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# taz.de -- Debatte um „Trostfrauen“-Mahnmal: Trostlos vor Gericht
> Die „Trostfrauen“ sind Japan ein Dorn im Auge. Im Streit um den Abbau der
> „Trostfrauenstatue“ können sich Bezirk und Korea-Verband nicht einigen.
Bild: Das Denkmal stellt eine „Trostfrau“ genannte Sexsklavin für japanisc…
Berlin taz | Für die Zukunft der „Trostfrauenstatue“ in Moabit läuft alles
auf eine gerichtliche Auseinandersetzung hinaus. Das Bezirksamt Mitte
besteht auf einem Abbau der Statue durch den Korea-Verband, dem das Denkmal
gehört, innerhalb von vier Wochen. Bürgermeisterin Stefanie Remlinger
(Grüne) beruft sich darauf, dass private Kunst, die nicht aus einem
Kunstwettbewerb hervorgegangen ist, nur [1][temporär im öffentlichen Raum]
stehen darf. Die Statue stand vier Jahre lang.
Der Korea-Verband kritisiert, dass das Bezirksamt die Rechtsgrundlage für
diese Entscheidung nicht offengelegt habe, und vermutet einen anderen
Grund: den Druck, den die japanische Regierung auf deutsche Behörden
ausübt. Das Denkmal stellt eine „Trostfrau“ genannte Sexsklavin für
japanische Militärs im Zweiten Weltkrieg dar.
„Wir wünschen uns, dass die Statue am jetzigen Standort verbleiben kann, wo
wir seit 16 Jahren tief in der Nachbarschaft Moabit integriert sind“, so
Nataly Jung-Hwa Han. Der Verband wäre zwar zu einem Umzug bereit, will
dafür aber einen Zeitraum von [2][einem Jahr statt vier Wochen], um einen
neuen geeigneten Standort zu finden.
An den stellt der Verband Bedingungen, die der Bezirk wohl nicht erfüllen
wird: Er besteht auf einer landeseigenen Fläche. „Als politisch und
religiös unabhängiger Verband“ käme „die Aufstellung auf dem Grundstück
einer Religionsgemeinschaft und einer parteinahen Stiftung nicht in
Betracht“. Damit wäre das Angebot der evangelischen Kirche ebenso vom Tisch
wie das der Heinrich-Böll-Stiftung. Zur Möglichkeit, auf ein
gewerkschaftliches Grundstück zu ziehen, äußert sich der Verband nicht.
## Grüne machen sich für den Erhalt der Friedensstatue stark
Weiterhin besteht der Verband auf einem Standort [3][in der Nähe ihres
Trostfrauen-Museums]. „Aufgrund des pädagogischen Konzepts“ sei es nötig,
„dass sich die Besucherinnen und Besucher des Museums während der Führung
ungehindert zur Friedensstatue begeben können“.
Von einer gerichtlichen Auseinandersetzung verspricht sich der
Korea-Verband zudem, dass der Bezirk seine Akten offenlegen muss und damit
bekannt wird, ob und wie Tokio auf das Bezirksamt eingewirkt hat.
Am Wochenende hat sich die Flinta-Konferenz der grünen Frauen in einem
Beschlussantrag an die Landespartei für eine Lösung zum Erhalt der
Friedensstatue starkgemacht.
30 Sep 2024
## LINKS
[1] https://www.berlin.de/ba-mitte/aktuelles/pressemitteilungen/2024/pressemitt…
[2] https://koreaverband.de/blog/2024/09/26/keine-einigung-friedensstatue-vergl…
[3] /Museum-fuer-Trostfrauen/!5961017
## AUTOREN
Marina Mai
## TAGS
Mahnmal
Erinnerungskultur
Japan
Schwerpunkt Zweiter Weltkrieg
Trostfrauen
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Berlin-Mitte
Berlin-Mitte
Wochenkommentar
Kunst in Moabit
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