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# taz.de -- Angriffe auf Kurden in Syrien: Nur die Nato kann Erdoğan stoppen
> Die demokratische Kurdenrepublik gerät zunehmend unter Beschuss der
> türkischen Armee. Doch solidarischer Protest aus dem Westen bleibt aus.
Bild: Zerstörtes Fahrzeug nach einem türkischen Luftangriff im syrischen Kurd…
Die derzeit viel beschworenen westlichen Werte sind schon lange keine
belastbare Kategorie mehr, wenn es um den türkischen Krieg gegen die Kurden
geht. Das zeigen die aktuell ausbleibenden internationalen Reaktionen
einmal mehr. Seit Samstagnacht fliegt die türkische Armee Luftangriffe auf
Kobanê und andere Städte in Nordostsyrien. Mindestens 35 Personen sind
bisher getötet worden, darunter etliche Zivilisten.
[1][Kampfdrohnen und Artilleriegeschütz] zerstören gezielt Öl- und
Gasfelder, Elektrizitätswerke. Die Bedrohung ist existenziell. Sollte es zu
einer Bodenoffensive kommen, wie Erdoğan sie mehrfach angekündigt hat, dann
stünde der kurdischen Bevölkerung in Nordostsyrien Flucht und Vertreibung
bevor. Das Gebiet des demokratischen Autonomieprojekts würde wohl zwischen
türkeinahen islamistischen Milizen und der syrischen Regierung aufgeteilt
werden.
Aber auch der IS wird diese Chance für sich zu nutzen wissen. Wir erleben
die Eskalation eines seit Monaten andauernden hybriden Krieges. Ende
September wurden zwei medico-Partner gezielt von einer türkischen Drohne
getötet. Mit allen Mitteln versucht die türkische Regierung, die
demokratische Entwicklung in der Region zu bekämpfen. Der [2][Anschlag in
Istanbul], den die Türkei bis heute der PKK und PYD anlastet, dient nun als
Vorwand. Dabei bestehen erhebliche Zweifel von Sicherheitsexperten. Die
Ermittlungen laufen noch, und die PKK hat dementiert.
[3][Im Juni 2023 sind Parlaments- und Präsidentschaftswahlen]. Der
Wahlkampf in der Türkei hat offensichtlich begonnen. Nur die Nato kann
Erdoğan stoppen, sie handelt jedoch nicht. Die deutsche [4][Innenministerin
Nancy Faeser] übernimmt bei ihrem Türkeibesuch Erdoğans
Terrorismusnarrativ, anstatt auf das Völkerrecht zu bestehen und die
Angriffe zu verurteilen. Für die Bundesregierung sind Menschenrechte oder
„feministische Außenpolitik“ scheinbar keine Grundsätze, sondern etwas, d…
man nach Belieben an- und ausknipsen kann. So wie es gerade passt.
24 Nov 2022
## LINKS
[1] /Tuerkisch-kurdischer-Grenzkrieg/!5893664
[2] /Terroranschlag-in-Istanbul/!5892138
[3] /Wahlen-in-der-Tuerkei-2023/!5884001
[4] /Tuerkei-Besuch-der-Innenministerin/!5893760
## AUTOREN
Anita Starosta
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