| # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Russland und Ukraine tauschen… | |
| > Die Ukraine erteilt einer militärischen Pufferzone für die Region Kursk | |
| > eine Absage. Kyjiw sieht darin einen Beleg für die wahren Absichten des | |
| > Kremls. | |
| Bild: Ukrainische Kriegsgefangene nach dem Austausch am Freitag | |
| ## Russland und Ukraine tauschen erste 390 Gefangene aus | |
| Russland und die Ukraine haben nach russischen Angaben ihren bisher größten | |
| Gefangenenaustausch begonnen und jeweils 390 Menschen freigelassen. Es | |
| seien jeweils 270 Kriegsgefangene und 120 Zivilisten übergeben worden, | |
| teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Der vereinbarte | |
| Austausch von insgesamt jeweils 1.000 Gefangenen werde in den kommenden | |
| Tagen fortgesetzt, hieß es. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj | |
| bestätigte den Beginn des Austauschs. | |
| Der bislang größte Gefangenenaustausch in mehr als drei Jahren des | |
| russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine war vergangene Woche bei | |
| [1][Gesprächen in Istanbul] vereinbart worden. Er blieb das einzige | |
| Ergebnis der ersten direkten russisch-ukrainischen Gespräche seit 2022, auf | |
| die vor allem US-Präsident Donald Trump gedrängt hatte. In den Tagen | |
| seitdem tauschten beide Seiten Namenslisten aus und trafen Vorbereitungen. | |
| (dpa) | |
| ## Weitere Gefangene sollen am Wochenende freikommen | |
| An diesem Samstag und Sonntag sollten weitere Gefangene freikommen, schrieb | |
| Selenskyj. Er dankte allen Beteiligten, die daran arbeiteten, dass alle | |
| Gefangenen nach Hause zurückkehren könnten. „Wir prüfen jeden Namen, | |
| Information zu jeder Person“, sagte er. Die diplomatischen Bemühungen | |
| müssten weitergehen, um solche Schritte zu ermöglichen. | |
| Zuvor hatten bereits ukrainische Medien vom Beginn des Austauschs | |
| berichtet. Wegen der großen Zahl an Kriegsgefangenen werde der Austausch | |
| drei Tage dauern, schrieb das Portal „RBK Ukraine“. (dpa) | |
| ## Trump gratuliert als Erster | |
| Die russischen Zivilisten seien aus ukrainischer Gefangenschaft | |
| zurückkehrt, darunter auch Bürger aus den zeitweilig von Kiews Truppen | |
| kontrollierten Orten im Gebiet Kursk, teilte das Ministerium in Moskau | |
| weiter mit. „Derzeit befinden sich die russischen Soldaten und die | |
| Zivilisten im Hoheitsgebiet der Republik Belarus, wo sie die notwendige | |
| psychologische und medizinische Hilfe erhalten“, hieß es in der Mitteilung. | |
| Sie alle sollten bald nach Russland kommen, um ihre Behandlung und | |
| Rehabilitation in medizinischen Einrichtungen fortzusetzen. | |
| Mit der Nachricht des Austauschs ging Trump am Freitag als Erster an die | |
| Öffentlichkeit. „Glückwunsch an beide Seiten zu diesen Verhandlungen“, | |
| schrieb er in seinem Netzwerk Truth Social. (dpa) | |
| ## Kyjiw empört über Pufferzone an der Grenze | |
| Die Ukraine weist den Plan von Kremlchef Wladimir Putin, eine Pufferzone an | |
| der Grenze zu schaffen, entschieden zurück. „Diese neuen aggressiven | |
| Forderungen sind eine klare Absage an Friedensbemühungen und zeigen, dass | |
| Putin der einzige Grund für das andauernde Töten ist und bleibt“, schrieb | |
| Außenminister Andrij Sybiha auf der Plattform X. Zuvor hatte Putin nach | |
| seinem Besuch in der [2][monatelang teils von ukrainischen Truppen | |
| kontrollierten westrussischen Region Kursk] die Schaffung einer | |
| Sicherheitszone „entlang der Grenze“ angekündigt. | |
| Wo genau die Zone verlaufen, wie lang sie sein und wie tief in die Ukraine | |
| sie reichen soll, sagte er zunächst nicht. „Unsere Streitkräfte sind dabei, | |
| diese Aufgabe zu lösen, feindliche Feuerpunkte werden aktiv unterdrückt, | |
| die Arbeit ist im Gange“, sagte Putin. | |
| Der ukrainische Außenminister Sybiha erklärte daraufhin, Putin müsse mehr | |
| Druck bekommen, [3][um diesen Krieg zu beenden]. Ministeriumssprecher | |
| Heorhij Tychyj meinte, dass Putin die Pufferzone auf eigenem Gebiet | |
| errichten könne. | |
| Putin hatte die Region Kursk nach dem Einmarsch ukrainischer Truppen im | |
| August vorigen Jahres für befreit erklärt und in dieser Woche auch selbst | |
| besucht. Dagegen warf die Ukraine Putin Lügen vor; Präsident Wolodymyr | |
| Selenskyj sagte mehrfach, dass seine Truppen noch Stellungen im Gebiet | |
| Kursk und in der benachbarten Region Belgorod hielten. Im August hatte | |
| Selenskyj als konkretes Ziel für den Vorstoß seiner Truppen in der Region | |
| Kursk ebenfalls „die Schaffung einer Pufferzone auf dem Territorium des | |
| Aggressors“ genannt. (dpa) | |
| ## Russland will 112 ukrainische Drohnen abgeschossen haben | |
| Russland hat nach eigenen Angaben über Nacht 112 ukrainische Drohnen | |
| abgeschossen. Davon seien 24 über der Hauptstadtregion Moskau abgefangen | |
| worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. Die Ukraine hat ihre | |
| Drohnenangriffe auf Ziele in Russland in den vergangenen Tagen verstärkt, | |
| weshalb unter anderem der Moskauer Flughafen Domodedowo zeitweise den | |
| Flugbetrieb ausgesetzt hatte. (rtr) | |
| ## Russland: 16 Verletzte durch Raketenangriff in Region Kursk | |
| Russland meldete derweil einen ukrainischen Raketenangriff auf die | |
| Kleinstadt Lgow im Grenzgebiet Kursk. Die Zahl der verletzten Zivilisten | |
| sei auf 16 gestiegen, berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass | |
| unter Berufung auf Behördenangaben. Vier der Verletzten seien in einem | |
| ernsten Zustand. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. | |
| Russland führt seit mehr als drei Jahren großangelegt Krieg gegen die | |
| Ukraine. Diese wehrt sich unter anderem mit militärischer und finanzieller | |
| Unterstützung aus dem Westen und versucht, den Krieg ins Land des | |
| Angreifers zu tragen. Die Schäden durch ukrainische Drohnen und Raketen | |
| sind jedoch viel kleiner als die Verheerungen, die russische Drohnen und | |
| Raketen in der Ukraine anrichten. | |
| In der Region Lipezk im südlichen Zentralteil Russlands wurden in der Nacht | |
| acht Menschen durch eine ukrainische Drohne verletzt. Gouverneur Igor | |
| Artamonow berichtete nach Angaben der Staatsagentur Tass, die Menschen | |
| seien durch herabfallende Trümmer einer von der Flugabwehr abgeschossenen | |
| Drohne getroffen worden. (dpa) | |
| ## G7-Finanzminister prüfen Verschärfung von Sanktionen | |
| Die G7-Finanzminister wollen einer gemeinsamen Erklärung zufolge den Druck | |
| auf Russland verstärken, wenn Moskau einer Waffenruhe nicht zustimmt. Es | |
| würden weiter alle möglichen Optionen geprüft, um Russland zur Rechenschaft | |
| zu ziehen, einschließlich einer weiteren Verschärfung der Sanktionen, | |
| teilten die sieben wichtigen Industrienationen nach ihrem Gipfel in Kanada | |
| mit. In dem Kommuniqué, das der kanadische G7-Vorsitz veröffentlichte, wird | |
| außerdem Russlands andauernder brutaler Krieg gegen die Ukraine verurteilt. | |
| Derweil bekräftigte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache, das | |
| Interesse der Ukraine bestehe nicht darin, den Krieg zu verlängern. Die | |
| Ukraine sei bereit, die schnellstmöglichen Schritte für eine echte | |
| Waffenruhe und den Aufbau einer neuen Sicherheitsarchitektur zu | |
| unternehmen. „Was wir brauchen, ist die reziproke Bereitschaft von Russland | |
| – und die gibt es derzeit nicht, und ohne globalen Druck wird sich das | |
| nicht ändern.“ (dpa) | |
| ## Putin will Wiederaufbau in Grenzregionen | |
| Putin ordnete auch an, alsbald ein umfassendes Programm auszuarbeiten, um | |
| den Wiederaufbau der durch Kämpfe betroffenen Grenzregionen einzuleiten. | |
| Neben den Gebieten Kursk und Belgorod geht es dabei auch um die Region | |
| Brjansk. Die grenznahen Regionen stehen fast täglich unter Beschuss der | |
| ukrainischen Seite, die vor allem Drohnen einsetzt. | |
| Selenskyj hatte die Angriffe auf russische Staatsgebiet damit begründet, | |
| dass Kyjiw sich dadurch in eine bessere Position bringen könne bei | |
| künftigen Verhandlungen über eine Beilegung des Konflikts. Russland hatte | |
| unlängst erklärt, Kyjiw sei gescheitert mit dem Vorhaben, Moskau auf diese | |
| Weise unter Druck zu setzen. (dpa) | |
| ## „Kommersant“: Bundeswehr in Litauen überfordert | |
| Die russische Tageszeitung Kommersant kommentiert am Freitag [4][die | |
| Indienststellung einer deutschen Panzerbrigade in Litauen]: | |
| „Selbst wenn unter Kanzler Merz die Frage der Finanzierung durch eine | |
| Änderung der Fiskalpolitik gelöst wird, werden Jahre vergehen für die | |
| Produktion neuer Waffen und die Modernisierung der Rüstungskonzerne. Das | |
| stellt den Erfolg des ehrgeizigen Projekts der Bundeswehr in Litauen | |
| infrage. Experten sehen jetzt schon Probleme mit dem Personal – in | |
| Deutschland ist es schwer genug, Leute für den Dienst im Land zu gewinnen. | |
| (…) | |
| Ob die Bundesrepublik die Panzerbrigade mit dem notwendigen Gerät ausrüsten | |
| kann, ist ebenfalls fraglich. Um das Versprechen zu erfüllen, „jeden | |
| Zentimeter Nato-Gebiet zu verteidigen“, fehlt es dem Land bislang an | |
| Soldaten, Technik und Geld“. (dpa) | |
| 23 May 2025 | |
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