# taz.de -- Mehr Radwege dank der Coronakrise: Bahn frei! | |
> Berlin, 2020: Wo vorher drei Spuren für Autos reserviert waren, sind es | |
> plötzlich nur noch zwei. Daneben ist auf einmal ein Radweg entstanden. | |
Bild: Geht doch: Pop-up-Bike-Lane in Berlin-Kreuzberg | |
Der Müllwagenfahrer will einfach nicht verstehen, was der Polizist von ihm | |
verlangt. „Greenpeace demonstriert da vorne für mehr Sicherheit im | |
Radverkehr und Sie parken hier in der zweiten Reihe“, sagt der Polizist. | |
„Ich musste Mülleimer holen“, sagt der Fahrer. Aber damit kommt er nicht | |
durch, der Polizist hat gesehen, dass er gerade in einem Lebensmittelladen | |
Äpfel gekauft hat. Der Fahrer wird eine Geldstrafe zahlen müssen und | |
bekommt einen Punkt in Flensburg. Der Mann hat ausgerechnet auf der | |
Müllerstraße im Berliner Bezirk Wedding für kurze Zeit seinen Müllwagen | |
abgestellt. Da, wo für etwa anderthalb Stunden ein improvisierter | |
Radstreifen entsteht. | |
Radeln ist auf der mehrspurigen, vielbefahrenen Hauptverkehrsstraße ohne | |
Radweg eine heikle Angelegenheit. Fahrrad-AktivistInnen haben deshalb einen | |
blauen Teppich ausgerollt und ihn mit rot-weißen Verkehrskegeln zur | |
Autospur hin abgesichert. RadlerInnen, die hier fahren, werden mit Applaus | |
begrüßt. | |
Das Happening ist Teil des bundesweiten Aktionstags „Pop-up-Radwege“. In | |
mehr als 30 Städten haben BürgerInnen am vergangenen Samstag einen Streifen | |
von der Straße mit Pollern oder Verkehrskegeln abgetrennt und so temporäre | |
Radwege geschaffen, sogenannte Pop-up-Bike-Lanes. | |
## Über Nacht sind sie da, die Pop-up-Radwege | |
Der Begriff stammt aus Nordamerika. Dort wird seit Langem mit temporären | |
Radwegen experimentiert. Nachdem wegen der Coronakrise weltweit immer mehr | |
Menschen aufs Rad umgestiegen sind, entstehen von einem Tag auf den anderen | |
mithilfe von Signallinien, Baken oder Pollern Radstreifen. In Deutschland | |
aber noch immer viel zu wenige, finden die AktivistInnen. „Wie es geht, hat | |
Kreuzberg vorgemacht“, ruft Detlef Müller, Sprecher für Mobilität von | |
Greenpeace Berlin den AktivistInnen im Wedding zu. „Was wir in Kreuzberg | |
sehen, soll auf ganz Berlin, auf ganz Deutschland erweitert werden.“ | |
Nur wenige Kilometer südlich der Berliner Müllerstraße befindet sich das | |
derzeitige Eldorado für RadaktivistInnen. Im Bezirk | |
Friedrichshain-Kreuzberg sind in den vergangenen Wochen an 80 | |
Straßenabschnitten Pop-up-Bike-Lanes entstanden oder sie werden in Kürze | |
eröffnet. Im Bezirk Mitte, zu dem die Müllerstraße gehört, gibt es dagegen | |
nur zwei Pop-up-Radwege. Wer steht hinter dem Kreuzberger Radwegwunder? | |
Felix Weisbrich leitet das Straßen- und Grünflächenamt in dem Bezirk. Der | |
Forstwissenschaftler treibt wie kein anderer den Ausbau der temporären | |
Radwege voran. Einige Tage vor dem Aktionstag steht der 47-Jährige in | |
seinem Büro im 8. Stock des Kreuzberger Rathauses. An der Wand hängt eine | |
Karte, die seinen Zuständigkeitsbereich zeigt. Er zeigt auf einen Punkt an | |
der Frankfurter Allee. Dort soll in Kürze ein weiterer Pop-up-Radweg | |
entstehen. „Wir arbeiten mit Mitteln der Baustellensicherung“, erklärt er. | |
Das heißt: MitarbeiterInnen einer Straßensicherungsfirma ziehen einen | |
gelben Signalstrich auf der Straße, anschließend stellen sie Baken oder | |
Poller darauf. Mit dieser Abtrennung fühlen sich Radfahrende sicherer als | |
ohne, haben Untersuchungen etwa in New York gezeigt. Außerdem verhindern | |
die Kreuzberger Verwaltungsleute so, dass Autofahrende auf dem Radstreifen | |
parken. | |
Etwa anderthalb Meter vor der Bezirkskarte in Weisbrichs Büro steht ein | |
quadratischer Tisch mit acht Stühlen. Hier planen er und sein Team, wo die | |
nächsten temporären Radwege entstehen. Etwas mehr als 12 Kilometer sind | |
bereits fertig, 20 sollen es bis Ende Juni werden. Geht es nach Weisbrich | |
und dem Berliner Senat, sollen die Radwege dauerhaft bestehen bleiben. „Wir | |
sind bemüht, das Temporäre schnell in eine dauerhafte Lösung zu | |
überführen“, sagt Verkehrssenatorin Regine Günther. Insgesamt sind in | |
Berlin rund 30 Kilometer dieser Wege errichtet oder in Planung. | |
Die Begeisterung der RadaktivistInnen beschränkt sich auf den Bezirk | |
Friedrichshain-Kreuzberg. „Wenn kein Wille da ist, passiert gar nichts“, | |
sagt Ranghild Sorensen von der [1][Radinitiative Changing Cities]. | |
„Kreuzberg ist eine Ausnahme.“ Sie wünscht sich ein klares Signal vom | |
Senat, damit es auch andernorts losgeht. | |
Doch in den anderen Bezirken gibt es keinen, der so energisch vorgeht wie | |
Grünflächenamtschef Weisbrich. Der sah Mitte März Bilder aus der | |
kolumbianischen Hauptstadt Bogotá. Als Reaktion auf das veränderte | |
Verkehrsverhalten in der Coronakrise haben dort die Verantwortlichen Mitte | |
März die ersten Radwege eingerichtet, 117 Kilometer Hauptstraßen wurden vom | |
frühen Morgen bis zum Abend für Autos gesperrt. „Als ich Bilder aus Bogotá | |
gesehen habe, dachte ich: Jetzt müssen wir auch loslegen“, sagt Weisbrich, | |
der keiner Partei angehört. „Wir wollten die Ersten in Europa sein, das | |
waren wir.“ Am 25. März war die erste Pop-up-Bike-Lane an einer Stelle | |
eingerichtet, an der RadfahrerInnen zuvor oft auf den Gehweg ausgewichen | |
waren, um sich sicher zu fühlen. | |
Der von der Straße abgetrennte Radstreifen ist breit genug, damit sich | |
RadlerInnen gefahrlos überholen können. Die Abstandsregeln sind auch der | |
Grund für die Einrichtung der Streifen. „Die Krise hat Notwendigkeiten | |
eskaliert, die ohnehin bestanden“, sagt Weisbrich. Nachdem aus Angst vor | |
einer Ansteckung mit dem Coronavirus viele BerlinerInnen aufs Rad | |
umgestiegen sind, waren die Radwege schnell sehr voll. „Wir haben gesagt: | |
Wir machen den Radverkehr sicherer“, sagt er. | |
Anfang des Jahres hat Weisbrich am viel befahrenen und unfallträchtigen | |
Kottbusser Tor gestanden, nachdem dort eine Fahrradfahrerin tödlich | |
verunglückt ist. Man merkt ihm an, dass ihn das noch immer bewegt. Der | |
forsche Ausbau der Radwege hat ihn bekannt gemacht. Weisbrich ist in diesen | |
Tagen ein gefragter Mann, viele Fachleute wollen Rat von ihm bekommen. | |
Es gibt mittlerweile ein Handbuch auf Deutsch und auf Englisch, in dem | |
Standards und Regeln für eine schnelle Einrichtung von Radwegen aufgeführt | |
sind, und das andere Städte zum Nachahmen einlädt. Aus Stuttgart, Rostock | |
und Hamburg hat Weisbrich Anfragen bekommen. Vor Kurzem bekam er die | |
Anfrage einer Entwicklungsorganisation, ob seine Leute ihre Erfahrungen | |
nicht in anderen Ländern einbringen könnten. | |
Wenn Weisbrich über den zu knappen Raum für RadfahrerInnen und | |
FußgängerInnen referiert oder darüber, dass kostenloser Parkraum kein | |
Menschenrecht ist, wird schnell klar: Der Mann hat eine Mission, er will | |
den Raum auf den Straßen neu verteilen, und zwar zugunsten von | |
RadfahrerInnen und FußgängerInnen. Auf der Fensterbank in Weisbrichs Büro | |
liegt neben einer Baumscheibe der Bildband [2][„Der Wald in | |
Mecklenburg-Vorpommern“]. 16 Jahre lang hat er in diesem Bundesland als | |
Förster gearbeitet. „Ich habe dort gesehen, welche Folgen der Klimawandel | |
hat“, sagt er. Die urbane Entwicklung und die der Ökosysteme sind | |
miteinander verschränkt, weiß er. „Die försterliche Nachhaltigkeit kann in | |
urbanen Räumen einen Beitrag leisten“, sagt er. | |
## „Wir machen das nicht mit heißer Nadel“ | |
Aber Weisbrich sieht sich nicht als Aktivist oder Politiker, im Gegenteil. | |
Er beruft sich auf seine Verantwortung als Amtsleiter. „Ich handele nicht | |
eigenmächtig“, betont er. „Ich handele im Auftrag der Verwaltung.“ Und d… | |
Verwaltung wiederum habe den Auftrag, den Schutz aller | |
VerkehrsteilnehmerInnen zu gewährleisten. „Wir machen das nicht mit heißer | |
Nadel“, betont Weisbrich. Er legt großen Wert darauf, dass er und seine | |
Leute nicht rechtsbeugend oder verkehrsgefährdend vorgehen. Der | |
Radwegausbau in Friedrichshain-Kreuzberg stehe im Einklang mit der | |
Straßenverkehrsordnung. Der Impuls, die temporären Radwege einzurichten, | |
kam zwar mit der Coronakrise. Aber bis auf 200 Meter seien die Wege, die | |
nun für RadlerInnen ausgewiesen sind, ohnehin vorgesehen gewesen. | |
Weisbrich und sein Team nutzen das, was die Verkehrsforscherin Dagmar | |
Köhler vom [3][Deutschen Institut für Urbanistik] (Difu) ein | |
„Möglichkeitsfenster“ nennt. „Jetzt ist der Moment, zu gestalten“, sagt | |
sie. Dazu müssen nicht – wie in Berlin – bereits Pläne für neue Radwege | |
fertig sein. Die können auch jetzt aufgestellt und wenn nötig später | |
nachgesteuert werden. Die Coronakrise habe gezeigt, dass der Platz auf der | |
Straße anders verteilt werden muss, sagt Köhler. „Diese Notwendigkeit ist | |
jetzt im Bewusstsein verankert.“ | |
Viele Menschen haben in den vergangenen Wochen ihre Mobilitätsroutinen | |
verändert, sind etwa aufs Rad umgestiegen. Das eröffnet Chancen für | |
Veränderungen. Die können aber nur genutzt werden, wenn die | |
verantwortlichen Instanzen vor Ort das gleiche Ziel haben, sagt sie. In | |
Friedrichshain-Kreuzberg ist das der Fall, dort sind sich der Bezirk, der | |
Senat und die oberste Straßenbehörde einig. „Das ist das Entscheidende“, | |
sagt Köhler. „Wenn nicht alle an einem Strang ziehen, wird es schwierig.“ | |
Denn Gegenargumente für zügiges Handeln ließen sich immer finden. „Die | |
Aufgabe der Kommunen ist jetzt, das Möglichkeitsfenster nicht an sich | |
vorbeiziehen zu lassen“, sagt sie. | |
## 150 Städte mit neuen Radwegen | |
Viele Städte auf der ganzen Welt nutzen das Möglichkeitsfenster, das durch | |
die Coronakrise aufgestoßen wurde. Nach Angaben des Weltverkehrsforums, dem | |
65 Staaten angehören, haben von Mitte März bis Ende April mehr als 150 | |
Städte neue Rad- und Fußwege eingerichtet, Hunderte weitere sind in | |
Planung. Wien richtet Pop-up-Bike-Lanes ein, ebenso New York, Mexiko-Stadt, | |
Montpellier, Budapest, Valencia. Brüssel hat in der Innenstadt Tempo 20 | |
eingeführt und räumt dem Fuß- und Radverkehr Vorrang ein. „Viele Städte | |
stellen jetzt langfristige Pläne auf“, sagt Köhler. | |
Außerhalb Berlins kommen in Deutschland Pop-up-Radwege aber bislang nur | |
schleppend voran. In Stuttgart etwa hat der zuständige Ratsausschuss die | |
Einrichtung zweier temporärer Radwege beschlossen, zwei weitere sind | |
beantragt. Auch in Hamburg soll ein Pop-up-Radweg entstehen. Mancherorts | |
forcieren Parteien die Diskussion. Aber nach Erfahrungen der Deutschen | |
Umwelthilfe sind es vor allem BürgerInnen, von denen die Initiative | |
ausgeht. | |
In den Kommunen bestehe durchaus großes Interesse, eine bessere | |
Infrastruktur fürs Rad zu bekommen, weiß Verkehrsforscherin Köhler. Schon | |
vor der Coronakrise gab es Aufwind fürs Radfahren. Das | |
Bundesverkehrsministerium stellt den Kommunen in den kommenden Jahren 900 | |
Millionen Euro für die Errichtung von Radinfrastruktur zur Verfügung – so | |
viel wie noch nie. „Auf kommunaler Ebene hat sich längst herumgesprochen, | |
dass mehr Fuß- und Radverkehr gut für die Städte, die Gesellschaft und das | |
Individuum ist“, sagt sie. | |
Aber: Außerhalb von Möglichkeitsfenstern ist die Planung von Radwegen eine | |
langwierige Angelegenheit. Für die Müllerstraße in Berlin-Wedding gab es | |
bereits vor Jahren fertige Pläne für Radwege. Doch als sie umgesetzt werden | |
sollten, waren sie nach Ansicht des Berliner Senats zu alt. Deshalb wurde | |
neu geplant. Im Juni sollen die neuen Pläne fertiggestellt sein, dann | |
beginnt die BürgerInnenbeteiligung. Im Jahr 2021 könnte mit dem Bau | |
begonnen werden, sagt Stephan von Dassel, der grüne Bezirksbürgermeister | |
von Berlin-Mitte. Er ist selbst Radfahrer, auch ihm geht der Ausbau nicht | |
schnell genug. „Ich wünschte, wir wären weiter“, sagt er. | |
## Radler mahnen zur Eile | |
Der Fahrradclub ADFC mahnt zur Eile beim Ausbau neuer Radwege. Der Verband | |
fürchtet, dass im Zuge der Lockerungsmaßnahmen viele Menschen statt mit Bus | |
oder Bahn mit dem Pkw fahren werden. Deswegen müssen die Kommunen schnell | |
Alternativen in Form von Radwegen schaffen, fordert der Verband. „Wenn | |
jetzt massenhaft ehemalige ÖPNV-Nutzer ins Auto steigen, kommt Deutschland | |
zum Stillstand“, sagt ADFC-Geschäftsführer Burkhard Storck. | |
Verkehrsforscherin Köhler teilt diese Sorge, steht solchen Kampagnen jedoch | |
kritisch gegenüber. „Das Narrativ vom ÖPNV, der von vielen Menschen | |
gemieden wird, kann auch zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden“, | |
warnt sie. Das Rad müsse als Verkehrsmittel gestärkt werden, aber: „Das | |
Rückgrat unserer Mobilität ist der ÖPNV.“ | |
Während RadaktivistInnen der Ausbau nicht schnell genug vorangehen kann, | |
sind die bestehenden Wege der Autolobby schon zu viel. „Der Senat nutzt | |
eine Notsituation aus, um Partikularinteressen zu verfolgen. Das ist | |
alles andere als sachgerecht“, sagt Volker Krane, Verkehrsvorstand des ADAC | |
Berlin-Brandenburg. Der ADAC ist der Überzeugung, dass es gerade in einer | |
Ausnahmesituation keinen Sinn ergibt, Pilotprojekte zu starten. Die | |
Einrichtung der temporären Radwege ist nach dessen Auffassung übereilt | |
erfolgt. Außerdem seien neue Gefahrenlagen für RadlerInnen entstanden, etwa | |
durch abbiegende Busse, glaubt der ADAC. Lieferfahrzeuge müssten auf | |
Radwegen halten, weil auf der verknappten Fahrbahn kein Platz mehr sei. Der | |
ADAC geht davon aus, dass mit den anstehenden Lockerungen der | |
Coronamaßnahmen der Autoverkehr steigt und es dann zu „Kapazitätsengpässen… | |
auf den Straßen kommt. „Wir erwarten deshalb ein klares Bekenntnis der | |
Politik, dass diese Radwege zurückgebaut werden, sobald der Pkw-Verkehr | |
wieder zunimmt“, fordert Volker Krane. | |
Kreuzbergs Grünflächenamtschef Weisbrich denkt lange nach, als er nach den | |
vom ADAC angeführten neuen Gefahrenlagen gefragt wird. Vor seinem inneren | |
Auge scheinen die mehr als 12 Kilometer Pop-up-Bike-Lanes in seinem Bezirk | |
langzuziehen. „Nein“, sagt er schließlich. „Das kann ich nicht bestätig… | |
Busse dürfen RadfahrerInnen nur in Schrittgeschwindigkeit überholen. Durch | |
den klar geordneten Verkehrsraum ist die Sicherheit für Radfahrende | |
gestiegen, ist er überzeugt. „Wir denken auch an den Einzelhandel“, sagt | |
er. | |
Auf dem bisher für Autos zweispurigen Kottbusser Damm an der Grenze von | |
Kreuzberg nach Neukölln wurde extra eine Zone für Lieferanten eingerichtet, | |
die allerdings in aller Regel zugeparkt ist. Erst wurde dafür nur ein | |
Hinweisschild aufgestellt. Doch als die Verwaltungsleute feststellten, dass | |
das nicht funktionierte, wurde ein Gelbstreifen auf der Straße angebracht. | |
Die Pop-up-Bike-Lanes sind eine hervorragende Möglichkeit, nachzujustieren. | |
„Markierungen zu ändern ist einfacher als eine Baumaßnahme“, sagt | |
Weisbrich. Die jetzigen temporären Radwege vereinfachten die künftige | |
Planung, wahrscheinlich verbilligen sie sie auch. „Wir haben den Praxistest | |
gemacht und die Verkehrsstrukturen schon mal sortiert“, sagt er. | |
Die Einrichtung einer Pop-up-Bike-Lane kostet nach Weisbrichs Angaben | |
10.000 Euro pro Kilometer. Allein die Planungskosten für einen ganz regulär | |
eingerichteten Radweg liegen bei 40.000 Euro pro Kilometer – sie dürften | |
durch bereits absolvierte Praxistests deutlich sinken. Einen neuen Radweg | |
zu bauen, kann pro Kilometer bis zu einer halben Million Euro kosten. | |
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat sich bislang immerhin | |
nicht gegen die temporären Radwege ausgesprochen. Auf Nachfrage verweist | |
seine Pressestelle auf ein Interview. „Ich bin gespannt, wie sich diese | |
Spuren bewähren“, sagt Scheuer darin und verweist darauf, dass die Kommunen | |
darüber zu entscheiden haben. | |
25 May 2020 | |
## LINKS | |
[1] https://changing-cities.org/ | |
[2] https://www.gutgrambow-fieldsports.de/Buch-Der-Wald-in-Mecklenburg-Vorpomme… | |
[3] https://difu.de/ | |
## AUTOREN | |
Anja Krüger | |
## TAGS | |
Lesestück Recherche und Reportage | |
Schwerpunkt Coronavirus | |
Radwege | |
Fahrrad | |
Verkehrswende | |
Verkehr | |
Radverkehr | |
Gesundheit | |
Schwerpunkt Coronavirus | |
Kinokultur | |
Radverkehr | |
Schwerpunkt Coronavirus | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Streit um den Straßenraum: Radwende mit Hürden | |
Der Anteil des Fahrradverkehrs wächst. Doch die Fronten beim Kampf um den | |
begrenzten Raum sind nicht so scharf gezogen, wie man meinen könnte. | |
Berliner Urteil zu Pop-up-Radwegen: Mitten im Kulturkampf | |
Die Berliner Corona-Radwege sind rechtswidrig. Der Gerichtsentscheid | |
offenbart die Autolastigkeit der StVO – sie muss dringend überarbeitet | |
werden. | |
Pop-up-Radstreifen in Berlin: Aufgeploppt, um zu bleiben | |
Die eigentlich temporären Pop-up-Bikelanes werden bis Ende des Jahres | |
Sicherheit bieten. Und viele von ihnen für immer, so die Verkehrssenatorin. | |
+++ Corona News am 26. Mai +++: Mehr Morde an Frauen als je zuvor | |
In Mexiko wurden im April 337 Frauen ermordert. Brandenburg erlaubt Demos | |
und Gottesdienste bis 150 Menschen. Nachrichten zum Coronavirus im | |
Live-Ticker. | |
+++ Corona News am Montag +++: Wie weit ist die Corona-App? | |
Laut Entwickler*innen liegt die App im Zeitplan. Kinderhilfswerk fordert, | |
Spielen im Freien zu erleichtern. Nachrichten zum Coronavirus im | |
Live-Ticker. | |
Zweiradverbot in Autokinos: Wenn ich groß bin, werd ich Auto | |
Die Autokinos boomen, aber warum sind dort eigentlich keine Zweiräder | |
erlaubt? Ein gescheiterter Selbstversuch in Aachen. | |
Pendeln aus Berlins Außenbezirken: „Arroganz gegenüber ÖPNV-Nutzern“ | |
Jens Wieseke vom Fahrgastverband IGEB findet Berlins extrabreite | |
Corona-Radwege eine feine Sache. Aber man vergesse Menschen außerhalb der | |
Innenstadt. | |
Grüner Vorstoß in Autohilfen-Debatte: Gutscheine für Bike & Ride | |
Zehn grüne Bundestagsabgeordnete fordern Hilfen für die Radbranche statt | |
eine Pkw-Prämie. Sie wenden sich damit gegen Parteifreund Kretschmann. |