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# taz.de -- Russland intensiviert Angriffe: Töten und tauschen
> Ein kleiner Schritt vor, zwei große zurück. Der russisch-ukrainische
> Gefangenenaustausch wird überschattet von der erneuten russischen
> Eskalation.
Bild: Ukrainische Soldaten nach einem Kriegsgefangenenaustausch zwischen Russla…
Gut 300 Gefangene jeden Tag – der russisch-ukrainische
Kriegsgefangenenaustausch, der am Sonntag nach drei Tagen abgeschlossen
wurde, war der größte seit Kriegsbeginn. Die Russen wurden in der Ukraine
korrekt behandelt, sie kommen jetzt unversehrt nach Belarus, vermutlich
bleiben sie im Kriegseinsatz. Die Ukrainer sind zum Teil sichtlich
abgemagert, manche wurden misshandelt, [1][sie werden jetzt von ihren
Familien in die Arme geschlossen].
Wer den Unterschied zwischen den beiden Kriegsgegnern noch immer nicht
verstanden hat – hier wird er offensichtlich: In der Ukraine zählen
Menschenleben, in Russland nicht. Gut 300 Raketen und Drohnen aus Russland
auf die Ukraine jede Nacht – das ist die Kehrseite dieses
Kriegswochenendes. Wahllos werden zivile Ziele bombardiert, gehen ganze
Häuserviertel in Flammen auf, sterben Zivilisten, allein in der Nacht zu
Sonntag 13 Menschen. Es sind [2][die größten Luftangriffe seit
Kriegsbeginn].
Russland hat seine Militärtechnik modernisiert, die Geschosse sind nicht
mehr so leicht abzuwehren. Die ukrainische Luftabwehr kommt nicht mehr
hinterher. Parallel dazu intensivieren die russischen Bodenstreitkräfte im
Donbass ihre Angriffe erneut deutlich. Wo sind sie denn nun, die vielfach
angedrohten [3][Gegenmaßnahmen des Westens]? Vor zwei Wochen ließ Russland
ein europäisches Ultimatum für einen [4][bedingungslosen Waffenstillstand]
verstreichen.
Europa tat nichts, denn Putin brachte stattdessen Verhandlungen in der
Türkei ins Gespräch. Als die Ukraine zusagte, ruderte Russland zurück und
blieb bei seiner bewährten Interpretation von „Verhandlungen“: Wir legen
unsere Forderungen auf den Tisch, zu sprechen ist nur über ihre Umsetzung.
Moskaus Forderungen an Kyjiw, darunter die Anerkennung aller
Gebietsverluste, die Räumung weiterer Gebiete und der Verzicht auf
Selbstbestimmung, sind für die Ukraine unakzeptabel.
## Die Verbündeten Kyjiws tun nicht genug
Also intensiviert Russland jetzt den Krieg. Der Gefangenenaustausch ist ein
Ablenkungsmanöver. Man holt eigene Soldaten gesund zurück und schiebt
Feinde kampfunfähig ab. Manche im Westen missverstehen das als Geste des
guten Willens. Russland wittert jetzt offenbar die Chance, die Ukraine
sturmreif zu schießen, bevor es unter der Last seiner Kriegswirtschaft
selbst kollabiert. [5][Nordkorea] und China helfen. Und was tun die
Verbündeten der Ukraine? Von den USA ist nichts zu erwarten.
Die Europäer reden zu viel und tun zu wenig. Die Ukrainer verrecken unter
den Augen Europas, so wie einst Gladiatoren im Kolosseum unter dem Beifall
der Schaulustigen.
25 May 2025
## LINKS
[1] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!6089774
[2] /Krieg-in-der-Ukraine/!6087000
[3] /Merz-Macron-Starmer-und-Tusk-in-Kyjiw/!6087434
[4] /Putins-Verhandlungsangebot-an-Ukraine/!6087459
[5] /Putin-in-Nordkorea/!6014717
## AUTOREN
Dominic Johnson
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Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Kriegsgefangene
Luftangriffe
Wladimir Putin
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