| # taz.de -- +++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++: Vollversammlung verurteilt Ei… | |
| > Die UN hat den Angriff auf die Ukraine mit großer Mehrheit verurteilt und | |
| > Russland zum Ende der Aggression aufgefordert. EU sanktioniert Belarus. | |
| Bild: Der ukrainische Botschafter spricht am 2. März im Hauptquartier der UN i… | |
| ## UN-Vollversammlung verurteilt Russlands Krieg mit großer Mehrheit | |
| Die UN-Vollversammlung hat den Angriff Russlands auf die Ukraine mit großer | |
| Mehrheit verurteilt und Russland zum Ende seiner Aggression aufgefordert. | |
| 141 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen stimmten am Mittwoch in New York | |
| für eine entsprechende Resolution. 35 Länder enthielten sich, 5 lehnten den | |
| Beschluss ab. (dpa) | |
| ## Russland meldet knapp 500 getötete und fast 1600 verwundete Soldaten | |
| Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums sind in der Ukraine | |
| 498 russische Soldaten ums Leben gekommen. Zudem seien 1597 Verwundete | |
| verzeichnet worden, zitiert die Nachrichtenagentur RIA das Ministerium. Die | |
| Ukraine beziffert dagegen die Zahl der getöteten russischen Soldaten mit | |
| fast 6000. Die Angaben können nicht von unabhängiger Seite überprüft | |
| werden. (rtr) | |
| ## Deutsche Waffen an Ukraine übergeben | |
| Die von Deutschland bereitgestellten Waffen für die Ukraine sind übergeben | |
| worden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus | |
| Regierungskreisen in Berlin. Am Samstag hatte die Bundesregierung | |
| angekündigt, die ukrainischen Streitkräfte mit 1000 Panzerabwehrwaffen | |
| sowie 500 Boden-Luft-Raketen vom Typ „Stinger“ unterstützen zu wollen. | |
| (dpa) | |
| ## EU-Sanktionen gegen Belarus | |
| Die EU-Staaten haben sich auf neue Sanktionen gegen Russlands Verbündeten | |
| Belarus geeinigt. Dies teilte die französische EU-Ratspräsidentschaft auf | |
| Twitter mit. Betroffen seien vor allem die belarussische Holz-, Kali,- und | |
| Stahlindustrie. Zunächst wurden am Mittwochnachmittag aber Strafmaßnahmen | |
| gegen 22 hochrangige belarussische Offiziere im EU-Amtsblatt veröffentlicht | |
| und damit in Kraft gesetzt. Die Militärs sollen die russische Invasion in | |
| die Ukraine unterstützt haben. | |
| Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko gilt als Verbündeter und | |
| militärischer Unterstützer von Kremlchef Wladimir Putin. Russische Angriffe | |
| auf die Ukraine werden auch von belarussischem Gebiet aus geführt. | |
| EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte am Sonntag Strafmaßnahmen | |
| gegen die Regierung Lukaschenko angekündigt, nach ihren Worten „der andere | |
| Aggressor in diesem Krieg“. (dpa) | |
| ## Nicht-Ukrainer:innen ziehen in den Kampf für die Ukraine | |
| Mehr als 1.000 Ausländer haben sich bisher nach ukrainischen Angaben dem | |
| Kampf gegen Russland angeschlossen. „Aus 16 Ländern weltweit sind bereits | |
| Freiwillige in die Ukraine gekommen, die bereit sind, Rücken an Rücken mit | |
| dem ukrainischen Volk gegen die Aggressoren zu kämpfen“, sagte der | |
| ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Mittwoch vor Journalisten. „Ihre | |
| Zahl hat bereits mehr als 1.000 Menschen überschritten.“ | |
| Die Angaben waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen. Aus welchen | |
| Staaten die Freiwilligen kommen sollen, sagte Kuleba nicht. Er betonte, 19 | |
| Länder hätten der Ukraine bisher Waffenlieferungen zugesagt. Präsident | |
| Wolodymyr Selenskyj hatte am Dienstag per Erlass die visafreie Einreise von | |
| Ausländern ermöglicht, die in einer internationalen Legion die Ukraine | |
| verteidigen sollen. Russische Staatsbürger sind davon jedoch | |
| ausgeschlossen. | |
| Auch deutsche Staatsbürger:innen dürfen sowohl für die Ukraine kämpfen, | |
| teilte laut Tagesspiegel ein Sprecher des Innenministeriums mit. Die | |
| Bundesregierung werde die jene, die in die Ukraine reisen wollen, nicht | |
| davon abhalten. Dasselbe gelte allerdings auf für Reisen nach und Kämpfe | |
| für Russland. (dpa, taz) | |
| ## 🐾 Die Paralympics und der Krieg | |
| Russische und belarussische Sportler dürfen bei den Paralympischen Spielen | |
| als neutrale Athleten teilnehmen. [1][Lässt sich Sport entpolitisieren? | |
| Fragt Johannes Kopp]. | |
| ## Mehr als 5.300 Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland | |
| Die Zahl der in Deutschland ankommenden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine | |
| steigt schnell an. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums von | |
| Mittwochmittag wurden mehr als 5300 Flüchtlinge offiziell registriert, die | |
| wahre Zahl könnte aber deutlich höher sein. Allein in Berlin kamen am | |
| Dienstagsabend nach Behördenangaben etwa 1.300 Flüchtlinge mit Zügen an. | |
| Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) lobte die große Hilfsbereitschaft | |
| in Deutschland. | |
| Da es keine regelmäßigen Grenzkontrollen zwischen Deutschland und | |
| EU-Nachbarländern wie Polen gibt, ist die tatsächliche Zahl der | |
| angekommenen Ukraine-Flüchtlinge ungewiss. Auch eine verlässliche Prognose | |
| sei angesichts der „sehr unübersichtlichen“ Lage in der Ukraine derzeit | |
| noch nicht möglich, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. | |
| Er unterstrich erneut, dass die Flüchtlinge bei Vorlage eines biometrischen | |
| Reisepasses kein Visum benötigten. Mit den Bundesländern und Kommunen in | |
| Deutschland gebe es „sehr intensive Vorbereitungen“ zur Schaffung von | |
| Aufnahmekapazitäten, sagte der Sprecher weiter. (afp) | |
| ## Bundesregierung gibt Teil der nationalen Ölreserve frei | |
| Als Reaktion auf den Ukraine-Krieg und zur Beruhigung des Ölmarktes hat die | |
| Bundesregierung einen Teil der nationalen Ölreserve freigegeben. Das teilte | |
| das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur | |
| mit. (dpa) | |
| ## 🐾 Geflüchtete aus der Ukraine in Berlin | |
| In Berlin kommen immer mehr Menschen aus der Ukraine an. Noch ist es kein | |
| Problem, alle Menschen unterzubringen, sagt Katja Kipping von den Linken. | |
| [2][Ein Bericht von Anna Klöpper.] (taz) | |
| ## SPD-Ausschluss von Schröder gefordert | |
| Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) gerät wegen seines | |
| Festhaltens an Geschäftsbeziehungen zu Russland immer stärker in die | |
| Kritik. Die Heidelberger Sozialdemokraten fordern seinen Parteiausschluss. | |
| SPD-Chef Lars Klingbeil bekräftigte in einer Fraktionssitzung am Vortag die | |
| Forderung an Schröder, seine Mandate in russischen Firmen niederzulegen, | |
| wie es am Mittwoch aus der Partei hieß. Schröder selbst meldete sich nicht | |
| zu Wort – allerdings seine Ehefrau Soyeon Schröder-Kim. | |
| Schröder-Kim äußerte sich am Morgen fast wortgleich zum Angriff Russlands | |
| auf die Ukraine wie Schröder vor knapp einer Woche. Viele Menschen hätten | |
| sie gefragt, „ob mein Mann nicht mit Herrn Putin über den Krieg in der | |
| Ukraine reden könnte“, schrieb sie in einem Instagram-Beitrag, der wenige | |
| Stunden später nicht mehr aufrufbar war. Sie betonte wie zuvor Schröder in | |
| einem LinkedIn-Beitrag, der Krieg müsse schnellstmöglich beendet werden. | |
| „Aber mit Blick auf die Zukunft gilt, dass die verbliebenen politischen, | |
| wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Verbindungen, die zwischen | |
| Deutschland und Russland bestehen, nicht gekappt werden.“ | |
| Konkret geht es bei Schröder um seine Posten für die russischen | |
| Energieunternehmen Nord Stream 1 und 2 sowie den Ölkonzern Rosneft, wo er | |
| Aufsichtsratschef ist. Zudem soll Schröder einen Aufsichtsratsposten für | |
| Gazprom übernehmen. Der frühere Kanzler steht seit langem wegen seiner | |
| Verbindungen nach Russland in der Kritik. Er gilt als langjähriger Freund | |
| von Präsident Wladimir Putin, der vergangene Woche den Angriff auf die | |
| Ukraine befohlen hat. | |
| Inzwischen stellte die SPD Heidelberg einen Antrag auf Parteiausschluss | |
| Schröders, wie der SPD-Kreisvorsitzende Sören Michelsburg mitteilte. Auch | |
| andere Kreisverbände hätten Interesse an dem Antrag bekundet. Schröder sei | |
| untragbar, weil er sich nicht klar von Putin distanziere. „Wer Putin | |
| unterstützt, der teilt die Grundwerte einer Friedenspartei nicht“, betonte | |
| Michelsburg. | |
| CDU-Generalsekretär Mario Czaja hatte bereits am Dienstag das Ende von | |
| Schröders Verbindungen zu russischen Unternehmen binnen 48 Stunden | |
| verlangt. Auch Niedersachsen Ministerpräsident und SPD-Chef Stephan Weil | |
| und Saar-Vizeministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) hatten Schröder zur | |
| Niederlegung seiner Mandate aufgefordert. | |
| Der Tunnelbohrmaschinenbauer Herrenknecht teilte mit, Schröder habe sein | |
| Mandat als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender niedergelegt. Den | |
| Schritt habe er „in einem persönlichen Gespräch und im gegenseitigen | |
| Einvernehmen“ mit Vorstandschef Martin Herrenknecht erklärt. | |
| Der Deutsche Fußball-Bund forderte Schröder als Ehrenmitglied des Verbands | |
| auf, auf die „Funktionen in russischen Staatskonzernen“ zu verzichten. | |
| „Oder im Fall, dass er dazu nicht bereit ist, seine Ehrenmitgliedschaft im | |
| DFB“ aufzugeben, wie die beiden DFB-Interimspräsidenten Hans-Joachim Watzke | |
| und Rainer Koch schrieben. Ähnlich hatte sich zuvor Borussia Dortmund | |
| geäußert. Auch beim BVB ist der frühere Bundeskanzler Ehrenmitglied. | |
| Am Vortag hatte nach mehr als 20 Jahren Schröders langjähriger Büroleiter | |
| und Redenschreiber Albrecht Funk dem Altkanzler den Rücken gekehrt. Angaben | |
| dazu, wie es mit Funk und weiteren bisherigen Mitarbeitern Schröders | |
| weitergeht, machte Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann nicht. Die | |
| Stellen gehören zum Kanzleramt. | |
| Auch die Universität Göttingen beschäftigt sich mit dem Fall Schröder, der | |
| dort Jura studiert hatte und einen Ehrendoktortitel hat. „Dieser Prozess | |
| ist aber noch nicht abgeschlossen“, teilte die Universität mit. (dpa) | |
| ## 🐾 Deutsch-russische Beziehungen in der Zivilgesellschaft | |
| Auch die Beziehungen der deutsch-russischen Zivilgesellschaft leiden unter | |
| dem Krieg. Das ist auch im traditionell russlandfreundlichen Sachsen zu | |
| spüren. Ein [3][Bericht des taz-Korrespondenten für Sachsen], | |
| Sachsen-Anhalt und Thüringen Michael Bartsch. (taz) | |
| ## 🐾 Ausreise aus der Ukraine | |
| Der langjährige Ukraine-Korrespondent der taz, Bernhard Clasen, ist aus | |
| Kiew ausgereist. An der ukrainisch-polnischen Grenze muss er lange warten. | |
| [4][Seinen Bericht lesen Sie hier.] (taz) | |
| ## 🐾 Menschen auf der Flucht helfen | |
| Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Invasion der Ukraine | |
| befohlen, seine Truppen stehen vor Kiew. Mittlerweile sind mindestens | |
| 800.000 Menschen aus dem Land geflohen, auch innerhalb der Ukraine haben | |
| wohl Hunderttausende ihr Zuhause verlassen, um den Kämpfen zu entkommen. | |
| Wie lässt sich den Menschen in und aus der Ukraine helfen? Und worauf | |
| sollte man dabei achten? [5][Ein Überblick von Frederik Eikmanns und Sophie | |
| Fichtner]. | |
| ## Viele Opfer in Mariupol durch ununterbrochene Angriffe | |
| Die ukrainische Hafenstadt Mariupol leidet nach Worten des Bürgermeisters | |
| Wadym Boitschenko während ununterbrochener Angriffe russischer Streitkräfte | |
| unter zahlreichen Opfern und einem Wasserausfall. „Die feindlichen | |
| Besatzungstruppen der Russischen Föderation haben alles getan, um den | |
| Ausgang der Zivilbevölkerung aus der Stadt mit einer halben Million | |
| Einwohner zu blockieren“, sagt er in einer Live-Sendung im ukrainischen | |
| Fernsehen. Eine genaue Opferzahl nennt er nicht. (rtr) | |
| ## Kiew dementiert den Fall der Stadt Cherson | |
| Das russische Militär hat eigenen Angaben zufolge die volle Kontrolle über | |
| die seit Tagen umkämpfte südukrainische Großstadt Cherson erlangt – die | |
| Ukraine weist das zurück. „Russische Einheiten der Streitkräfte haben das | |
| Zentrum der Region Cherson vollständig unter ihre Kontrolle gebracht“, | |
| sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor | |
| Konaschenkow, am Mittwoch einer Mitteilung zufolge. | |
| Der Berater des Büroleiters im ukrainischen Präsidialamt, Olexij | |
| Arestowitsch, dementierte diese Darstellung einige Stunden später. Die | |
| Kämpfe dauerten an, sagte er. Mit der Einnahme Chersons könnte Russland den | |
| ukrainischen Nachschub zwischen dem Westen und dem Osten des Landes schwer | |
| treffen. | |
| Ukrainische Medien hatten zuvor von Kämpfen in der Stadt mit etwa 280.000 | |
| Einwohnern berichtet. Der Berater des Innenministeriums, Anton | |
| Heraschtschenko, sprach von zahlreichen toten Zivilisten, die Cherson unter | |
| anderem mit sogenannten Molotow-Cocktails verteidigt hätten. Die Stadt an | |
| der Mündung des Flusses Dnipro war örtlichen Berichten nach eingekesselt. | |
| Von der Stadtverwaltung hieß es zudem, russische Soldaten hätten den Hafen | |
| und den Bahnhof übernommen. Es habe zahlreiche Tote und Verletzte unter | |
| ukrainischen Soldaten und Zivilisten gegeben. (dpa) | |
| ## Türkei liefert Kampfdrohnen in die Ukraine | |
| Die Türkei hat nach ukrainischen Angaben weitere ihrer Kampfdrohnen in das | |
| von Russland angegriffene Land geliefert. „In der Ukraine ist eine neue | |
| Partie Bayraktar TB2 eingetroffen“, schrieb das ukrainische | |
| Verteidigungsministerium am Mittwoch auf Twitter. „Sie sind bereits jetzt | |
| für den Kampfeinsatz bereit.“ Es fügte hinzu: „Die Bayraktar TB2 sind wie | |
| Erdhörnchen. Ihr seht es nicht, doch es ist da!“ In Richtung Türkei hieß | |
| es: „Sind unseren Partnern unendlich dankbar!“ Die Türkei teilte vorerst | |
| nichts dazu mit. Auch die genaue Anzahl der gelieferten Drohnen war vorerst | |
| nicht klar. | |
| Bereits in der Vergangenheit war die Ukraine Abnehmer der türkischen | |
| Kampfdrohnen und hatte bis zu Beginn des Krieges zwölf Stück erhalten – zum | |
| Ärger Russlands. Kiew und Ankara hatten sich außerdem darauf geeinigt, die | |
| Kampfdrohnen künftig auch in der Ukraine zu produzieren. Russland hat seit | |
| Beginn des Angriffs mehrmals vermeldet, auch ukrainische Kampfdrohnen | |
| abgeschossen zu haben. Die Ukraine macht keine Angaben über eigene | |
| Verluste. Das Nato-Mitglied Türkei unterhält sowohl enge Beziehungen zur | |
| Ukraine als auch zu Russland und hat im Zuge des Krieges nun wiederholt | |
| betont, keinen der beiden Partner aufgeben zu wollen. (dpa) | |
| ## Ukraine meldet den Tod von mehr als 2.000 Zivilisten | |
| In der Ukraine sind seit Beginn des Krieges nach Angaben aus Kiew | |
| mindestens 2000 Zivilisten getötet worden. In dieser Zahl seien gestorbene | |
| Soldaten des Landes nicht inbegriffen, teilte der Rettungsdienst am | |
| Mittwoch bei Facebook mit. Unter den Toten seien zehn Rettungskräfte. Die | |
| UN sprach zuletzt von 142 Toten. | |
| Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am vergangenen Donnerstag den | |
| Angriff auf das Nachbarland befohlen. Seither sind der Mitteilung zufolge | |
| mehr als 400 Brände, die „durch Feindbeschuss“ entstanden, gelöscht worde… | |
| Den Angaben zufolge wurden 500 Menschen in Sicherheit gebracht. Mit Blick | |
| auf die andauernden Angriffe hieß es: „Jede Stunde kostet das Leben unserer | |
| Kinder, Frauen und Verteidiger.“ (dpa) | |
| ## EU-Staaten beschließen neue Sanktionen gegen Belarus | |
| Die EU-Staaten haben neue Sanktionen gegen Belarus beschlossen. Das teilte | |
| die französische Ratspräsidentschaft am Mittwoch auf dem | |
| Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Sie zielen demnach auf wirtschaftliche | |
| Schlüsselsektoren wie die Holz-, Stahl- und Kalibranche des Landes ab. | |
| Die Strafmaßnahmen betreffen auch belarussische Militärs und andere | |
| Verantwortliche, die in den russischen Angriff gegen die Ukraine verwickelt | |
| sind. Erwartet werden Einreiseverbote in die EU sowie die Sperrung ihrer | |
| Konten.Die neuen Sanktionen treten mit Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in | |
| Kraft. Dann werden auch die Namen der Betroffenen publik. Der belarussische | |
| Machthaber Alexander Lukaschenko gilt als einer der engsten Verbündeten des | |
| russischen Präsidenten Wladimir Putin. (afp) | |
| ## UNHCR: Mehr als 800.000 Menschen auf der Flucht | |
| Mehr als 874.000 Menschen sind nach dem russischen Angriff auf die Ukraine | |
| ins Ausland geflüchtet. Diese Zahl gab das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) | |
| am Mittwoch bekannt und erklärte, die Zahl steige „exponentiell“. Es sei | |
| möglich, dass innerhalb von Stunden die Marke von einer Million | |
| Flüchtlingen erreicht werde, hieß es. | |
| Eine Sprecherin des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen, | |
| Shabia Mantoo, erklärte am Mittwoch, allein seit Dienstag seien mehr als | |
| 200.000 Menschen vor dem Krieg geflüchtet. Einen Tag zuvor hatte sie | |
| erklärt, dass es bei diesem Tempo danach aussehe, dass sich die Situation | |
| zu Europas größter Flüchtlingskrise dieses Jahrhunderts ausweite. Sie | |
| erinnerte daran, dass das Flüchtlingshilfswerk zuvor prognostiziert hatte, | |
| dass bis zu vier Millionen Menschen aus der Ukraine flüchten könnten. Man | |
| werde diese Prognose nun neu bewerten. | |
| Nach den jüngsten Daten flüchtete mehr als die Hälfte der Betroffenen – | |
| fast 454.000 Menschen – nach Polen. Mehr als 116 300 Menschen erreichten | |
| demnach Ungarn, mehr als 79.300 das Nicht-EU-Land Moldau und 67.000 die | |
| Slowakei. Weitere 69.000 flüchteten in andere europäische Länder. (ap) | |
| ## Russischer Stahlkonzern liefert nicht mehr in die EU | |
| Der russische Stahlkonzern Severstal stoppt nach einem Bericht der Agentur | |
| Tass alle Lieferungen in die EU. Severstal reagiere damit auf die | |
| Sanktionen gegen seinen Haupteigentümer, den russischen Geschäftsmann | |
| Alexej Mordaschow. Die Güter würden auf „alternative Märkte“ umgeleitet, | |
| zitiert die Agentur den Stahlriesen. Dem Bericht zufolge könnten das zum | |
| Beispiel der Nahe Osten, Asien und Südamerika sein. | |
| Mordaschow, der über seine Firmengruppe Unifirm auch Hauptaktionär des | |
| Reisekonzerns Tui ist, steht auf der EU-Liste der russischen Oligarchen, | |
| die wegen des Kriegs gegen die Ukraine mit Strafmaßnahmen belegt werden. | |
| Ihre Vermögenswerte in der EU werden eingefroren und die Reisefreiheit | |
| eingeschränkt. Severstal ist einer der größten Stahlproduzenten Russlands. | |
| (dpa) | |
| ## Selenskyj ruft Juden und Jüdinnen zu Protesten gegen russischen Angriff | |
| auf | |
| Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach der Beschädigung der | |
| [6][Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar] am Stadtrand von Kiew die jüdische | |
| Gemeinschaft zu Protesten gegen die russische Invasion in die Ukraine | |
| aufgerufen. „Ich appelliere jetzt an alle Juden der Welt – sehen Sie nicht, | |
| was passiert?“, fragte Selenskyj am Mittwoch. In Babyn Jar hatte | |
| Nazi-Deutschland 1941 an zwei Tagen rund 34.000 Juden ermordet. | |
| Selenskyj ist selbst Jude. Er sagte, seine Glaubensbrüder und –schwestern | |
| weltweit dürften mit Blick auf die Angriffe Russlands nicht schweigen. Er | |
| hatte zuvor Russland Angriffe auf Kultur und Geschichte seines Landes | |
| vorgeworfen. Die Angreifer versuchten, die ukrainische Geschichte | |
| auszuradieren, sagte Selenskyj in einer auf Facebook verbreiteten Rede. | |
| „Was kommt als Nächstes? Welche anderen „Militär“-Objekte und | |
| „Nato-Stützpunkte“ bedrohen Russland? – Die Sophienkathedrale, (das | |
| Höhlenkloster) Lawra, die Andreaskirche?“, fragte er mit Blick auf | |
| weltbekannte christliche Bauwerke in der ukrainischen Hauptstadt. (ap) | |
| ## Russland und Belarus bei Paralympics dabei | |
| Sportler aus Russland und Belarus dürfen trotz des Ukraine-Krieges bei den | |
| am Freitag beginnenden Winter-Paralympics in Peking teilnehmen. Sie müssen | |
| als neutrale Athleten an den Start gehen. Das gab das Internationale | |
| Paralympische Komitee (IPC) am Mittwoch bekannt. (dpa) | |
| ## Sanktionen zum Swift-Ausschluss sieben russischer Banken in Kraft | |
| Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine schließt die Europäische | |
| Union sieben russische Banken vom internationalen Zahlungssystem Swift aus. | |
| Zudem wird es den Staatsmedien RT und Sputnik untersagt, ihre Inhalte unter | |
| anderem in deutscher Sprache zu verbreiten, wie aus den am Mittwoch im | |
| EU-Amtsblatt veröffentlichten Sanktionen hervorgeht. Die EU-Staaten | |
| billigten darüber hinaus neue Strafmaßnahmen gegen Belarus. | |
| Von dem Swift-Ausschluss sind die zweitgrößte russische Bank VTB sowie | |
| sechs weitere Institute betroffen, darunter die Otkritie- und die | |
| Rossija-Bank. Wirksam wird dies am 12. März. Die Sberbank als größte Bank | |
| Russlands ist anders als erwartet nicht betroffen. Auch die Gazprombank des | |
| gleichnamigen staatlichen Gaskonzerns ist ausgenommen. | |
| Zur Begründung erklärten EU-Beamte, beide seien eng mit dem Öl- und | |
| Gassektor verbunden. Die EU wolle damit negative Auswirkungen auf die | |
| eigene Energieversorgung vermeiden. Diplomaten zufolge hatten sich vor | |
| allem Deutschland und Italien für die Ausnahmeregelung eingesetzt, weil | |
| beide Länder besonders stark von russischen Gasimporten abhängig sind. | |
| Die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication, kurz | |
| Swift, mit Sitz in Belgien verbindet mehr als 11.000 Banken in über 200 | |
| Ländern weltweit. Ausgeschlossene Banken sind nicht mehr in der Lage, mit | |
| Geldhäusern in anderen Ländern zu kommunizieren. Der Ausschluss russischer | |
| Banken wird als schwerer Schlag für die Finanzgeschäfte des Landes | |
| gewertet. | |
| Den russischen Staatsmedien RT (ehemals Russia Today) und Sputnik wird es | |
| sowohl im Fernsehen wie auch im Internet verboten, ihre Inhalte zu | |
| verbreiten. Die Entscheidung betrifft sowohl Inhalte auf Deutsch wie auf | |
| Englisch, Französisch und Spanisch. Alle EU-Länder sind aufgefordert, dies | |
| über ihre zuständigen Behörden umzusetzen. | |
| Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell erklärte, die staatlichen russischen | |
| Medien trügen zu einer Kreml-Kampagne der „systematischen Manipulation von | |
| Informationen“ über die Ukraine bei. Er verwies auf weitere EU-Sanktionen, | |
| die zuletzt auch gegen RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan verhängt | |
| worden waren. Weil sie sich nach Brüsseler Angaben an einem | |
| „Desinformationskrieg“ beteiligt, darf sie nicht mehr in die EU einreisen, | |
| zudem wurde ihr Vermögen in der Union eingefroren. | |
| RT hatte der EU eine „Zensur“ vorgeworfen. Aber auch Reporter ohne Grenzen | |
| äußerte sich kritisch: Es sei zu befürchten, „dass die negativen | |
| Auswirkungen eines solchen Verbots auf die Berichterstattung aus Russland | |
| schwerer wiegen als die kurzfristig beabsichtigten Effekte“, hatte die | |
| Organisation erklärt. EU-Beamte verweisen darauf, dass Journalisten von RT | |
| und Sputnik weiter in Europa recherchieren dürfen. | |
| Darüber hinaus einigten sich die EU-Staaten auf neue Sanktionen gegen | |
| Belarus, wie die französische Ratspräsidentschaft auf Twitter mitteilte. | |
| Sie treffen demnach wirtschaftliche Schlüsselsektoren wie die Holz-, Stahl- | |
| und Kalibranche des Landes. Sie zielen auch auf belarussische Militärs und | |
| andere Verantwortliche ab, die in den russischen Angriff gegen die Ukraine | |
| verwickelt sind. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko gilt | |
| als einer der engsten Verbündeten des russischen Präsidenten Wladimir | |
| Putin.(afp) | |
| ## Verein: Ukraine-Demos könnten Rechtsextreme anziehen | |
| Auch Rechtsextreme könnten sich nach Einschätzung eines Thüringer Vereins | |
| zur Stärkung der Demokratie von Solidaritätskundgebungen für die Ukraine | |
| angezogen fühlen. Zwei im Freistaat sehr aktive Akteure der Szene – die | |
| Parteien „Neue Stärke“ und „III. Weg“ – hätten sich klar auf die Se… | |
| Ukraine gestellt, sagte Projektleiterin Romy Arnold der Deutschen | |
| Presse-Agentur. „Die Gefahr, dass sich diese Akteure den Friedensdemos in | |
| Solidarität mit der Ukraine anschließen, ist also schon da.“ | |
| Der Verein Mobile Beratung in Thüringen (Mobit) hat nach eigenen Angaben | |
| die Stärkung demokratischer Strukturen gegen Rechtsextremismus, Rassismus | |
| und Antisemitismus zum Ziel. Gerade beim „III. Weg“ seien Verbindungen mit | |
| dem nationalistischen Asow-Regiment in der Ukraine bekannt, berichtete | |
| Arnold. „Asow-Vertreter waren zum Beispiel bei einer Veranstaltung des | |
| „III. Wegs“ in Kirchheim.“ | |
| Zudem teilten bekannte Thüringer Rechtsextreme Aufrufe, sich dem | |
| bewaffneten Kampf in der Ukraine anzuschließen. Die Partei „Neue Stärke“, | |
| die ihren Ursprung in Erfurt hat, veröffentlichte auf ihrer Homepage eine | |
| Solidaritätsbekundung mit der Ukraine. | |
| Um zu verhindern, dass derartige Akteure die Kundgebungen für sich | |
| vereinnahmen, machte Arnold einige Vorschläge: „Da es sich ja um | |
| angemeldete Demos handelt, können sich die Veranstalter im Vorfeld | |
| positionieren und klarmachen, dass Rechtsextreme nicht erwünscht sind.“ | |
| Außerdem sei es möglich, mit Hilfe der Ordner und der Polizei Menschen von | |
| der Versammlung auszuschließen, die etwa mit Verschwörungstheorien | |
| auffallen. Auf den Demos selbst wiederum könne man auf einschlägige | |
| Parteisymbole achten. (dpa) | |
| ## 🐾 Das große Sprechen | |
| Inmitten des Kriegs gegen die Ukraine lässt der Sound der Wehrhaftigkeit | |
| kaum Platz für Diskussionen. Klimafeindliche Rüstung geht kritiklos durch. | |
| Den Kommentar unserer Kolumnistin Charlotte Wiedemann über die Aufrüstung | |
| der Bundeswehr lesen Sie [7][hier]. (taz) | |
| ## UN-Organisation: Lebensmittelversorgung im arabischen Raum gefährdet | |
| Hilfsorganisationen haben vor gravierenden Folgen des Ukraine-Krieges für | |
| die Lebensmittelversorgung gewarnt – insbesondere in Ländern der arabischen | |
| Welt und Westasien. „Schon jetzt sind 276 Millionen Menschen in 81 Ländern | |
| von akutem Hunger betroffen. Die Welt kann sich einfach keinen weiteren | |
| Konflikt leisten“, sagte der Direktor des Welternährungsprogramms der | |
| Vereinten Nationen (WFP) in Deutschland, Martin Frick. Mehr als die Hälfte | |
| der Nahrungsmittel, die das WFP in Krisenregionen verteilt, stammt demnach | |
| aus der Ukraine. „Putins Krieg überzieht nicht nur die Ukraine mit | |
| unermesslichem Leid. Die Auswirkungen werden weit über die Grenzen der | |
| Region zu spüren sein“. (rtr) | |
| ## Russland bietet Gespräche noch am Mittwoch an | |
| Russland hat der Ukraine weitere Verhandlungen noch am Mittwoch angeboten. | |
| Die russische Delegation sei bereit, die Gespräche am Abend wieder | |
| aufzunehmen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Wann weitere Verhandlungen | |
| mit Russland stattfinden, ist nach Angaben des ukrainischen Außenministers | |
| Dmytro Kuleba unklar. Man sei bereit zu reden, aber nicht bereit, russische | |
| Ultimaten hinzunehmen. Denn die Forderungen Russlands seien die gleichen | |
| wie das, was der russische Präsident Wladimir Putin vor Anfang des Krieges | |
| gesagt habe. Eine erste Verhandlungsrunde am Montag an der ukrainischen | |
| Grenze zu Belarus hatte lediglich mit der Einigung geendet, sich noch | |
| einmal zu treffen. (ap/rtr) | |
| ## RT Deutsch und Sputnik sollen in Europa verboten werden | |
| Der Direktor des Kölner Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik, | |
| Leonard Novy, blickt mit Skepsis auf das von der EU-Kommission geplante | |
| Verbot der russischen Staatssender Russia Today (RT) und Sputnik in Europa. | |
| So nachvollziehbar der Schritt vor dem Hintergrund des Krieges in der | |
| Ukraine sei, aus demokratiepolitischer wie praktischer Perspektive sei er | |
| heikel, sagte Novy. Ein solcher Schritt berge die Gefahr, „die eigenen | |
| Werte auf dem Altar von Adhoc-Symbolpolitik zu opfern“. | |
| Zugleich warnte Novy, das RT- und Sputnik-Verbot könne auch in Teilen der | |
| EU-Bevölkerung als Zensur wahrgenommen werden. Diese sähe sich damit in | |
| ihrer Kritik an der Berichterstattung und einer vermeintlich staatlich | |
| gesteuerten Presse bestätigt. „Umso wichtiger ist es, entsprechende | |
| Maßnahmen sorgfältig zu begründen, um den Eindruck zu begegnen, die Politik | |
| würde missliebige Programme verbieten“, sagte Novy. | |
| Zu befürchten sei auch, dass Moskau das Verbot zum Anlass nehme, die | |
| Bedingungen für eine Berichterstattung aus und über Russland zu erschweren | |
| und das Vorgehen gegen ausländische Plattformen wie auch lokale Medien | |
| weiter zu verschärfen. „Das hat auch unmittelbare Folgen für die russische | |
| Bevölkerung, die noch schwerer an alternative Informationen kommen wird“, | |
| sagte Novy. | |
| „Grundsätzlich dürfte ein Informationskrieg mit Verboten nicht zu gewinnen | |
| sein“, betonte Novy. Die Frage, wie Europa Desinformationen begegnen könne, | |
| entziehe sich einfachen Antworten. Sie erforderten verschiedene Maßnahmen, | |
| von der grenzübergreifenden Plattformregulierung über die Sicherung und | |
| Unterstützung von Medienfreiheit in der EU und die Finanzierung von | |
| unabhängigem Journalismus bis zur Vermittlung von Medienkompetenz. | |
| ## 🐾 Das Unmögliche ist doch möglich | |
| Wenn Menschen bereit sind, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, kann die | |
| aussichtsloseste Situation überwunden werden. So wie in Sarajevo vor 30 | |
| Jahren. Den Kommentar unseres Korrespondenten Erich Rathfelder lesen Sie | |
| [8][hier]. (taz) | |
| ## Stadtrat von Mariupol: Stadt ist unter ukrainischer Kontrolle | |
| Die südukrainische Stadt Mariupol am Asowschen Meer ist nach Angaben des | |
| Stadtrates noch immer unter ukrainischer Kontrolle. Allerdings sei sie | |
| umkämpft, teilt der Stadtrat in den sozialen Medien mit. Russisches Militär | |
| greife zivile Einrichtungen an, darunter Wohnblocks, Krankenhäuser und | |
| behelfsmäßige Unterkünfte für Menschen, die durch die Kämpfe vertrieben | |
| wurden. (rtr) | |
| ## Selenskyj: Russland will Ukraine auslöschen | |
| Nach dem russischen Angriff auf die Gedenkstätte Babyn Jar auf dem Gebiet | |
| der ukrainischen Hauptstadt Kiew wirft der ukrainische Präsident Wolodymyr | |
| Selenskyj den russischen Truppen vor, sie wollten das Land und seine | |
| Geschichte zerstören. In Babyn Jar verübten im Zweiten Weltkrieg deutsche | |
| Besatzungstruppen und ihre ukrainischen Helfer ein Massaker an der | |
| jüdischen Bevölkerung. „Dieser Angriff zeigt, dass für viele Menschen in | |
| Russland unser Kiew absolut fremd ist“, sagt Selenskyj in einer | |
| Videobotschaft. „Sie wissen gar nichts über Kiew, über unsere Geschichte. | |
| Aber sie alle haben den Befehl, unsere Geschichte, unser Land, uns alle | |
| auszulöschen.“ (rtr) | |
| ## Russland meldet: Hafenstadt Cherson eingenommen | |
| Die russische Armee hat am Mittwoch die Einnahme der Hafenstadt Cherson im | |
| Süden der Ukraine gemeldet. „Einheiten der russischen Streitkräfte haben | |
| die Regionalhauptstadt Cherson vollständig unter ihre Kontrolle gebracht“, | |
| sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor | |
| Konaschenkow, in einer im Fernsehen übertragenen Erklärung am Morgen. Die | |
| „zivile Infrastruktur“ und die öffentlichen Verkehrsmittel funktionierten | |
| weiterhin normal. | |
| Die Schwarzmeer-Stadt war in den vergangenen Tagen bereits von russischen | |
| Soldaten eingekesselt worden. In der Nacht zu Mittwoch hatten russische | |
| Truppen dann die Kontrolle über den Bahnhof und den Hafen übernommen, wie | |
| örtliche Medien unter Berufung auf den Bürgermeister der Stadt, Ihor | |
| Kolychajew, zitierten. (afp) | |
| ## 🐾 Überleben im U-Bahn Schacht | |
| „Die Station fungiert jetzt als Zufluchtsort. Die Menschen sitzen und | |
| liegen überall, wo es nur die kleinste Möglichkeit dazu gibt. Ich sehe | |
| viele kleine Kinder und ältere Leute, aber das sind viel weniger.“ | |
| [9][Unser Autor Igor Solomadin] harrt in einem U-Bahn-Schacht in Charkiw | |
| aus. Die Stadt steht seit der Nacht unter starkem Beschuss. Barbara Oertel | |
| hat den Text aus dem Russischen übersetzt. (taz) | |
| ## 21 Tote und 112 Verletzte durch russische Bombardements | |
| In der ostukrainischen Stadt Charkiw sind nach Angaben der | |
| Regionalverwaltung in den vergangenen 24 Stunden mindestens 21 Menschen | |
| durch Bombardements getötet und 112 weitere verletzt worden. In den frühen | |
| Morgenstunden sollen russische Luftlandetruppen gelandet sein und sogar ein | |
| Krankenhaus angegriffen haben. Auch in Schytomir und Mariupol wird heftig | |
| gekämft. Der Bürgermeister von Mariupol meldete mehr als 100 verletzte | |
| Zivilist:innen. Laut der UN sind [10][seit dem Angriff Russlands] auf die | |
| Ukraine mindestens 136 Zivilisten, darunter 13 Kinder, getötet worden. | |
| (taz) | |
| ## Öl wird noch teuer | |
| Die Ölpreise legen angesichts des Krieges in der Ukraine weiter deutlich | |
| zu. Am Mittwoch markierten die beiden wichtigsten Erdölsorten Brent und | |
| West Texas Intermediate (WTI) erneut mehrjährige Höchststände. Ein Barrel | |
| (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete bis zu 111,72 US-Dollar und | |
| damit so viel wie zuletzt im Jahr 2014. Ein Fass der US-Sorte WTI wurde mit | |
| bis zu 110,14 Dollar gehandelt. Das ist der höchste Stand seit dem Jahr | |
| 2013. Zuletzt legte der Preis für WTI-Öl noch um 5,89 Dollar auf 109,16 | |
| Dollar zu, Brent verteuerte sich um 5,98 Dollar auf 110,94 Dollar. | |
| Am Dienstag hatten die Mitgliedstaaten der Internationalen Energieagentur | |
| (IEA) die Freigabe von 60 Millionen Barrel Rohöl aus ihren strategischen | |
| Reserven beschlossen. Am Ölmarkt hat die Freigabe der vergleichsweise | |
| kleinen Menge nicht zu einer Beruhigung der Lage geführt. | |
| Der Ölverbund Opec entscheidet am Mittwoch über seine kurzfristige | |
| Förderstrategie. Es wird damit gerechnet, dass der Verbund, dem auch | |
| Russland angehört, seinem Kurs einer nur schrittweisen, moderaten | |
| Förderausweitung treu bleibt. (dpa) | |
| ## Habeck: Sicherheit geht vor Klimaschutz | |
| Wirtschaftsminister Robert Habeck schließt nicht aus, dass Kohlekraftwerke | |
| in Deutschland länger laufen müssen, um das Land [11][energiepolitisch | |
| unabhängiger von Russland] zu machen. „Da muss der Pragmatismus jede | |
| politische Festlegung schlagen, die Versorgungssicherheit muss | |
| gewährleistet sein“, sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch im | |
| Deutschlandfunk. Im Zweifel sei diese Sicherheit wichtiger als Klimaschutz. | |
| Mittelfristig aber seien Unabhängigkeit in der Energiepolitik und eine | |
| klimaneutrale Energieproduktion das gleiche. Je stärker sich Deutschland | |
| auf eigene Energiequellen stütze, desto souveräner könne das Land | |
| außenpolitisch reagieren. | |
| In den vergangenen Jahren sei die Abhängigkeit von russischen | |
| Energielieferungen immer größer geworden, sagte Habeck. „Wir haben uns da | |
| ganz schön in eine Ecke manövriert“, so der Minister. Doch selbst wenn | |
| Russland seine Gaslieferungen stoppen sollte, sei man vorbereitet. „Für den | |
| laufenden Winter und den Sommer kann ich Entwarnung geben, das würden wir | |
| gut überstehen.“ | |
| Habeck, der am Montag zu politischen Gesprächen in die USA gereist war, | |
| berichtete, Deutschland werde dort nach der Kehrtwende in der | |
| Verteidigungspolitik als starker Partner wahrgenommen. Die USA und Europa | |
| kämpften für die gleichen Werte – auch wenn die USA in der Handels- und | |
| Energiepolitik ein starkes eigenes Interesse hätten. | |
| Zum Kurswechsel in der deutschen Verteidigungspolitik sagte Habeck: „Die | |
| Waffenlieferungen, die jetzt ja beschlossen wurden, wären vielleicht auch | |
| eine Maßnahme gewesen, um den Krieg zu verhindern.“ Ehrlicherweise müsse | |
| man aber sagen, dass den russischen Präsidenten Wladimir Putin wohl wenig | |
| davon abgehalten hätte, die Ukraine anzugreifen. (dpa) | |
| ## Putin verbietet Devisenausfuhr aus Russland | |
| Russland hat von diesem Mittwoch an die Ausfuhr von ausländischem Bargeld | |
| im Wert von umgerechnet 10.000 Dollar (knapp 9000 Euro) verboten. | |
| Ausländische Währungen sind von dem Verbot betroffen, wie es in einem vom | |
| russischen Präsidenten Wladimir Putin unterzeichneten Dekret heißt. Damit | |
| soll ein Abfluss von Kapital verhindert werden. | |
| Zahlreiche Menschen verlassen wegen Putins Angriff auf die Ukraine auch | |
| Russland, weil sie Angst vor einer Verschärfung der Lage haben. Deshalb | |
| versuchen sie, ihr Bargeld in Sicherheit zu bringen. | |
| Vor allem ziehen auch viele Menschen in Russland massenhaft Geld von ihren | |
| Konten ab. An den Bankautomaten etwa in der Moskau bilden sich wegen der | |
| westlichen Sanktionen gegen russische Banken seit Tagen lange | |
| Warteschlangen, viele Automaten geben kein Geld mehr. Der Rubel erlebt | |
| wegen des Krieges eine beispiellose Entwertung im Vergleich zu | |
| ausländischen Währungen. Die Menschen in Russland fürchten um ihre | |
| Ersparnisse durch den Krieg. | |
| Putin begründete sein Verbot der Ausfuhr von ausländischem Bargeld mit | |
| „unfreundlichen“ Schritten der USA und anderer westlicher Staaten und | |
| Organisationen gegen Russland. Zahlreiche russische Banken sind mit | |
| Sanktionen belegt. Deshalb funktionieren schon einige Kartenzahlungen in | |
| Geschäften nicht mehr. | |
| In vielen Lebensmittelmärkten kleben die Verkäuferinnen und Verkäufer | |
| bereits neue Etiketten für westliche Waren angesichts des Kursverfalls des | |
| Rubel. Viele Produkte wie Wein und Sekt verteuerten sich um einige Tausend | |
| Rubel. (dpa) | |
| ## Viele Ukrainer:innen nach Rumänien geflohen | |
| Mehr als [12][113.000 Ukrainer:innen sind seit Beginn der russischen | |
| Invasion inzwischen nach Rumänien geflohe]n. Das geht aus Daten der | |
| Grenzpolizei hervor. Mehr als die Hälfte von ihnen haben sich demnach | |
| bereits weiter auf den Weg gemacht nach Bulgarien und Ungarn. (rtr) | |
| ## Russische Sherbank rutscht aus europäischem Markt | |
| Die russische Sberbank zieht sich aus dem europäischen Markt zurück. Als | |
| Gründe nennt das Institut große Bargeldabflüsse bei den europäischen | |
| Filialen und Drohungen gegen Mitarbeiter und Gebäude. Westliche Nationen | |
| haben zahlreiche Sanktionen gegen Russland wegen der Invasion der Ukraine | |
| auf den Weg gebracht, die insbesondere auf die russische Wirtschaft zielen. | |
| Die Sberbank ist im Ausland unter anderem in Deutschland, Österreich, | |
| Kroatien und Ungarn vertreten. (rtr) | |
| ## 450.000 Ukrainer:innen nach Polen geflohen | |
| Mehr als 450.000 Menschen sind seit Beginn der russischen Invasion von der | |
| Ukraine inzwischen nach Polen gekommen, wie der stellvertretende | |
| Innenminister Pawel Szefernaker im Rundfunk mitteilt. Am Montag überquerten | |
| demnach mit mehr als 100.000 bislang die meisten Menschen an einem einzigen | |
| Tag die Grenze. Am Dienstag seien es 98.000 gewesen. (rtr) | |
| ## Kein Handel an der Moskauer Börse | |
| An der Moskauer Aktienbörse findet auch am Mittwoch kein Handel statt. Das | |
| teilt die Zentralbank mit. Einige ausgewählte Geschäfte an dem Handelsplatz | |
| sollen aber zum ersten Mal diese Woche möglich sein. (rtr) | |
| ## 🐾 „Freiheit wird Tyrannei besiegen“ | |
| In seiner ersten Rede zur Lage der Nation demonstriert der US-Präsident die | |
| Einigkeit des Westens. Doch in den USA sinken Bidens Umfragewerte. Eine | |
| Analyse unseres Korrespondenten Hansjürgen Mai lesen Sie [13][hier]. (taz) | |
| Weitere Nachrichten vom [14][Dienstag lesen Sie hier]. | |
| 2 Mar 2022 | |
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