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# taz.de -- Antifa als „Terrorgruppe“ diffamiert: Orbán äfft Trump nach
> Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán will, wie der US-Präsident, die
> Antifa als „Terrororganisation“ verfolgen. Er bezieht sich auf 2023.
Bild: Sind sich mal wieder voll einig: Donald Trump und Viktor Orbán
Budapest dpa/taz | Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hat nach dem
Vorbild von US-Präsident Donald Trump ein hartes Vorgehen gegen die
Antifa-Bewegung angekündigt. „Auch in Ungarn ist es an der Zeit, dass wir
Organisationen wie die Antifa nach amerikanischem Vorbild als
terroristische Vereinigungen einstufen“, sagte der Rechtspopulist im
Interview des ungarischen Staatsrundfunks und verwies explizit auf seinen
politischen Freund Trump.
Dieser [1][hatte am Mittwoch angekündigt, die Antifa-Bewegung in den USA
als „bedeutende terroristische Organisation“ einzustufen]. Wie genau er das
umsetzen will – auch angesichts mangelnder Organisationsstrukturen der
losen Bewegung – ist unklar.
Auch Orbán blieb vage, sagte aber, er begrüße Trumps Ankündigung,
„Antifa-Vereine“ zu Terrororganisationen erklären zu wollen, und werde die
Initiative ergreifen, „dies auch hier in Ungarn zu tun“.
„Die Antifa ist sehr wohl eine Terrororganisation, sie ist auch nach Ungarn
gekommen, hat friedliche Menschen auf der Straße zusammengeschlagen, manche
sogar halb tot, und dann sind sie als Abgeordnete ins Europäische Parlament
gegangen und belehren von dort aus Ungarn über Rechtsstaatlichkeit und die
Linke“, sagte Orbán weiter.
## Verfahren in Ungarn und Deutschland
Er bezog sich damit darauf, dass es [2][im Februar 2023 in Budapest zu
Gewalt militanter Antifaschisten gegen tatsächliche oder vermeintliche
Rechtsextreme] gekommen war. Unter den Tatverdächtigen war eine heutige
EU-Parlamentarierin. Antifaschisten waren damals aus dem Ausland nach
Budapest gereist, um gegen eine rechtsextreme Kundgebung zu protestieren.
Es kam zu Zusammenstößen.
Zu den Gewalttaten laufen Gerichtsverhandlungen in Deutschland und in
Budapest. Die mutmaßlichen Täter aus der Antifa-Szene wurden teils gefasst,
teils stellten sie sich selbst. Unter ihnen war [3][die linksgrüne
italienische Politikerin Ilaria Salis], die aufgrund ihrer Immunität als
EU-Parlamentarierin 2024 auf freien Fuß kam.
In Ungarn sitzt in diesem Zusammenhang [4][die non-binäre Person Maja T.]
aus Deutschland in Untersuchungshaft, angeklagt wegen versuchter
lebensbedrohlicher Körperverletzung. Ihr droht eine Verurteilung zu 24
Jahren Haft.
In München soll kommende Woche das Urteil im Prozess gegen die
Kunststudentin Hanna S. fallen, die ebenfalls 2023 in Budapest beteiligt
gewesen sein soll. Die [5][Bundesanwaltschaft plädierte auf neun Jahre
Haft]. Ihre [6][Anwälte fordern einen Freispruch].
19 Sep 2025
## LINKS
[1] /Trump-Gegen-alles-was-links-der-MAGA-Bewegung-ist/!6110633
[2] /Fahndung-gegen-Linksaussen/!5985352
[3] /Immunitaet-von-linker-EU-Abgeordneter/!6044883
[4] /taz-besucht-Maja-T-exklusiv-in-Haft/!6101642
[5] /Prozess-gegen-Antifaschistin/!6112362
[6] /Hat-Hanna-S-in-Budapest-Neonazis-verpruegelt/!6110290
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