| # taz.de -- Bundesrat stimmt Finanzpaket zu: Schuldenbremse greift nicht mehr | |
| > Nach dem Bundestag stimmen auch die Länder Milliarden-Investitionen in | |
| > Verteidigung und Infrastruktur zu. Die Schuldenbremse ist weit gelockert. | |
| Bild: Das Milliardenpaket kann zugestellt werden: Bundesratssitzung am Freitag | |
| Berlin dpa/rtr/afp/taz | Nach dem Bundestag hat am Freitag auch der | |
| Bundesrat dem [1][milliardenschweren Finanzpaket von Union und SPD] | |
| zugestimmt. In der Länderkammer kam die nötige Zweidrittelmehrheit zur | |
| Lockerung der Schuldenbremse zugunsten höherer Verteidigungsausgaben und | |
| zur Einrichtung eines Sondervermögens Infrastruktur in Höhe von 500 | |
| Milliarden Euro zustande. Mit der Entscheidung können die Länder künftig | |
| wieder in beschränktem Maße Kredite aufnehmen. | |
| Die Zweidrittelmehrheit im Bundesrat hatte lange als unsicher gegolten, | |
| weil unklar war, wie Landesregierungen abstimmen würden, in denen Linke, | |
| FDP, Freie Wähler und BSW mitregieren. Am Montag [2][hatte allerdings | |
| Bayern ein Ja angekündigt]. Die Zustimmung der Landesregierungen mit | |
| ausschließlicher Regierungsbeteiligung von SPD, Union und Grünen galt | |
| ohnehin als sicher. | |
| ## BSW-regierte Länder stimmen nicht zu | |
| Nötig für die Zustimmung der Länderkammer waren 46 von 69 Stimmen. Die | |
| Schwelle wurde mit 53 Stimmen nun klar überschritten. Nicht für das | |
| beispiellose Schuldenpaket votierten Brandenburg und Thüringen, wo das | |
| Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in Koalitionen mitregiert, sowie | |
| Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt, wo die FDP mit in der Regierung sitzt. | |
| Für das Paket stimmten hingegen Bremen und Mecklenburg-Vorpommern. Dort | |
| regiert die Linke mit, die einer Erhöhung der Verteidigungsausgaben äußerst | |
| kritisch gegenüber steht. | |
| ## Rhein gemahnt zur Konsolidierung | |
| Am Rande der Abstimmung des Bundesrats über das Finanzpaket von Union und | |
| SPD hat der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) davor gewarnt, | |
| falsche Schlüsse nach der Verabschiedung zu ziehen. „Allen muss klar sein: | |
| Jetzt ist nicht Jahrmarkt im Himmel, jetzt werden nicht die Schleusen | |
| geöffnet. Wir werden konsolidieren müssen. Wir werden priorisieren müssen. | |
| Und wir werden reformieren müssen“, sagte Rhein im Fernsehsender phoenix | |
| und ergänzte: „Wir müssen sparen und Prioritäten setzen.“ | |
| 21 Mar 2025 | |
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