# taz.de -- Neue Beschränkungen im Journalismus: US-Pentagon gegen Pressefreih… | |
> Neue Regeln sollen Journalisten zwingen, ihre Berichterstattung über das | |
> Pentagon vorab genehmigen zu lassen. | |
Bild: Verteidigungsminister Pete Hegseth bei einer Pressekonferenz im Pentagon | |
Washington afp | Das kürzlich in Kriegsministerium unbenannte | |
US-Verteidigungsministerium hat neue Beschränkungen für die journalistische | |
Berichterstattung über das US-Militär eingeführt. Gemäß den neuen | |
Richtlinien dürfen keine Informationen veröffentlicht werden, die nicht | |
zuvor offiziell vom Pentagon freigegeben wurden. | |
Einer an Journalisten verteilten Mitteilung zufolge müssen sich | |
Medienvertreter in einer eidesstattlichen Erklärung zur Einhaltung der | |
neuen Bestimmungen verpflichten, andernfalls droht ihnen der Entzug ihrer | |
Akkreditierung. | |
Das Pentagon bleibe „der Transparenz verpflichtet, um die | |
Rechenschaftspflicht und das Vertrauen der Öffentlichkeit zu fördern“, | |
heißt es in der Mitteilung. Informationen müssten allerdings „vor ihrer | |
Veröffentlichung von einem zuständigen Beamten genehmigt werden, auch wenn | |
sie nicht als geheim eingestuft sind“. | |
Damit wird die Veröffentlichung interner Informationen, die von namentlich | |
nicht genannten Beamten außerhalb der offiziellen Kommunikationskanäle | |
stammen, praktisch ausgeschlossen. Der Mitteilung zufolge gilt die neue | |
Einschränkung auch für „kontrollierte nicht geheime Informationen“. Das | |
Schreiben enthält überdies detaillierte Angaben zu weitreichenden neuen | |
Einschränkungen hinsichtlich der Orte, an denen sich Pentagon-Reporter ohne | |
offizielle Begleitung bewegen dürfen. | |
## Direkter Angriff auf unabhängigen Journalismus | |
Kriegsminister Pete Hegseth erklärte dazu im Onlinedienst X: „Die Presse | |
darf sich nicht länger in den Räumlichkeiten einer gesicherten Einrichtung | |
bewegen. Tragen Sie einen Ausweis und befolgen Sie die Regeln – oder gehen | |
Sie nach Hause.“ Die Washingtoner Journalistenvereinigung National Press | |
Club verurteilte die Pentagon-Richtlinien als einen „direkten Angriff auf | |
den unabhängigen Journalismus genau dort, wo ein unabhängiger Blick am | |
wichtigsten ist: beim US-Militär“. Der Verband forderte das | |
US-Kriegsministerium auf, die Forderung zurückzunehmen. | |
Kritik kam auch von der [1][New York Times, die kürzlich von US-Präsident | |
Donald Trump wegen angeblicher Verleumdung] auf eine Entschädigung in Höhe | |
von rund 12,7 Milliarden Euro verklagt worden war. Die neuen Bestimmungen | |
verstießen „direkt gegen die verfassungsmäßigen Schutzrechte einer freien | |
Presse in einer Demokratie“, erklärte die Zeitung am Samstag. Sie stellten | |
„einen neuen Versuch dar, das Recht der Bevölkerung einzuschränken, zu | |
verstehen, was ihre Regierung tut“. | |
Trump geht seit seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus in beispielloser Weise | |
gegen Medien vor, die nach seiner Darstellung Lügen und Falschinformationen | |
über ihn und seine Regierung verbreiten. Nach Einschätzung der Organisation | |
Reporter ohne Grenzen (RSF) hat sich die Lage für Journalistinnen und | |
Journalisten in den USA seit dem [2][Attentat auf den ultrarechten | |
Aktivisten Charlie Kirk] am 10. September deutlich verschärft. RSF sehe | |
seitdem „eine regelrechte Eskalation“, sagte die Geschäftsführerin der | |
deutschen Sektion, Anja Osterhaus, der Nachrichtenagentur AFP. | |
Für Empörung sorgte zuletzt die [3][Absetzung der Show des Satirikers Jimmy | |
Kimmel] nach dessen Äußerungen zum Attentat auf Kirk. Im Juli hatte bereits | |
der Sender CBS das Ende der „Late Show“ des Satirikers Stephen Colbert | |
angekündigt. Auch er ist ein entschiedener Trump-Kritiker. | |
21 Sep 2025 | |
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