| # taz.de -- Über 80.000 Menschen gegen Rechts: Anti-Nazi-Demo läuft über | |
| > Bei einer Demonstration am Jungfernstieg in Hamburg kamen über acht Mal | |
| > so viele Menschen wie angemeldet. Versammlung wegen Überfüllung | |
| > abgebrochen. | |
| Bild: Wurde wegen Überfüllung abgebrochen: Demonstration gegen rechtsextreme … | |
| Hamburg taz | Weitaus [1][mehr Zulauf als erwartet hat am Freitagnachmittag | |
| eine Anti-Nazi-Demonstration in Hamburg] erhalten. Ein Bündnis aus | |
| Gewerkschaften, Wirtschaftsverbänden, Kulturschaffenden und | |
| Religionsgemeinschaften hatte zu der Kundgebung gegen „Rechtsextremismus | |
| und neonazistische Netzwerke“ aufgerufen. Nach Schätzung des DGB | |
| beteiligten sich mehr als 80.000 Menschen. | |
| Anlass der Demonstration waren die [2][Enthüllungen des Recherchenetzwerk | |
| Correctiv über ein geheimes Treffen von AfD-Politiker*innen mit Neonazis]. | |
| Bei dem Treffen waren Deportationspläne unter anderem für ausländisch | |
| gelesene Menschen besprochen worden. | |
| Die Demo fand am Jungfernstieg statt, nicht wie geplant auf dem | |
| Rathausmarkt. Die [3][AfD erreichte durch eine spontane Fraktionssitzung, | |
| dass die Demo um etwa 350 Meter verschoben wird]: Das Hamburger | |
| Bannkreisgesetz verbietet Versammlungen und Demos im Umkreis von 350 Meter | |
| um das Rathaus herum. Dadurch soll die Arbeitsfähigkeit der Bürgerschaft | |
| geschützt werden. | |
| Die Organisator*innen zeigten sich davon unbeeindruckt. „Die Attacke | |
| auf unsere Kundgebung überrascht uns nicht“, erklärten sie gestern in einem | |
| Statement. „Sie zeigt einmal mehr, dass die AfD die Demokratie verachtet.“ | |
| ## Senat zeigt Flagge | |
| Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sprach davon, dass | |
| die Freiheit aller Hamburger*innen gefährdet sei. „Hier steht die Mitte | |
| der Gesellschaft“, sagte er. „Wir haben den Punkt erreicht, wo alle | |
| rechtschaffenen Bürgerinnen und Bürger aufstehen müssen.“ Der ganze Senat | |
| sei hier anwesend, sagte Tschentscher. | |
| Die meisten Menschen jubelten dem Bürgermeister zu. Die Chefin des [4][DGB | |
| Hamburg], Tanja Chawla, sprach davon, dass eine faschistische Regierung zu | |
| einem „Abbau von Arbeits- und Schutzrechten führen würde“. Die AfD strebe | |
| nach faschistischen Verhältnissen, warnte die Gewerkschaftsvorsitzende. | |
| Damit löste sie weitere Buh-Rufe in Richtung Rathaus und die dort tagende | |
| AfD aus. | |
| Eine Demonstrantin, die anonym bleiben will, ist mit ihrem acht Monate | |
| alten Sohn zur Demo gekommen. „Man braucht heute schon einen sehr guten | |
| Grund, nicht zu kommen“, sagt die 36-jährige PR-Managerin. Sie fühle sich | |
| seit der Geburt ihres Kindes in einer Vorbildfunktion. „Ich will mir später | |
| nicht von ihm sagen lassen, dass ich nicht alles versucht hätte, ihm eine | |
| gute Zukunft zu schenken.“ | |
| Aus der U-Bahn-Station am Jungfernstieg kamen zeitweise Menschen weder | |
| hinaus noch hinein. Auf dem Abschnitt zwischen Jungfernstieg und Rathaus, | |
| wo die Polizei Absperrungen zur Einhaltung der Bannmeile aufgestellt hatte, | |
| skandierten Demonstrierende fast durchgängig Parolen wie „Ganz Hamburg | |
| hasst die AfD“. Gegen 16:40 Uhr brachen die Veranstalter die Demo aus | |
| eigener Initiative ab, da die Lage für die weiter zuströmenden | |
| Demonstrierenden zu unsicher wurde. | |
| 19 Jan 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Auf-die-Strasse-gegen-rechts/!5986650 | |
| [2] /Szenische-Lesung-von-Correctiv/!5983328 | |
| [3] /Hamburger-Demo-muss-verlegt-werden/!5983261 | |
| [4] https://hamburg.dgb.de/++co++7c928b60-b479-11ee-8ef6-001a4a160123 | |
| ## AUTOREN | |
| Theresa Moosmann | |
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