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# taz.de -- Antriebswende: Ab wann ein E-Auto klimafreundlicher ist als ein Ver…
> Durch den Akku haben Elektroautos erstmal eine negative Klima-Bilanz. Das
> kehrt sich gegenüber Verbrennern schnell um, zeigt eine neue Studie.
Bild: Ist nur der Lack grün? Detail eines Fiat 600 Elektro, ausgestellt auf ei…
Ein Elektroauto fährt abgasfrei, na gut. Und wenn der Ladestrom grün ist,
dann ist das schon vergleichsweise klimafreundlich. Aber die
Batterieproduktion! Die ist so CO2-intensiv, das dauert doch ewig, bis das
E-Auto diese Emissionen im Vergleich zum Benziner wieder wettmacht.
So oder so ähnlich lautet ein Glaubenssatz, der sich noch immer wacker
hält. Teilweise stimmt er: Bei der Produktion eines E-Autos [1][mit
Lithium-Ionen-Akku] wird deutlich mehr Kohlendioxid ausgestoßen als bei
Verbrennern. Trotzdem sparen E-Autos, das haben drei Forscher errechnet, in
den USA im Vergleich zu Verbrennern schon nach zwei Nutzungsjahren CO2 ein.
## Die Studie
Die Wissenschaftler von der Duke-Universität in North Carolina haben
[2][ihre Studie] Ende Oktober im Magazin PLOS Climate veröffentlicht. Auf
Basis von Literaturrecherchen untersuchten sie zunächst, wie viel CO2 beim
Bau eines E-Autos, eines Autos mit Verbrennermotor, bei der Produktion
einer Lithium-Ionen-Batterie und bei der Herstellung fossiler Kraftstoffe
anfällt.
Dann modellierten sie, wie sich die Autoverkäufe in den USA in den nächsten
Jahren entwickeln und wie viele E-Autos unter den Neuwagen sein könnten. Im
nächsten Schritt rechneten die Forscher aus, wie viel CO2 die jeweiligen
Autos bei durchschnittlicher Jahresfahrleistung über 18 Jahre hinweg direkt
ausstoßen würden – und wie viel mehr Strom fürs US-amerikanische Netz
erzeugt werden müsste, wenn es anteilig mehr E-Autos gibt.
Das Ergebnis: Noch in den ersten zwei Jahren kommt ein E-Auto – Bau,
Batterieproduktion und Betrieb inklusive – auf 30 Prozent mehr CO2 als ein
Verbrenner. Ab dem dritten Jahr sind die Gesamtemissionen dann schon
niedriger. Über die gesamte Lebensdauer hinweg verursacht ein Verbrenner
zudem 2- bis 3,5-fach höhere ökonomische Schäden als ein E-Auto – durch
Luftverschmutzung und Klimafolgen.
## Was bringt’s?
Laut deutschen Forscher:innen unterscheidet sich die Studie von anderen
Untersuchungen, weil erstens die steigende Nachfrage auf dem Strommarkt und
zweitens [3][die Klimafolgekosten] von Verbrennern berücksichtigt wurden.
Trotzdem kommt sie auf ähnliche Ergebnisse wie andere, auch europäische
Studien: E-Autos sind recht schnell schon deutlich klimafreundlicher als
Verbrenner.
Die Ergebnisse sind grob auf Deutschland übertragbar. Der Strommix, der bei
der Modellierung des Strommarktes eine wichtige Rolle spielt, ist in den
USA [4][ähnlich wie hier]. Wenn der Anteil von E-Autos auf den Straßen
steigt, lassen sich auch in Deutschland die klimaschädlichen Emissionen des
Straßenverkehrs reduzieren. Andersherum, sagt Energieforscher Martin
Wietschel, zeige die Studie: Das deutsche Ziel von Klimaneutralität bis
2045 zu erreichen, wird schwierig, wenn auch nach 2035 weiter fossil
betriebene Fahrzeuge zugelassen werden.
9 Nov 2025
## LINKS
[1] /Lithium-Abbau-im-Erzgebirge-Die-Plaene-begeistern-nicht-alle/!6116013
[2] https://journals.plos.org/climate/article?id=10.1371%2Fjournal.pclm.0000714…
[3] /Gruene-fragen-nach-Klimaprogramm/!6113735
[4] /Aktuelle-Atomenergie-Statistik/!6111508
## AUTOREN
Nanja Boenisch
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