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# taz.de -- Studie zu Abhängigkeiten der USA: EU wichtiger für US-Wirtschaft …
> Die USA importieren mehr Waren mehrheitlich aus der EU als aus China.
> Müsste die EU diese Stärke im Zollstreit nicht stärker ausspielen?
Bild: Auch bei Produkten aus Aluminium und anderen unedlen Metallen liegt der A…
Berlin rtr | Die USA sind einer Studie zufolge stärker von Importen aus der
Europäischen Union abhängig als von [1][Lieferungen aus China]. Bei 3.120
verschiedenen Warengruppen kommen mehr als die Hälfte der US-Importe aus
der EU, das zeigt eine Untersuchung des [2][Instituts der deutschen
Wirtschaft in Köln] (IW).
Dazu gehörten vor allem chemische Produkte, aber auch Maschinen, Geräte,
elektrotechnische Waren sowie unedle Metalle – von speziellen Hormonen über
Frontschaufellader bis hin zu Röntgenröhren. Insgesamt machten sie einen
Importwert von rund 290 Milliarden US-Dollar aus. Zum Vergleich: China kam
den Angaben zufolge auf 2.925 Waren mit mindestens 50 Prozent Importanteil
im Wert von 247 Milliarden US-Dollar.
„Die US-Importabhängigkeit von der EU hat seit 2010 stark zugenommen“,
heißt es in der Studie, die der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag
vorab vorlag. Konkret sei der Wert der Einfuhren um fast 150 Prozent
gestiegen. „Uns hat das Ergebnis selbst überrascht“, sagte Co-Autor Jürgen
Matthes, der beim IW den Bereich Internationale Wirtschaftspolitik, Finanz-
und Immobilienmärkte leitet. „Offensichtlich ist die [3][Abhängigkeit der
USA von Lieferungen aus Europa höher als gedacht – und insgesamt sogar
größer als von Lieferungen aus China].“
Im Vergleich mit der Volksrepublik liegt die EU also inzwischen klar vorn –
sowohl bei der Anzahl als auch beim Gesamtwert der Waren, die die USA
mehrheitlich aus der EU beziehen. Hintergrund sind vermutlich die
Bemühungen der USA, [4][sich von China unabhängiger zu machen]: „Im Zuge
eines offensichtlichen De-Riskings hat sich die US-Importabhängigkeit von
China im Zeitverlauf deutlich verringert“, so das IW.
## EU zu wenig selbstbewusst?
Angesichts der US-Abhängigkeit von europäischen Gütern kann es überraschen,
dass [5][EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei US-Präsident
Donald Trump im Juli nur einen als hoch angesehenen Zoll von 15 Prozent
herausschlagen] konnte. Das wesentliche kleinere – und handelspolitisch
unwichtigere – Großbritannien etwa kommt mit 10 Prozent davon.
„Die EU hätte in den Handelsgesprächen selbstbewusster auftreten können“,
schlussfolgert IW-Expertin und Co-Autorin Samina Sultan aus den Daten.
Allerdings habe immer im Raum gestanden, dass die USA ihre Unterstützung
für die Ukraine zurückziehen könnten. Sicherheits- und Wirtschaftspolitik
seien hier vermischt worden. „Deshalb hat es für die Europäer keine
Ideallösung gegeben“, sagte Sultan. „Das Ergebnis spiegelt die Realpolitik
wider.“
Die Juli-Einigung sei im Übrigen nicht gesichert. Trump hat danach etwa
[6][Vergeltung bei regelkonformen EU-Geldstrafen für US-Digitalkonzerne
angedroht]. Deshalb sei das Studienergebnis so relevant: „Man kann damit
den Amerikanern klarmachen: Wenn ihr die Zölle weiter heraufsetzt,
schneidet ihr euch auch ins eigene Fleisch“, sagte Sultan. „Das kommt euch
teuer zu stehen.“
Wie sehr die Amerikaner diese Waren aus der EU brauchen und wie schwer sie
diese ersetzen könnten, lässt sich aus den Handelsdaten allein noch nicht
vollständig sagen. „Dazu müssten [7][die Lieferketten noch genauer
durchleuchtet] werden, etwa mithilfe von Unternehmens- und Logistikdaten“,
sagte Matthes. „Aber unsere Studie ist hier ein erster wichtiger
Aufschlag.“
18 Sep 2025
## LINKS
[1] /Verlaengerte-Pause-im-Zollstreit/!6106796
[2] https://www.iwkoeln.de/
[3] http://statista.com/statistik/daten/studie/898777/umfrage/handelsbilanz-der…
[4] /US-Investition-in-Seltene-Erden/!6104044
[5] /FAQ-zum-Deal-zwischen-Trump-und-der-EU/!6101597
[6] /Streit-um-Digitalpolitik/!6109033
[7] /Trump-Regierung-gegen-Erneuerbare/!6106193
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