# taz.de -- Krieg in der Ukraine: Größte Luftangriffe, größter Gefangenenau… | |
> 13 Menschen starben bei den größten russischen Angriffen auf die Ukraine | |
> seit Kriegsbeginn. Trotzdem haben die Kriegsparteien Gefangene | |
> ausgetauscht. | |
Bild: Zerstörtes Wohnhaus in Kyjiw, 25. Mai 2025 | |
Es waren die größten russischen Luftangriffe auf die Ukraine [1][seit | |
Beginn des Angriffskrieges]. In der Nacht auf Sonntag wurden die | |
ukrainische Hauptstadt Kyjiw und andere ukrainische Städte mit Drohnen und | |
Raketen angegriffen. Laut der ukrainischen Luftwaffe auf Telegram setzte | |
Russland insgesamt 367 Waffen ein: ballistische Raketen, Marschflugkörper | |
und fast 300 Drohnen. 45 Marschflugkörper und 266 Drohnen konnten | |
abgefangen werden. | |
Besonders schwer traf es die Region Schytomyr. Dort starben bei einem | |
Angriff drei Kinder im Alter von 8, 12 und 17 Jahren, zwölf weitere | |
Menschen wurden verletzt. Auch in der Region Kyjiw forderte der nächtliche | |
Angriff Opfer: Vier Menschen kamen ums Leben, 27 wurden verletzt, darunter | |
drei Kinder. Landesweit töteten die russischen Angriffe in dieser Nacht 13 | |
Menschen, 57 erlitten Verletzungen. | |
Auch in der Region Kyjiw forderte der nächtliche Angriff Opfer: Vier | |
Menschen kamen ums Leben, 27 wurden verletzt, darunter drei Kinder. | |
Landesweit töteten die russischen Angriffe in dieser Nacht 13 Menschen, 57 | |
erlitten Verletzungen. | |
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte in einer ersten | |
Reaktion auf Telegram das „Schweigen Amerikas“ und die Zurückhaltung | |
anderer Staaten: Er betonte, dass ohne ernsthaften Druck auf die russische | |
Führung die Gewalt nicht enden werde. Sanktionen seien dabei ein | |
wesentliches Mittel: „Sanktionen wirken. Jetzt zählt Entschlossenheit – die | |
Entschlossenheit der Vereinigten Staaten, der europäischen Länder und | |
aller, die wirklich Frieden wollen.“ Russland ziehe diesen Krieg in die | |
Länge und töte täglich weiter. „Die Welt kann ins Wochenende gehen – aber | |
der Krieg kennt keine Wochenenden, keine Feiertage. Das darf nicht | |
ignoriert werden“, sagte Selenskyj. Er erinnerte daran, dass die Welt die | |
Schwächen der russischen Wirtschaft kenne. Die Mittel, um Russland zum | |
Umdenken zu bewegen, seien vorhanden – man müsse sie nur entschlossen | |
einsetzen. | |
Auch die Ukraine griff erneut das russische Grenzgebiet um Belgorod an. | |
Dabei wurden seit Freitag zwei Menschen verletzt, wie der Gouverneur | |
Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram mitteilte. | |
Unterdessen haben Russland und die Ukraine ihren bisher größten | |
[2][Gefangenenaustausch] abgeschlossen. Beide Seiten ließen jeweils 303 | |
Menschen frei. Damit ist die in Istanbul vereinbarte Freilassung von | |
jeweils insgesamt 1.000 Gefangenen abgeschlossen. | |
Serhij Kyslyzja, der erste stellvertretende Außenminister der Ukraine, | |
enthüllte weitere Details der russisch-ukrainischen Verhandlungen in | |
Istanbul. So habe Russland vier ukrainische Regionen gefordert und damit | |
gedroht, künftig noch mehr Gebiete zu beanspruchen, so Kyslyzja im | |
ukrainischen „Telemarathon“. Besonders bemerkenswert sei eine Aussage des | |
russischen Delegationsleiters Wladimir Medinski gewesen: „Im Grunde ist | |
dieser Krieg ein Krieg, in dem Russen Russen töten – mit Nuancen.“ | |
[3][Im Gebiet Sumy] riefen die Regionalverwaltung angesichts verstärkter | |
russischer Angriffe zur Evakuierung auf. Besonders betroffen sind die | |
Städte Bilopillja und Voroshba, wo noch etwa 1.500 bzw. 800 Menschen leben. | |
Insgesamt sollen 202 Ortschaften evakuiert werden, in denen über 600 Kinder | |
wohnen. | |
Für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen gibt es spezielle | |
Maßnahmen. Laut Ljudmyla Musijaka, Direktorin des Sozialdepartments, können | |
diese in staatlichen Sanatorien wie dem „Slawa“ in Myrhorod untergebracht | |
werden. Dort erhalten sie kostenlose Unterkunft, Verpflegung, soziale | |
Betreuung und medizinische Hilfe. Auch Wohnungen und Häuser fernab der | |
Front stehen den Evakuierten zur Verfügung. | |
25 May 2025 | |
## LINKS | |
[1] /Schwerpunkt-Krieg-in-der-Ukraine/!t5008150 | |
[2] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!6088166 | |
[3] /Krieg-in-der-Ukraine/!6079427 | |
## AUTOREN | |
Bernhard Clasen | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
Ukraine | |
Russland | |
Luftangriffe | |
Wolodymyr Selenskij | |
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
Spanien | |
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Deutsche Waffen in der Ukraine: SPD gegen geplante Aufhebung der Reichweitenbes… | |
Merz’ Kehrtwende bei den Einsatzregeln für deutsche Waffen ist ein | |
riskantes Manöver für den Koalitionsfrieden. Aus der SPD kommt teils harte | |
Kritik. | |
Krieg in der Ukraine: Gezeichnet für das ganze Leben | |
Der Ukrainer Maxim Kolesnikow war elf Monate lang in russischer | |
Kriegsgefangenschaft. Wie viele andere berichtet er von Willkür, Folter und | |
täglicher Gewalt. | |
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Reichweite für die Ukraine | |
Bundeskanzler Merz erklärt, dass Waffen von der Ukraine „keinerlei | |
Reichweitenbeschränkungen“ unterliegen. Selenskyj kommt am Mittwoch nach | |
Berlin. | |
Russland intensiviert Angriffe: Töten und tauschen | |
Ein kleiner Schritt vor, zwei große zurück. Der russisch-ukrainische | |
Gefangenenaustausch wird überschattet von der erneuten russischen | |
Eskalation. | |
Autor Lebedew über russische Opposition: „Russland muss dekolonisiert werden… | |
Der russische Autor Sergej Lebedew lebt im Exil in Deutschland. Im Gespräch | |
erklärt er, warum die russische Opposition ein schlechtes Bild abgibt. | |
Ukrainischer Ex-Politiker ermordet: Tödliche Schüsse in Madrid | |
Andrij Portnow wurde vor einer Privatschule erschossen. Er war Berater des | |
früheren Präsidenten Wiktor Janukowytsch. Prorussisch zu sein, stritt er | |
ab. | |
Neue EU-Sanktionen gegen Russland: Zuckerbrot statt Peitsche | |
Auch das 17. Sanktionspaket der EU gegen Russland dürfte kaum Frieden in | |
der Ukraine bringen. Statt nur Druck auszuüben, könnte man es mal mit | |
Anreizen versuchen. |