# taz.de -- VW Zwickau stellt auf E-Autos um: Zukunft made in Sachsen | |
> Sally Floss ist auf Weiterbildung. Sie wird bei Volkswagen in Sachsen | |
> bald nur noch elektrische Fahrzeuge bauen. Die Zukunft weckt auch Ängste. | |
Bild: Hier steht die Zukunft: die Karosserie des künftigen VW-Elektroautos | |
ZWICKAU taz | Elektrisch in die Zukunft“, prangt auf der Wand links vom | |
Eingang am Tor West. „Elektromobilität aus Sachsen. Energie geladen – | |
Tradition trifft Zukunft“, schreit es wenige Meter weiter von dem großen | |
Banner direkt gegenüber dem Gebäude, in dem die Geschäftsführung von VW | |
Zwickau sitzt. Direkt vor dem Haus befindet sich eine Ladestation. Ein | |
E-Auto kommt, der Fahrer parkt den Golf rückwärts ein, wie es hier Pflicht | |
ist. „Der E-Golf aus Sachsen“ steht auf dem Fahrzeug mit einem Wolfsburger | |
Kennzeichen. Es wirkt ein wenig, als müssten sie sich bei Volkswagen in | |
Zwickau immer wieder selbst versichern, dass der eingeschlagene Weg der | |
richtige ist. | |
Im VW-Werk am Rande des Erzgebirges schreiben die Sächsinnen und Sachsen | |
Industriegeschichte: Der Autobauer läutet hier das Ende der Ära des | |
Verbrennungsmotors ein. Der Konzern baut die konventionelle Fabrik zum | |
weltweiten Vorzeigestandort für die Produktion von E-Fahrzeugen um. | |
Zwickau wird zum Modell für das neue Zeitalter, in das VW und die deutsche | |
Autoindustrie im Vergleich zur chinesischen Konkurrenz mit erheblicher | |
Verspätung aufbrechen. | |
Dafür geht es umso rasanter los. Im laufenden Betrieb soll die Umstellung | |
von umweltschädlichen Fahrzeugen auf Öko-Wagen erfolgen. „Das ist weltweit | |
das erste Mal, das so etwas gemacht wird“, sagt VW-Sprecher Carsten Krebs. | |
Anderswo errichten Autohersteller neue Fabriken, wenn sie E-Autos | |
herzustellen beginnen, sagt er. In Zwickau bauen sie um – in den Hallen und | |
in den Köpfen der Führungskräfte und ArbeiterInnen, denn die wurden bislang | |
auf die Herstellung von Diesel- und Benzinfahrzeuge getrimmt. Im November | |
sollen die ersten E-Autos ausgeliefert werden. | |
Etwa 8.000 Menschen arbeiten bei Volkswagen in Zwickau, außerdem Tausende | |
bei Zulieferern in der Umgebung. Das 90.000 EinwohnerInnen zählende Zwickau | |
besteht aus vielen kleinen Ortschaften. Das VW-Werk wirkt, als wäre es eine | |
von ihnen. Auf dem Gelände hinter dem Eingang mit zwei Schranken und | |
Pförtner befinden sich Straßen, an denen Bürogebäude und riesige Werkhallen | |
liegen. Volkswagen investiert hier 1,2 Milliarden Euro. | |
## Das Versprechen: Niemand verliert seinen Job | |
Allerdings: Für den Bau von E-Autos werden etwa ein Drittel weniger | |
Beschäftigte benötigt, weil weniger Teile verbaut werden müssen. Doch VW | |
wird deswegen niemanden entlassen. Dafür soll die Produktion ausgeweitet | |
werden. Statt wie bisher zwei sollen künftig sechs Modelle vom Band rollen. | |
Statt 1.350 Autos sollen künftig täglich 1.500 produziert werden. „Wir | |
haben eine Beschäftigungsgarantie bis 2029“, sagt der | |
Betriebsratsvorsitzende Jens Rothe. Er hat 1990 auf diesem Areal die | |
letzten Produktionstage des DDR-Autos Trabant, des Trabbi, erlebt. Seit | |
mehr als 100 Jahren werden hier Autos gebaut, zuerst der Horch, der Audi, | |
dann der legendäre „Silberpfeil“. | |
Rothe kennt VW Sachsen vom ersten Tag an. „Ich fühle mich heute sehr an die | |
Nachwendezeit erinnert“, sagt der 49-Jährige. Denn der Umbruch ist ähnlich | |
groß. „In der Belegschaft ist die Stimmung gemischt“, berichtet Rothe. | |
Etliche fragen sich, wie das mit den E-Autos funktionieren soll ohne | |
flächendeckende Ladeinfrastruktur. Und ob überhaupt genug Menschen die | |
Wagen mit elektrischem Antrieb kaufen. „Aber viele sind auch stolz, dass | |
wir hier der Eisbrecher für den Konzern sind“, sagt er. Rothe selbst ist | |
demonstrativ begeistert: „Wir bekommen die neueste Infrastruktur, die | |
neueste Technik, die modernsten Autos, und die Belegschaft ist auf dem | |
höchsten Qualifizierungsniveau – eine bessere Zukunftssicherung kann es | |
nicht geben.“ | |
In Halle 4 laufen die Vorbereitungen auf die Zukunft auf Hochtouren. Auf | |
85.000 Quadratmetern wird hier die Karosserie gebaut. Von den 1.620 | |
Robotern, die hier bald Autoteile bewegen, kleben oder schweißen sollen, | |
werden 80 Prozent neu sein. Noch läuft der Probebetrieb. Meterhohe | |
orangefarbene Industrieroboter stehen im Neonlicht der Halle. Sie schweißen | |
Karosserieteile aneinander, die aus dem Presswerk nebenan geliefert werden. | |
Über ein Transportsystem, das abgetrennt durch ein Drahtgitter unter der | |
Hallendecke hängt, werden die Teile hin- und hergefahren. Am Anfang einer | |
Schweißstraße legt ein Roboter ein Autoteil auf eine Maschine. In 68 bis 72 | |
Sekunden setzen 134 Roboterkollegen an einem Seitenteil 1.492 | |
Schweißpunkte. Stellen die Sensoren an den Schweißzangen einen Fehler fest, | |
senden sie ein Signal an ein Display und stoppen die Anlage. | |
## „Wer ein Handy bedient, kann das auch mit einem Roboter“ | |
Ein Roboter sortiert die Teile für die Weiterverarbeitung. In der | |
herkömmlichen Produktion machen das die Einleger. Diese einfachen Arbeiten | |
fallen weg. Dafür werden viel mehr Menschen benötigt, die die | |
vollautomatischen Anlagen überwachen. „Wir brauchen 27 Prozent mehr | |
Anlagebediener als früher“, sagt Hallenchef Heiko Rösch. Der 52-Jährige | |
trägt eine gelbe Sicherheitsweste über dem weißen Hemd und eine Jeans. | |
Seine Brille hat passend zu seinen Augen blaue Stege. VW bietet den | |
Mitarbeitern Qualifizierungsprogramme an, damit sie mitkommen. „Wenn man | |
ein Handy bedienen kann, kann man auch einen Roboter bedienen“, ist Rösch | |
überzeugt. Viele, auch Ältere, wollen sich fortbilden, sagt er. Mit | |
„Ältere“ meint er Mitarbeiter ab Mitte 40. | |
VW hat ein eigenes Bildungswerk, um die eigenen Beschäftigten und die von | |
Zulieferern zu qualifizieren. Das hat nun die Aufgabe, die Belegschaft fit | |
zu machen für die E-Mobilität. Mithilfe virtueller Brillen lernen | |
Beschäftigte neue Montagehandgriffe. Um die innere Einstellung geht es in | |
Emotions-Räumen: Beschäftigte gehen durch einen grünen Raum im Stil des 19. | |
Jahrhundert mit Pferdegeräuschen, dann in ein Zimmer mit Bildern von Helmut | |
Kohl und Angela Merkel, um dann in einen Bereich mit modernen Batterien und | |
E-Autokomponenten zu kommen. Transformation ist nichts Neues, aus | |
Veränderung entsteht etwas Gutes, das soll die Botschaft sein. | |
Täglich werden 80 Menschen trainiert. An diesem Dienstag ist Sally Floss | |
dabei. Die 24-Jährige hat Mechatronik bei VW gelernt. Sie trägt die | |
werkstypische helle Latzhose, auf der ihr Nachname in Brusthöhe steht, und | |
eine helloranges T-Shirt. Wann es für sie mit der E-Produktion losgeht, | |
weiß sie noch nicht, wie sie dazu stehen soll, auch nicht. „Die das mit dem | |
Umbau entschieden haben, wissen schon, was sie machen“, sagt sie mit einem | |
angedeuteten Achselzucken. Das mit den E-Autos findet sie durchaus | |
interessant und aufregend, sagt sie zögernd. „Das ist die Zukunft“, sagt | |
sie nachdenklich. „Man merkt, wie sich alles verändert, und das ist auch | |
gut so. Eine zweite Erde haben wir nicht.“ | |
Wenn Sally Floss nicht gerade bei der Weiterbildung ist, arbeitet sie in | |
Halle 6 und montiert dort Dachgepäckträger. Dort wird noch bis Juni | |
nächsten Jahres der Golf Variant hergestellt, ein Auto aus der Welt, die | |
bald die alte sein soll. Auch hier sind viele Industrieroboter im Einsatz – | |
und noch etliche Menschen. Ein Arbeiter steckt Windschutzscheiben auf eine | |
Vorrichtung. Ein Roboter nimmt die Scheibe, steckt sie in eine Autofront | |
und klebt sie fest. | |
Die Autos hängen an Laufbändern an der Decke und bewegen sich an den | |
Beschäftigten vorbei, während diese die Teile montieren. Die ArbeiterInnen | |
kommen von der Seite, manche wie Katrin Möhring sitzen auf einem Stuhl mit | |
Rollen. Die 50-Jährige rollt auf ein Auto zu. Sie bringt im Kofferraum | |
Führungsprofile an, die einen Stoßfänger tragen sollen. „Davor habe ich | |
Gurte montiert“, sagt sie. Alle zwei Stunden wechseln Möhring und die | |
KollegInnen die Tätigkeit. Der Teamleiter kommt und schaut mahnend. Für | |
Gespräche ist hier keine Zeit. An den Produktionsstraßen hängen Monitore, | |
auf denen verzeichnet ist, wie viel die ArbeiterInnen in ihrer Schicht | |
produzieren sollen, was sie schon produziert haben und was möglich wäre. | |
Der Status liegt bei 95,7 Prozent, Ziel ist mindestens 97 Prozent. | |
## Werden die Kunden bei Elektromobilität mitmachen? | |
Viele fragen sich hier, ob die neuen Autos auch ihre AbnehmerInnen finden | |
werden. Der Preis der Wagen mit elektronischem Antrieb hängt von der | |
Reichweite ab. Unter 30.000 Euro soll ein VW kosten, der mit voll | |
aufgeladenen Batterien rund 330 Kilometer weit kommt – das wäre etwa die | |
Entfernung von Zwickau in die VW-Zentrale nach Wolfsburg. „Damit werden wir | |
unserem Begriff Volkswagen gerecht: dass wir nicht für Millionäre, sondern | |
für Millionen Autos bauen“, sagt Reinhard de Vreis, einer der drei | |
Geschäftsführer des Zwickauer Werks. Er fährt mit einem E-Auto – jedenfalls | |
manchmal. Wenn er aber nach Wolfsburg muss, dann nimmt er lieber den | |
schnellen Golf GTI. „Wegen der Reichweite“, sagt er. „Aber das wird in | |
Zukunft ja kein Thema mehr sein.“ Der ID.3 First mit einer Reichweite von | |
420 Kilometern soll 40.000 Euro kosten. | |
Vom Werk bis in die Zwickauer Innenstadt dauert es mit dem Auto eine gute | |
Viertelstunde. Am Hauptmarkt zeugen sanierte alte Häuser von früherem | |
Wohlstand. Neben der Autoproduktion war der Kohleabbau lange prägend für | |
die Stadt. Der Hauptmarkt ist ein beschaulicher Ort. Hier steht das | |
Rathaus, daneben ein Café mit Terrasse, das um 18 Uhr schließt, gegenüber | |
ein Eiscafé. Bänke auf dem Platz laden zum Verweilen ein. | |
Die offizielle Arbeitslosenquote in Zwickau gehört mit 4,3 Prozent zu den | |
niedrigsten in Sachsen. Die Arbeitsagentur meldet knapp 1.800 offene | |
Stellen, vor allem in der Zeitarbeit und im verarbeitenden Gewerbe. Das ist | |
nahezu Vollbeschäftigung. Doch die Stimmung in der Stadt spiegelt diese | |
gute Lage nicht, sagt René Hahn, der im Jugendclub Roter Baum aktiv ist. | |
Viele hier hätten das Gefühl, direkt oder indirekt von der Autoindustrie | |
abzuhängen.„Es gibt eine gewisse Anspannung, weil man nicht weiß, wo das | |
mit der E-Mobilität hinführt“, sagt Hahn, der für die Linkspartei im | |
Stadtrat sitzt. „In Zukunft werden eher Ingenieure gebraucht als Arbeiter“, | |
sagt er. Das mache vielen Sorgen. „Die Leute haben eigentlich Arbeit.“ Aber | |
viele fänden das, was sie bekommen können, nicht attraktiv – einen Job in | |
der Autobranche oder im Handwerk. So wanderten etliche junge Leute ab. | |
## Friday-for-Future protestiert nicht gegen VW | |
Auf dem Hauptmarkt wird am 20. September auch zum globalen Klimastreiktag | |
eine Veranstaltung stattfinden, die SchülerInnen von Fridays for Future in | |
Zwickau organisieren. Als einige SchülerInnen im März für eine | |
Klimademonstration im benachbarten Chemnitz mobilisierten, schlossen sich | |
300 junge Leute an. Seitdem gibt es eine Fridays-for-Future-Ortsgruppe. Die | |
jungen AktivistInnen betrachten die Änderungen bei VW mit Zurückhaltung. | |
„E-Mobilität ist eine schwieriges Thema“, sagt der 17-jährige Jakob. „Es | |
ist gut, dass es vom Verbrennungsmotor weggeht. Aber E-Autos sind nicht die | |
Lösung für das Klimaproblem.“ Das wären sie seiner Meinung nach höchstens, | |
wenn es auch eine umfassende Energiewende geben würde. Er und seine | |
Mitstreiterinnen sehen auch Probleme beim Recycling. „Ich frage mich, was | |
mit den Batterien passieren wird, wenn die Autos verschrottet werden“, sagt | |
die 16-jährige Vanessa. | |
Hauptthema der Gruppe ist der Verkehr. Bei Ampelaktionen etwa springen die | |
SchülerInnen mit einem Banner auf die Straße, auf dem sie | |
Geschwindigkeitsbegrenzungen fordern. Vor Kurzem veranstalteten sie eine | |
Fahrrad-Demo unter dem Motto „Verkehrswende statt Weltende“. „Der | |
öffentliche Nahverkehr in Zwickau ist miserabel, wir wollen, dass er besser | |
wird“, sagt die 15-Jährige Paulina. Die SchülerInnen wollen nicht einen | |
Führerschein machen müssen, wenn sie 18 werden, um sich in der Region | |
fortbewegen zu können. Gegen den Autobauer VW richten sich ihre Aktionen | |
nicht. Dazu ist seine Bedeutung als Arbeitgeber zu groß, sagen sie. | |
Ungebrochen positiv gesehen wird der Umstieg bei VW rund zwei Kilometer vom | |
Marktplatz entfernt. Gegenüber vom Bahnhof, in der dritten Etage eines | |
Bürohauses, hat die Gewerkschaft IG Metall ihre Geschäftsstelle. Hinter der | |
Eingangstür hängt eine Motorhaube, auf der ein stilisiertes Auto zu sehen | |
ist. Am anderen Ende des Flurs mit rotem Teppich liegt das Büro von Jörg | |
Brodmann. Er freut sich über den Transformationsprozess bei Volkswagen – | |
und darüber, dass er im Werk Zwickau beginnt. „Das ist ein riesiger | |
Umbruch“, sagt er. „Wir sind froh darüber, dass Zwickau das Pilotprojekt | |
ist.“ Denn das stärkt den Standort, ist er überzeugt. | |
## Der Metaller ist zufrieden | |
Dabei kennt er durchaus auch Verlierer dieses Prozesses. Wenn bei VW wegen | |
des Umbaus die Bänder still stehen, stehen sie auch dort, wo Sitze oder | |
Bauteile für den Autobauer produziert werden. „Es gibt Kurzarbeit bei | |
Zulieferern“, sagt Brodmann. Die Beschäftigten bekommen bei Kurzarbeit nur | |
60 Prozent ihres Nettogehalts. Die IG Metall fordert, dass der Arbeitgeber | |
den Betrag auf 85 Prozent erhöht. „Damit das geschieht, braucht es Druck“, | |
sagt der 45-Jährige. Da der Betriebsrat der Kurzarbeit zustimmen muss, gibt | |
es dort ein Druckmittel, wo es Arbeitnehmervertretungen gibt. Bei VW sind | |
viele Beschäftigte gewerkschaftlich organisiert, das ist nicht bei allen | |
Zulieferern der Fall. | |
Der Gewerkschafter weiß, dass viele KollegInnen in der Autobranche mit | |
großem Unbehagen den neuen elektronischen Zeiten entgegensehen. „Viele | |
fragen sich, ob das funktioniert“, berichtet Brodmann. Die Zweifel sind | |
immer dieselben: Wie ist das mit den Reichweiten der Autos, der | |
Lade-Infrastruktur, den Arbeitsplätzen, der Nachfrage. Brodmann hat | |
Verständnis für die Ängste. „Die Leute, die zu Wendezeiten ins Berufsleben | |
eingestiegen sind, haben einen harten Ritt hinter sich“, sagt er. „Viele | |
haben eine Enttäuschungsgeschichte erlebt.“ Sie verloren ihre Jobs, mussten | |
immer wieder von vorn anfangen und wurden vergleichsweise schlecht bezahlt. | |
Die Region sei als Billiglohnland wahrgenommen worden, kritisiert Brodmann | |
– auch, weil PolitikerInnen damit geworben habe, dass hier für 30 Prozent | |
weniger gearbeitet werde als im Westen. | |
Im Regal schräg vor Brodmanns Schreibtisch steht ein vielleicht zehn | |
Zentimeter großes Holzmännchen mit einem Schild: „35 reicht“ steht darauf. | |
Die VW-Arbeiter in Zwickau verdienen mit mindestens 3.300 Euro brutto im | |
Monat nicht schlecht. Aber sie arbeiten für das gleiche Geld drei Stunden | |
in der Woche mehr als die KollegInnen in Emden, Hannover oder Wolfsburg. | |
Die IG Metall ist 2003 mit dem Versuch gescheitert, auch im Osten die | |
35-Stunden-Woche einzuführen. Jetzt will die Gewerkschaft einen neuen | |
Versuch unternehmen, die Angleichung zwischen Ost und West zu erreichen. | |
Die Arbeitgeber sperren sich dagegen. „Wir wollen das für die Fläche, aber | |
wenn es keinen anderen Weg gibt, fangen wir in den Betrieben an“, sagt | |
Brodmann. | |
Bei VW Zwickau wird die IG Metall auf Granit beißen. „Wir halten uns aus | |
dieser Diskussion raus“, sagt Geschäftsführer de Vries. Er hält es nicht | |
für nötig, durch die gleiche Bezahlung im Osten ein Zeichen der Anerkennung | |
zu setzen. „Wir setzen ein Zeichen mit der Produktion“, sagt er knapp. | |
24 Aug 2019 | |
## AUTOREN | |
Anja Krüger | |
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