# taz.de -- USA unter Trump: Klage gegen „New York Times“ vorläufig abgewi… | |
> In seinem Feldzug gegen die Pressefreiheit muss Donald Trump eine | |
> Schlappe einstecken. Bei einem erneuten US-Angriff auf ein mutmaßliches | |
> „Drogenboot“ sterben drei Menschen. | |
Bild: Donald Trump führt seinen Feldzug gegen die US-Demokratie unbeirrt weiter | |
## US-Regierung verfügt neue Beschränkungen für Harvard | |
Im Streit mit Harvard hat die US-Regierung der renommierten | |
Eliteuniversität neue Beschränkungen für den Zugang zu Bundesmitteln | |
auferlegt. Das Bildungsministerium teilte am Freitag (Ortszeit) mit, dass | |
es für Harvard den Status der „verstärkten Bargeld-Überwachung (HCM)“ | |
verfügt habe. Das Ministerium begründete den Schritt mit „zunehmenden | |
Bedenken hinsichtlich der finanziellen Lage“ der Hochschule. | |
Das Ministerium verwies dabei auf die Vorwürfe der Regierung von Präsident | |
Donald Trump, dass es an der Universität zu Verstößen gegen die | |
Bürgerrechte gekommen sei. Dies habe zu Unsicherheit hinsichtlich der | |
künftigen Finanzierung geführt. Zudem berief sich das Ministerium auf die | |
Entscheidung der Hochschule, Anleihen auszustellen und Mitarbeiter zu | |
entlassen. | |
Die Status-Änderung besagt, dass die Universität auf ihre eigenen Mittel | |
zur Auszahlung der von Bundesbeamten zugesagten Studienbeihilfen | |
zurückgreifen muss, die Hochschule kann aber später eine Erstattung durch | |
die Regierung beantragen. Die Studenten würden weiterhin Zugang zu | |
Bundesmitteln haben, erklärte das Ministerium dazu. Allerdings müsse | |
Harvard die ersten Auszahlungen „als Sicherheitsmaßnahme“ übernehmen. Dam… | |
solle sichergestellt werden, dass die Hochschule „die Steuergelder | |
verantwortungsbewusst ausgibt“. | |
Überdies muss die Universität „eine unwiderrufliche Kreditbürgschaft in | |
Höhe von 36 Millionen Dollar“ (rund 31 Millionen Euro) hinterlegen. Dies | |
diene dazu, „potenzielle Verbindlichkeiten abzudecken und sicherzustellen, | |
dass Harvard seinen finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Studenten | |
und dem Ministerium nachkommt“. | |
Zuletzt hatte Harvard im Rechtsstreit mit der Trump-Regierung um | |
Mittelkürzungen einen Sieg errungen. Ein Bundesgericht in Boston im | |
Bundesstaat Massachusetts bezeichnete Anfang September das von der | |
Regierung verfügte Einfrieren von Bundesmitteln auf. (afp) | |
## Trump nennt negative Berichterstattung „illegal“ | |
US-Präsident [1][Donald Trump hat einen Großteil der Berichterstattung von | |
US-Medien] über sich als „illegal“ bezeichnet. „Sie werden eine großart… | |
Geschichte nehmen, und sie werden sie schlecht machen“, sagte Trump am | |
Freitag (Ortszeit). Er denke, das sei „wirklich illegal“. Die Organisation | |
Reporter ohne Grenzen beklagte unterdessen eine „Eskalation“ in den USA im | |
Vorgehen gegen Trump-kritische Journalisten und Medien seit dem | |
Mordanschlag auf den ultrarechten Aktivisten Charlie Kirk. | |
Trump sagte vor Reportern im Weißen Haus, 97 Prozent der Berichterstattung | |
über ihn und seine Regierung seien „schlecht“. Er führte jedoch nicht aus, | |
inwiefern solche kritische Berichterstattung „illegal“ sein könnte. | |
Trump geht seit seinem Amtsantritt im Januar in beispielloser Weise gegen | |
Medien vor, die nach seiner Darstellung Lügen und Falschinformationen über | |
ihn und seine Regierung verbreiten. So verklagte er vor einigen Tagen die | |
Zeitung „New York Times“ wegen angeblicher Verleumdung auf eine | |
Entschädigungssumme von 15 Milliarden Dollar (rund 12,7 Milliarden Euro). | |
Nach Einschätzung von Reporter ohne Grenzen (RSF) hat sich die Lage für | |
Journalistinnen und Journalisten in den USA seit dem Attentat auf Kirk vom | |
10. September nochmals verschärft. Schon seit Trumps Amtsantritt habe es | |
„Schritte in Richtung Einschränkung der Pressefreiheit“ gegeben, „aber s… | |
dem Mord an Charlie Kirk sehen wir eine regelrechte Eskalation“, sagte die | |
Geschäftsführerin der deutschen Sektion der Organisation, Anja Osterhaus, | |
in einem Interview der Nachrichtenagentur AFP. | |
So habe Trump nicht nur die Absetzung der Late-Night-Show von Jimmy Kimmel | |
gefeiert, der Trumps Maga-Bewegung (Macht Amerika wieder großartig) | |
vorgeworfen hatte, die Ermordung Kirks politisch zu instrumentalisieren. | |
„Zudem hat der Präsident vorgeschlagen, praktisch für alle TV-Sender einen | |
Lizenzentzug zu prüfen, weil er sich zu stark kritisiert fühlt. Es ist | |
schon ein extremer Schritt für die Regierung eines demokratischen Staates, | |
solche Vorschläge zu machen“, sagte Osterhaus. (afp) | |
## Selenskyj kündigt Treffen mit Trump an | |
Der ukrainische Präsident [2][Wolodymyr Selenskyj wird nach eigenen Angaben | |
in der kommenden Woche US-Präsident Donald Trump] am Rande der | |
UN-Generaldebatte in New York treffen. Bei den Gesprächen werde es um | |
Sicherheitsgarantien für die Ukraine und Sanktionen gegen Russland gehen, | |
sagte Selenskyj am Samstag zu Journalisten. (afp) | |
## US-Bundesstaatsanwalt tritt unter Druck von Trump zurück | |
Ein US-Bundesstaatsanwalt, der sich geweigert hatte, gegen Gegner von | |
Präsident Donald Trump zu ermitteln, ist Berichten zufolge unter dem Druck | |
des Präsidenten zurückgetreten. Laut US-Medienberichten reichte der für den | |
östlichen Bezirk des US-Bundesstaates Virginia zuständige Staatsanwalt Erik | |
Siebert am Freitag (Ortszeit) seinen Rücktritt ein. Zuvor hatte Trump | |
Medienberichten zufolge öffentlich den Rückzug Sieberts gefordert. „Ich | |
möchte, dass er geht“, sagte Trump demnach auf Nachfrage von Journalisten | |
im Oval Office. | |
Siebert hatte nach Berichten der Washington Post die Einleitung eines | |
Betrugsverfahrens gegen die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James | |
abgelehnt. Als Begründung gab er an, es lägen nicht genügend Beweise vor. | |
James gilt als entschiedene Gegnerin von Trump. Ein Zivilgericht hatte | |
Trump aufgrund einer Klage von James vor dessen Rückkehr ins Weiße Haus | |
wegen Betrugsvorwürfen zu einer Geldstrafe von fast einer halben Milliarde | |
Dollar verurteilt. | |
Ein Berufungsgericht bezeichnete die Geldstrafe als „übertrieben“ und hob | |
das Urteil im August auf. James kündigte daraufhin an, in Berufung zu | |
gehen. (afp) | |
## US-Richter weist Trumps Klage gegen „New York Times“ vorerst ab | |
Ein US-Bundesrichter hat US-Präsident [3][Donald Trumps | |
15-Milliarden-Dollar-Verleumdungsklage gegen die New York Times] vorerst | |
abgewiesen. Richter Steven Merryday aus Tampa in Florida begründete seine | |
Entscheidung am Freitag mit Formfehlern und Verstößen gegen die | |
Prozessordnung in der vor wenigen Tagen eingereichten überlangen | |
Klageschrift. Er gab Trump 28 Tage Zeit, um eine präzisere und kürzere | |
Version einzureichen. | |
Eine Klage müsse, wie jeder Anwalt wisse oder wissen sollte, präzise, klare | |
und faktische Anschuldigungen enthalten, erklärte Merryday. Sie sei kein | |
Forum für Schmähungen und Beschimpfungen. Merridays Entscheidung war vier | |
Seiten lang, Trumps Klage umfasste 85 Seiten. | |
In der aktuellen Klageschrift heißt es, die New York Times sei ein | |
„führender, und unverfrorener Lieferant von Lügen über Präsident Trump“. | |
Dieser warf der Zeitung vor, sich mit Unwahrheiten in den Wahlkampf 2024 | |
eingemischt zu haben. Ohne Beweis habe die Zeitung geschrieben, dass Trump | |
„die Institutionen demontieren wird, die unser Land groß gemacht haben“. | |
(epd) | |
## Keine Details zum Tiktok-Deal | |
Donald Trump und der chinesische Staatschef Xi Jinping haben bei einem | |
Telefonat am Freitag angeblich Fortschritte gemacht zum Verkauf des | |
[4][US-Geschäfts der Kurzvideo-App Tiktok]. Derzeit gehört Tiktok dem | |
chinesischen Unternehmen Bytedance. Trump teilte auf seiner Plattform Truth | |
Social mit, das Gespräch sei „sehr produktiv“ verlaufen bei Handelsfragen | |
und „vielen sehr wichtigen Anliegen wie der Zustimmung zum Tiktok-Deal“, | |
die er wertschätze. Details nannte er nicht. | |
Die New York Times zitierte die staatliche chinesische Nachrichtenagentur | |
Xinhua, wonach Xi „Handelsverhandlungen basierend auf Marktregeln“ begrüß… | |
Änderungen der Eigentumsverhältnisse bei Tiktok sind nötig wegen eines | |
US-Gesetzes vom April 2024. Diesem Gesetz zufolge muss der chinesische | |
Mutterkonzern Bytedance, wenn er weiterhin in den USA tätig sein möchte, | |
das US-Geschäft von Tiktok an einen nicht in China ansässigen neuen | |
Eigentümer verkaufen. Das Gesetz stuft das Portal als eine Bedrohung für | |
die nationale Sicherheit ein. | |
Trump hat seine Haltung zu Tiktok im Laufe der Jahre verändert. In seiner | |
ersten Amtszeit warnte er 2020, mit Tiktok gewinne die „chinesische | |
kommunistische Partei Zugang zu persönlichen Daten“ in den USA. Im | |
Wahlkampf 2024 nutzte Trump Tiktok für Werbung. Die gesetzliche | |
Verkaufsfrist für das US-Geschäft der App verlängerte er mehrmals, zuletzt | |
am vergangenen Dienstag bis zum 16. Dezember. US-Finanzminister Scott | |
Bessent hatte am Tag zuvor einen „Rahmenplan“ für den Tiktok-Verkauf | |
verkündet. (epd) | |
## Drei Tote bei US-Angriff auf Drogen-Schiff | |
Das US-Militär hat nach Angaben von Präsident Donald Trump drei Menschen | |
[5][bei einem Angriff auf ein mutmaßlich mit Drogen beladenes Boot] | |
getötet. Das Boot sei südlich der Vereinigten Staaten auf einer „bekannten | |
Drogenhandelsroute“ unterwegs gewesen, „um Amerikaner zu vergiften“, | |
schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social. Dazu postete er | |
ein Video, das den Angriff zeigen soll. Unklar blieb zunächst, ob es sich | |
dabei um eine neue Attacke handelte oder bloß um Details zu einem Angriff, | |
über den Trump bereits vor einigen Tagen berichtet hatte – ohne Video und | |
Details zu den näheren Umständen. | |
Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums erklärte auf Nachfrage, das | |
Pentagon werde zu dem Fall keine weiteren Angaben über den Post des | |
Präsidenten hinaus machen. | |
Trump zufolge stand das Boot in Verbindung mit einer „terroristischen | |
Vereinigung“. Er nannte aber keine Gruppe namentlich. Weiter schrieb er, | |
das Boot habe sich in internationalen Gewässern befunden, für die Southcom | |
zuständig sei – das Regionalkommando der US-Streitkräfte für Mittel- und | |
Südamerika sowie die Karibik. Auf welcher rechtlichen Grundlage die | |
Militäroperation stattfand, ist – wie schon bei ähnlichen Fällen zuletzt �… | |
unklar. (dpa) | |
## Trump kündigt Parteitag für Zwischenwahlen 2026 an | |
US-Präsident Donald Trump hat für die Zwischenwahlen im Jahr 2026 einen | |
Parteitag seiner Republikanischen Partei angekündigt. Parteitage auf | |
nationaler Ebene werden in den USA üblicherweise nur in den Jahren | |
veranstaltet, in denen auch der Präsident gewählt wird. | |
Präsidentschaftswahlen finden in den USA alle vier Jahre statt, | |
Kongresswahlen hingegen alle zwei Jahre. | |
„Die Republikanische Partei wünscht sich sehr dringend einen Parteitag für | |
die Zwischenwahlen 2026“, schrieb Trump am Freitag auf seiner | |
Online-Plattform Truth Social. „Wir werden einen auf höchstem Niveau | |
abhalten. Er wird sowohl unterhaltsam als auch sehr produktiv sein.“ | |
Mit dem Schritt wollen sich die Republikaner offenbar ihre knappe Mehrheit | |
im Kongress sichern. Ein Verlust würde es Trump erschweren, seine | |
Gesetzesvorhaben umzusetzen. Derzeit halten die Republikaner 53 der 100 | |
Sitze im Senat und verfügen über eine Mehrheit von 219 zu 213 Stimmen im | |
Repräsentantenhaus. Dem Nachrichtenportal Axios zufolge erwägen auch die | |
Demokraten einen Parteitag vor den Zwischenwahlen. (rtr) | |
## Trump erhöht Gebühr für Facharbeiter-Visa auf 100.000 Dollar | |
US-Präsident Donald Trump erhöht die Gebühr für Facharbeiter-Visa erheblich | |
auf 100.000 Dollar (etwa 85.100 Euro). Ein Regierungsvertreter bestätigte | |
einen Bloomberg-Bericht, wonach die Kosten für das vor allem von | |
Fachkräften aus Indien genutzte H-1B-Visum auf 100.000 Dollar steigen | |
werden. | |
Rund drei Viertel der Empfänger von H-1B-Visa kommen aus Indien. Große | |
Technologieunternehmen sind auf Arbeitnehmer aus dem Land angewiesen. | |
Tech-Unternehmer, darunter Trumps früherer Verbündeter Elon Musk, haben | |
davor gewarnt, H-1B-Visa ins Visier zu nehmen. Sie argumentieren, in den | |
USA gebe es nicht genug Menschen, um wichtige Stellen im Technologiesektor | |
zu besetzen. | |
Trump unterzeichnete derweil ein Dekret zur Schaffung eines „Gold | |
Card“-Aufenthaltsprogramms. Kosten soll es eine Million Dollar für | |
Einzelpersonen und zwei Millionen Dollar, wenn es ein Unternehmen sponsort. | |
Trump sagte gegenüber Journalisten, er denke, das Programm werde ein großer | |
Erfolg werden. Er hatte die „Gold Card“ bereits Anfang des Jahres | |
angekündigt. (afp) | |
20 Sep 2025 | |
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