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# taz.de -- Diether Dehm verliert gegen Wagenknecht: Gerichtspleite für den D�…
> Der Ex-Linke Diether Dehm klagte gegen Sahra Wagenknecht. Aber dass er
> „nicht mehr alle Tassen im Schrank“ hat, ist von der Meinungsfreiheit
> gedeckt.
Bild: Diether Dehm, Musiker und früherer Abgeordneter des Bundestags, vergange…
Diether Dehm ist mit seiner Klage gegen Sahra Wagenknecht gescheitert. Das
Berliner Landgericht wies am Mittwoch eine Unterlassungsklage des früheren
Linken-Bundestagsabgeordneten erwartungsgemäß ab. Der 75-jährige
Musikmillionär („1000 und 1 Nacht [Zoom!]“) hatte juristisch erzwingen
wollen, dass die BSW-Vorsitzende Aussagen unterlässt, die er als
ehrenrührig erachtet.
Anders als Wagenknecht war [1][Dehm vor einer Woche persönlich zur
mündlichen Verhandlung erschienen]. Wortreich und emotional trug der
Dödelbarde vor Gericht vor, wie ihn vermeintliche Äußerungen der
langjährigen politischen und zeitweise auch intimen Weggefährtin verletzt
hätten. Denn dass er nach beider Abschied von der Linkspartei nicht bei
ihrem BSW mitspielen darf, soll Wagenknecht intern damit begründet haben,
er sei unzuverlässig, nicht vertrauenswürdig – und unzurechnungsfähig.
So habe ihm das der Liedermacher Tino Eisbrenner erzählt, der sich mit
Wagenknecht im vergangenen Jahr in ihrem damaligen Bundestagsbüro getroffen
hatte, behauptete Dehm. Durch die Aussage, er habe „nicht mehr alle Tassen
im Schrank“, fühle er sich herabgewürdigt. „Frau Wagenknecht soll einfach
in Zukunft unterlassen, meine geistige Integrität infrage zu stellen“,
forderte Dehm, der 33 Jahre in der SPD, [2][26 Jahre erst in der PDS, dann
in der Linkspartei] und 17 Jahre im Bundestag war.
Mit seinem Begehren hatte der umtriebige wie umstrittene Kulturmanager
allerdings vor Gericht keinen Erfolg. Die strittigen Äußerungen seien von
der Meinungsfreiheit gedeckt, begründete der Vorsitzende Richter Florian
Lickleder das Urteil. Zudem seien sie im kleinsten Kreis bei einer
Unterhaltung gefallen, die einen politischen Hintergrund gehabt hätten.
Äußerungen in solchen geschützten Räumen müssten möglich sein, ohne
juristische Folgen.
## Dehm will keine Berufung einlegen
Nach der mündlichen Verhandlung vergangene Woche hatte Dehm noch
angekündigt, im Falle seiner Niederlage in Berufung gehen zu wollen. Das
hat er sich mittlerweile offenbar anders überlegt. In einem am Dienstag auf
der von ihm verantworteten Internetplattform „Weltnetz TV“ veröffentlichten
Interview sagte Dehm, Eisbrenner habe ihn inzwischen angerufen und ihm
„erklärt, dass er nicht zu jenen Kulturschaffenden gehört, bei denen
Wagenknecht mich beschimpft hat“. Das nehme er „jetzt zur Kenntnis“ und er
werde „keine Berufung gegen das Urteil des Landgerichts Berlin einlegen“.
Stattdessen kündigte Dehm ein neues Buch an: „Wenn Sahra Wagenknecht dem
BSW im Dezember tatsächlich ihren Namen entzieht und den vielen
Mitstreitern, die für sie in all den Jahren immer durchs Feuer gegangen
waren, den Rücken kehren wird, will ich unter dem Titel ‚Geschäftsmodell
Wagenknecht‘ eine Bestandsaufnahme publizieren, wie sie in all den Jahren
zunehmend treue Anhänger verwurstet hat, und zwar nicht nur für ihr
politisches Vorankommen, sondern auch für ihr privates Wohlergehen.“
Wie sagte Dehm noch nach der Verhandlung in der vergangenen Woche: „Auch
verletzte Gefühle können Kriege hervorrufen.“
29 Oct 2025
## LINKS
[1] /Diether-Dehm-klagt-gegen-Wagenknecht/!6122914
[2] /Die-Linke-in-Niedersachsen/!5452484
## AUTOREN
Pascal Beucker
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