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# taz.de -- Fusion auf dem Immoblienmarkt: Ein Konzern, 350.000 Wohnungen
> Die Immobilienkonzerne Deutsche Annington und Gagfah schließen sich
> zusammen, um Kosten in Millionenhöhe zu senken. Für die Mieter soll sich
> nichts ändern.
Bild: „Wertsteigerung durch Mieterorientierung“ ist die Losung des Zusammen…
BOCHUM/MÜLHEIM dpa | Die Immobilienbranche steht vor einer Großfusion: Mit
der Deutschen Annington und Gagfah wollen zwei der größten deutschen
Immobilienkonzerne zusammengehen, wie beide Unternehmen am Montag
mitteilten. Sollte der Zusammenschluss gelingen, würde der größte
Immobilienkonzern der Bundesrepublik mit insgesamt rund 350.000 Wohnungen
entstehen. „Es werden mehr als eine Million Menschen bei uns wohnen“, sagte
der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Annington, Rolf Buch. Auch die
Mieter sollten von dem Zusammengehen profitieren.
Beim Deutschen Mieterbund hieß es, für die Bewohner gebe es keine
unmittelbaren Auswirkungen, die Mietverträge behielten unverändert ihre
Gültigkeit. „Neue oder zusätzliche Mieterhöhungsmöglichkeiten gibt es
nicht. Der Vermieter bleibt verpflichtet, Instandsetzungen durchzuführen
und Mängel abzustellen“, sagte Bundesdirektor Lukas Siebenkotten in Berlin.
Der Mieterbund hoffe, „dass die Deutsche Annington aus Fehlern lernt,
verstärkt in die Instandsetzung und Instandhaltung ihrer Wohnungen
investiert“.
Die Deutsche Annington bietet den Gagfah-Aktionären eine Barzahlung und
Aktien im Wert von 18 Euro je Anteilsschein. Es müssen mindestens 50
Prozent der Anteile zusammenkommen. Auch das Bundeskartellamt muss dem
Geschäft noch zustimmen. Die Wettbewerbsbehörden seien bereits
benachrichtigt.
## Noch kein neuer Name
Die beiden Unternehmen erhoffen sich durch die Übernahme Kosteneinsparungen
in Höhe von 84 Millionen Euro im Jahr – wobei dafür auch erst einmal
Belastungen in Höhe von etwa 310 Millionen Euro anfallen. Bei der Hebung
von Synergien stehe nicht der Abbau von Arbeitsplätzen im Vordergrund, hieß
es. Die Börse feierte das Angebot: Gagfah-Aktien legten zeitweise knapp 14
Prozent zu.
Es soll eine neue Unternehmenszentrale im Einzugsgebiet der beiden jetzigen
Unternehmenszentralen in Mülheim/Ruhr und Bochum entstehen. Dabei gebe es
aber noch keine Festlegung. Auch über einen neuen Namen sei noch nicht
entschieden, sagte Buch.
Die Unternehmen betonten die Vorteile für die Mieter: „Mieter profitieren
weiterhin von bezahlbarem Wohnraum und Investitionen in energetische
Sanierung und Schaffung altersgerechten Wohnraums.“
Annington-Chef Buch sagte laut Mitteilung: „Ich persönlich stehe dafür ein,
dass die Neuausrichtung „Wertsteigerung durch Mieterorientierung“ auch im
zusammengeschlossenen Unternehmen konsequent weiter geführt wird.“ Buch
soll im neuen Unternehmen Vorstandsvorsitzender werden. Der Vorstandschef
der Gagfah, Thomas Zinnöcker, soll sein Stellvertreter werden. Zinnöcker
sagte: „Unseren Mietern kann ich versprechen, dass die Gagfah alle
abgeschlossen Vereinbarungen einhält, und dass die gemeinsame Gesellschaft
sich an ihrem Anspruch als sozial verantwortlicher Vermieter messen lässt.“
1 Dec 2014
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