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# taz.de -- Plan zur Tech-Unabhängigkeit: Wie die EU wieder digital souverän …
> Eine Initiative zeigt, wie die EU digital auf eigenen Beinen stehen
> könnte – und bekommt Hilfe von Trump. Treibt er Europa in die
> Unabhängigkeit?
Eine Ärztin eilt in ihre Praxis in Colmar. Sie grüßt die
Sprechstundenhilfe, doch übersieht deren besorgtes Gesicht. Sie klappt den
Laptop auf, tippt ihr Passwort ein, öffnet die Terminsoftware –
„Synchronisation fehlgeschlagen“.
Eine Familie schleppt sich durch das Terminal im Amsterdamer Flughafen
Schiphol. Die Kinder quengeln, die Eltern suchen die Anzeigetafeln. Doch
die Hälfte der Bildschirme bleibt dunkel, die andere flackert. „Manual
Check-in only“, ruft ein Mitarbeiter durch ein Megafon. Da erst nehmen sie
die Durchsage wahr, die in Dauerschleife läuft: „Technische Störung. Bitte
bleiben Sie in der Nähe der Gates …“
In Supermärkten fallen die Kassensysteme aus. Produktionsanlagen schalten
auf Handbetrieb. Kliniken sagen Operationen ab.
So könnte er aussehen, der Kill Switch, die Abschaltung kritischer Dienste
aus der Ferne. Das Szenario zeigt: Europa hat sich in eine gefährliche
Abhängigkeit manövriert. [1][Laut dem EuroStack Report] der
Bertelsmann-Stiftung importiert es mehr als 80 Prozent der digitalen
Technologien, insbesondere aus den USA und China. Dabei war es vor 20
Jahren noch Techpionier.
## Sommermärchen
Bremen, Sommer 2006. Fußballweltmeisterschaft. Kai Zenner, 21, Jura- und
Politikstudent, steht mit Freunden beim Public Viewing. Deutschlandfahnen,
die Fans singen Azzurro, am Ende feiern alle gemeinsam. Mit ihren
Nokia-Handys telefonieren sie dank europäischem Mobilfunkstandard über
Ländergrenzen hinweg, in Netzen, gebaut von Ericsson, Alcatel, Siemens.
Europa entwickelt die Technologien der Zukunft. Glaubt es. Doch auf der
anderen Seite des Atlantiks bauen Unternehmen wie Amazon (AWS, 2006), Apple
(iPhone, 2007) und Google (Android, 2008) an einer neuen globalen
Digitalinfrastruktur.
Juli 2025. Die EU ist schwach. In den Verhandlungen zum [2][Handelsabkommen
mit den USA] akzeptiert sie Trumps Forderungen nahezu widerstandslos. Nur
bei einem nicht die Zölle betreffenden Detailwidersetzt sie sich: Laut
Financial Times vom 17. August wollten die USA über den Digital Services
Act (DSA) verhandeln, der sozialen Netzwerken in Europa strengere Vorgaben
macht. Die EU lehnte dies ab. Und setzte sich durch. Zunächst. Denn am 26.
August schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social, [3][er werde
zusätzliche Zölle auf Exporte der Länder verhängen, die digitale Steuern,
Gesetzgebungen, Regeln oder Vorschriften erlassen haben.] Der Ausgang ist
ungewiss, doch das Signal eindeutig: Die EU gibt ihre digitale Souveränität
nicht kampflos auf – jenes Thema, für das sich Kai Zenner, der Student von
damals, seit Jahren einsetzt.
## Der Büroleiter
2017 wird Zenner Büroleiter des EU-Abgeordneten Axel Voss (Europäische
Volkspartei, EVP) – in dem Jahr, in dem Angela Merkel eine Neubewertung des
europäischen Verhältnisses zu den USA fordert: „Die Zeiten, in denen wir
uns auf andere völlig verlassen konnten, die sind ein Stück vorbei“, sagt
sie damals. Voss und Zenner ziehen die digitalpolitischen Konsequenzen.
2020 veröffentlichen sie ihr „Manifest für die digitale Souveränität und
geopolitische Wettbewerbsfähigkeit Europas“. „[U]nsere wachsende
Abhängigkeit von ausländischer Software, Hardware und Cloud-Diensten ist
[…] zutiefst beunruhigend“, schreiben sie. Nicht nur die EVP und CDU nehmen
das Papier zur Kenntnis. Als Axel Voss Mitte Januar 2020 bei der
Digitalkonferenz DLD in München davor warnt, Europa werde, wenn es so
weitermache, zur digitalen Kolonie, berichten deutsche Medien von
Süddeutscher Zeitung [4][bis Handelsblatt darüber.]
Dann kommt Corona. „Digitale Souveränität hat eine immer kleinere Rolle für
die Tagespolitik gespielt“, sagt Zenner der taz. In der Praxis schrumpft
der Marktanteil europäischer Cloud-Provider laut der Synergy Research Group
zwischen 2017 und 2022 von etwa 29 auf 15 Prozent. [5][Bei Halbleitern
verschlechtert sich dem Institut der deutschen Wirtschaft zufolge die
Handelsbilanz der EU seit etwa 2016.] Und große KI-Basismodelle entstehen
vor allem in den USA. Zenner sieht Europa tiefer in die Abhängigkeit
rutschen. Bis sich eines Tages eine Bekannte bei ihm meldet.
## Die Ökonomin
Wettbewerbsökonomin Cristina Caffarra beriet Apple, Amazon und Microsoft
und fungierte als Expertin in mehreren Kartellrechtsverfahren gegen Google
und Facebook. Im Videotelefonat erklärt sie der taz, dass
Kartellrechtsverfahren und Regulierungen Europa nie aus der Abhängigkeit
der Big-Tech-Infrastruktur befreien werden. Die Strafen sind zu schwach und
sie kommen viel zu spät, um das Verhalten der Unternehmen zu beeinflussen.
Außerdem sorgen sich Konzerne weniger um Strafen als um Eingriffe in ihr
Produktdesign – also Vorgaben, die sie zwingen, ihr Produkt im Kern zu
verändern. Die jahrelangen Kartellrechtsverfahren hingegen erlauben ihnen,
trotzdem ihre Position auszubauen. Je größer Facebook wird, desto
wertvoller wird es für den einzelnen Nutzer.
Beispiel Google: 2010 begann die EU-Kommission zu ermitteln, ob Google
seine marktbeherrschende Stellung missbrauche. 2017 kam sie zu dem Schluss,
Google habe seinen eigenen Shoppingdienst gegenüber der Konkurrenz
bevorzugt – also in den Suchergebnissen höher platziert. Google hieß
mittlerweile Alphabet und sein Gewinn betrug 12,66 Milliarden US-Dollar –
womit die Wettbewerbsstrafe der EU in Höhe von 2,42 Milliarden Euro (damals
etwa 2,73 Milliarden US-Dollar) mehr als ein Fünftel von Alphabets Gewinn
ausmachte. 2024 aber, als die Strafe vom Europäischen Gerichtshof bestätigt
wurde, bedeutete die Strafe nur noch etwa 2,7 Prozent des Gewinns von 100,1
Milliarden US-Dollar.
Die EU versuchte, das Problem durch Regulierung zu lösen. Der Digital
Markets Act (DMA) etwa bestraft Gesetzesverstöße nicht im Nachhinein,
sondern legt im Voraus Regeln für „Gatekeeper“ wie Alphabet, Meta und
Microsoft fest. Wenn deren Dienste gegen die DMA-Regeln zu verstoßen
scheinen, kann die Europäische Kommission Ermittlungen einleiten und
Auflagen erteilen. Bei Verstößen drohen Strafen von bis zu 10 Prozent des
globalen Umsatzes, bei Wiederholungstaten bis zu 20 Prozent und im
Extremfall – bei systematischer Nichtbeachtung der Regeln – droht gar die
Zerschlagung des Unternehmens. Klingt nach einem starken Instrument. Doch
Cristina Caffarra weist auf die Schwächen hin: „Die Regeln des DMA sind
abgeleitet von eben jenen Kartellrechtsfällen, die keine Ergebnisse
gebracht haben.“ Außerdem enthielten sie viele Mehrdeutigkeiten. Und
schließlich gebe es damit einen endlosen Prozess, der den Unternehmen viele
Möglichkeiten biete, sich zu wehren. „Die Firmen haben keine starken
Anreize, sich an die Regeln zu halten“, sagt sie. „Was uns zurückbringt zu
langwierigen Nachverfahren wegen Nichtbefolgung.“ Ihr Fazit: „Diese Regeln
ändern das Verhalten nur marginal. Und selbst wenn einige kleine
europäische Akteure davon profitieren – was nützt das Europa als Ganzes?“
Es braucht eine Initiative. Darum kontaktiert Caffarra schließlich Zenner.
Der steht fortan in jeder EuroStack-Organisations-E-Mail. Und bald darauf
wird es konkret.
## Ein Abendessen in Brüssel
Am 11. Juli 2024 essen in einem gehobenen Restaurant am Rand von Brüssel
vier Persönlichkeiten der europäischen und internationalen Digitalpolitik
zu Abend: Cristina Caffarra, Digitalpolitik- und Innovationsspezialistin
Francesca Bria, Signal-Präsidentin Meredith Whittaker und Alexandra Geese,
EU-Abgeordnete der Grünen. Geese und Caffarra erzählen der taz von diesem
Abend, an dem die Gruppe über Europas digitale Abhängigkeit diskutiert –
und darüber, wie sie sich reduzieren lässt. Die Diagnose ist klar, die
Stimmung konstruktiv: Europa hat das Know-how, die Forschung, die
Unternehmer. Was fehlt, ist ein digitales Ökosystem, in dem neben Apps auch
Chips entwickelt und Rechenzentren betrieben werden – am besten der gesamte
Stack. Stack bezeichnet die Schichten digitaler Infrastruktur: unten
Hardware, in der Mitte Cloud, oben Anwendungen (Apps).
Als sie über einen Namen für ihre Initiative sprechen, schlägt Caffarra
eine Idee von Glen Weyl vor, die auf Indiens „India Stack“ anspielt, nach
„Eurostar“ oder „Eurovision“ klingt – und das Ziel einer eigenen
europäischen digitalen Infrastruktur ausdrückt: EuroStack.
In den folgenden Wochen organisieren Geese, Caffarra, Zenner und Bria eine
Konferenz im Europaparlament: Geeses Büro stellt sie im Eiltempo auf die
Beine, Caffarra und Bria finden die Sprecher*innen dafür und Zenner
kümmert sich zusammen mit Axel Voss darum, dass die EVP – die größte
Fraktion im Europäischen Parlament – sie unterstützt.
## Die Bewegung
Am 24. September 2024 um 14.15 Uhr versammeln sich im Europaparlament in
Brüssel Unternehmer, Politiker, Denker aus Europa, Indien, Brasilien für
eine Veranstaltung: Toward European Digital Independence: Building the
EuroStack. Der Saal, für 260 Menschen ausgelegt, ist voll. Wow, denkt
Alexandra Geese. Alle haben darauf gewartet. Wir starten etwas Historisches
– auch, wenn wir noch nicht genau wissen, was es wird.
„Dieses Event war ein Kickstarter“, sagt Zenner. „Es hat zum ersten Mal
diese ganzen Leute zusammengebracht und ihnen ein gemeinsames Narrativ
gegeben, einen Begriff.“ All jene, die sich für Europas digitale
Souveränität einsetzen, begegnen sich in einem Raum. Und vernetzen sich auf
Signal. Eine Bewegung ist geboren.
## Die EU-Abgeordnete
Wie es so ist bei Bewegungen, gibt es unter dem gemeinsamen Ziel
verschiedene Flügel, verschiedene Wege. Alexandra Geese bringt das Thema
ins Parlament: in Ausschüsse, Plenardebatten, Berichte. Francesca Bria
wirbt über die Bertelsmann-Stiftung Unterstützung für einen Bericht ein,
der die Initiative wissenschaftlich unterfüttert und Investitionen von 300
Milliarden Euro über zehn Jahre fordert, um den EuroStack aufzubauen.
Cristina Caffarra schreibt zusammen mit verschiedenen Co-Autoren drei
Texte: ein Pitch-Papier, ein Whitepaper und einen offenen Brief an von der
Leyen und EU-Digitalkommissarin Henna Virkkunen. Ihnen zufolge muss die
digitale Souveränität Europas von der Industrie angeführt werden; nur sie
verfüge über die Fähigkeiten, um die erforderliche Infrastruktur zu bauen.
In einem Punkt ist sich die Bewegung im Großen und Ganzen einig: Europas
öffentliche Hand – ein wichtiger IT-Kunde – sollte einen bestimmten
Prozentsatz ihrer strategischen Digitalaufträge an europäische, offene und
interoperable (also miteinander kompatible) Anbieter vergeben – und so
Nachfrage schaffen. EuroStack nennt das: Buy European. Verwaltungen dürfen
weiterhin Hyperscaler beauftragen – also riesige Cloud-Anbieter wie AWS,
Microsoft Azure und Google Cloud –, sollen aber einen Teil ihrer IT-Budgets
an europäische Anbieter vergeben, die bestimmte Kriterien erfüllen, etwa
offene Schnittstellen, nachprüfbare Datenhoheit und ausschließliche Bindung
an EU-Recht. Diese Multisourcing-Quote soll den Wettbewerb anheizen und
Lock-ins verhindern – jene Situationen, in denen der Wechsel zu einem
anderen Anbieter mit großem (Kosten-)Aufwand verbunden ist –, ohne
außereuropäische Firmen grundsätzlich auszuschließen.
Die „Buy European“-Idee bringt Alexandra Geese im Industrieausschuss des
Europäischen Parlaments ein – und tut dafür etwas, wofür Caffarra sie heute
eine Heldin nennt. Zunächst überzeugt sie die anderen Fraktionen im
Ausschuss davon, einen Eigeninitiativbericht zur digitalen Souveränität zu
verfassen. Sie hofft, Berichterstatterin zu werden. Doch darüber
entscheidet im Parlament ein Auktionsverfahren: Jede Fraktion erhält
entsprechend ihrer Sitzanzahl Punkte, mit denen sie Berichterstattungen
ersteigern kann. Die Fraktion mit dem höchsten Gebot stellt die
Berichterstatterin – und die prägt den Ton des Berichts inhaltlich,
strategisch, rhetorisch.
Das Auktionsverfahren gewinnt nicht Geese, sondern die Französin Sarah
Knafo von der ultrarechten ESN-Fraktion (Europa der Souveränen Nationen).
Weil die pro-europäischen Fraktionen nicht mit der ESN zusammenarbeiten,
schreiben EVP, S&D, Renew, Grüne und Linke gemeinsam einen
Alternativbericht. Geese gelingt es, eine Buy-European-Empfehlung
hineinzuverhandeln. Ganz zufrieden ist sie nicht – sie hätte sich
konkretere Vorschläge gewünscht. Am 3. Juni steht der Alternativbericht
gegen Knafos Bericht zur Abstimmung – und gewinnt. Das führt zu der
kuriosen Situation, dass Sarah Knafos Name auf einem Bericht steht, den sie
nicht geschrieben hat.
Entscheidend aber ist: Der Bericht mit der Buy-European-Empfehlung erhöht
die Wahrscheinlichkeit, dass in der überarbeiteten Vergaberichtlinie der
Kommission eine entsprechende Klausel auftaucht. Zumal ein im Juli
angenommener Bericht des Binnenmarktausschusses eine ähnliche Empfehlung
enthält und Merz und Macron am 29. August eine Wirtschaftsagenda auflegen,
der zufolge sie bei öffentlichen Aufträgen auf Bevorzugungsregeln für
europäische Unternehmen hinarbeiten – zumindest in kritischen Sektoren.
Geese ist zuversichtlich, dass ein entsprechender Kommissionsvorschlag vom
Parlament angenommen wird. Im Rat aber ist die Lage unklar. „Während ich
aus Gesprächen höre, dass Frankreich, Italien und Spanien auf mehr
europäische Souveränität drängen, scheinen andere Regierungen den
Schwerpunkt darauf zu legen, die Trump-Regierung nicht zu verärgern – und
sehen europäische Digitalinteressen nachrangig“, so Geese. Verharrt ein
uneiniges Europa am Ende in digitaler Abhängigkeit?
„Wenn China investiert, zieht das ganze Land mit. In Europa dagegen ist die
Summe aus 27 nationalen Agenden oft: Stillstand“, sagt uns Sebastiano
Toffaletti – EuroStack-Unterstützer und Generalsekretär von Europas größt…
Verband für kleine und mittelgroße Techunternehmen (Digital SME Alliance).
Die Fragmentierung schwächt auch europäische Unternehmen: Wollen die in
einem anderen EU-Land aktiv werden, müssen sie sich zuerst durch die
dortigen Vorschriften wühlen. „Europa hat eine theoretische Größe – aber
fühlt sich an wie 27 Mini-Staaten mit jeweils eigenen Regulierungen“, sagt
uns Felix Styma, EuroStack-Unterstützer und Gründer von iconomy, einem
Beratungsunternehmen für europäische Techfirmen.
Deswegen will die EU-Kommission 2026 den Entwurf für ein Gesetz vorlegen,
das eine neue EU-weite Unternehmensform einführt: das 28. Regime. Start-ups
bis zu einer gewissen Größe müssen dann nicht mehr 27 Rechtsordnungen
einhalten, sondern nur eine. Sie wären erstmals wirklich auf einem
europäischen Binnenmarkt unterwegs. Die europäischen Länder rücken näher
zusammen. Auch dank Trump. Denn der rüttelt an der Wurzel ihrer
Fragmentierung: dem Glauben, Eigeninteressen ließen sich nicht vereinen.
## Trump, Putin und Vance
Eine Stunde lang sitzt Cristina Caffarra vor dem Fernseher und sieht zu,
[6][wie Trump und J. D. Vance Wolodymyr Selenskyj demontieren]. Dann greift
sie zum Handy und schreibt ihren Freunden in Paris und Berlin: Was haben
wir da gerade gesehen?
„Das war Amerika, wie es Europa über Bord warf“, sagt sie heute. „Das war
eine Botschaft an uns.“ Eine eindeutige. „Alle verstehen jetzt, was ich
schon vor Jahren gesagt habe“, sagt uns Francesco Bonfiglio im
Videotelefonat. Der EuroStack-Unterstützer, einst CEO der europäischen
Cloud-Initiative Gaia-X und heute des Digital-Start-ups Dynamo, erinnert an
seine Warnungen vor dem Kill Switch. „Früher sagten alle: ‚Das wird nie
passieren – das wäre ja eine Kriegserklärung. Und die USA sind doch unsere
Freunde.‘ Aber jetzt hat Trump uns gezeigt: Doch, das ist möglich, wenn ich
will.“
Die stärksten Bündnisse, schreibt der Geopolitik-Analyst Marko Papic in
seinem Buch „Geopolitical Alpha“, sind oft aus Angst geboren. Vielleicht
ist Trump für Europa eine Art Mephisto, der das Böse will und das Gute
bewirkt: eine EU, die ihre digitale Abhängigkeit reduziert und dabei
zusammenrückt. Weil ihre Mitgliedsstaaten im Angesicht der Bedrohung
erkennen, dass sie allein in der Bedeutungslosigkeit verschwänden – und ihr
Erfolg am Erfolg der Zusammenarbeit hängt. „Unsere besten Verbündeten waren
Trump, Putin und Vance“, sagt Toffaletti. „Sie haben uns klargemacht, dass
wir zusammenhalten müssen.“
3 Sep 2025
## LINKS
[1] https://www.euro-stack.info/docs/EuroStack_2025.pdf
[2] /FAQ-zum-Deal-zwischen-Trump-und-der-EU/!6101597
[3] /Nach-Abschluss-der-Rahmenvereinbarung/!6106415
[4] https://www.handelsblatt.com/politik/international/digitalkonferenz-dld-was…
[5] https://www.iwkoeln.de/studien/klaus-heiner-roehl-christian-rusche-wo-steht…
[6] /Krach-zwischen-Selenskyj-und-Trump/!6072970
## AUTOREN
Philipp Mangold
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