | |
| verzögerten Mietpreisbremse“. Falsch sei die Ausnahme für Neubauten, da | |
| teure Neubauten das Mietniveau insgesamt erhöhten. Und die Ausnahme für | |
| umfassende Modernisierung bringe Vermieter dazu, besonders teuer zu | |
| sanieren. „Das ist doch Irrsinn.“ Laut einer [1][Studie der | |
| Grünen-Fraktion] hat bereits die Ankündigung einer Mietpreisbremse dazu | |
| geführt, dass Vermieter im Vorfeld schon einmal kräftig zulangen. | |
| „Ein Anziehen der Angebotsmieten im Bestand zeitlich parallel zu den | |
| politischen Ankündigungen bezüglich einer Mietpreisbremse lässt sich in | |
| fünf Städten deutlich feststellen, in weiteren dreien eingeschränkt“, hei�… | |
| es in der Studie. Dies betreffe Freiburg, Regensburg, Hamburg, Mainz und | |
| Jena; mit Abstrichen auch Darmstadt, Köln und Heidelberg. | |
| Der Deutsche Mieterbund forderte die Politik auf, die Mietpreisbremse zügig | |
| zu beschließen. Der Immobilienverband Deutschlands erklärte, es gebe keine | |
| Notwendigkeit für staatliche Eingriffe in den Wohnungsmarkt. Die | |
| Neuvertragsmieten seien im vergangenen Jahr flächendeckend weniger | |
| dynamisch gestiegen als in den Jahren zuvor, erklärte der Verband. Selbst | |
| in vielen – allerdings oft teuren – Großstädten wie Düsseldorf, Frankfurt | |
| am Main, Bonn, Wiesbaden und Dresden seien die Mieten nicht gestiegen. | |
| Deutliche Steigerungen für Wohnungen mit mittlerem Wohnwert gab es aber in | |
| Berlin (5,7 Prozent), Köln (3,5 Prozent), Stuttgart (5,0 Prozent), Essen | |
| (7,7 Prozent) und Leipzig (3,8 Prozent). | |
| 13 Nov 2014 | |
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| ## AUTOREN | |
| Richard Rother | |
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