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# taz.de -- Verteilung der Ministerien: Personalia zur rechten Zeit
> Unter dem Drang zur Exklusiv-Nachricht gelangten unbestätigte
> Kabinettslisten in soziale Medien und Zeitungen. Eine doppelt bedenkliche
> Entwicklung.
Bild: Die Parteivorsitzenden von Union und SPD zur Pressekonferenz im Paul-Löb…
Viel ist von der kommenden schwarz-roten Regierung nicht zu erwarten. Aber
immerhin: Sollte sie Anfang Mai tatsächlich im Amt sein, haben zumindest
die Personalspekulationen ein Ende. Schon lange, bevor überhaupt [1][der
Koalitionsvertrag stand], kursierten im politischen Berlin ganze
Kabinettslisten der werdenden Regierungen.
Aus Chatgruppen fanden sie ihren Weg auf Social-Media-Accounts von
Hauptstadt-Journalist*innen und sogar in manche redaktionelle Beiträge.
Unter dem Drang zur Exklusiv-Nachricht haben sich die simpelsten
Plausibilitäts-Checks (Sind die Namen richtig geschrieben? Kann die
Ressortaufteilung wirklich schon feststehen?) erübrigt.
Eine doppelt bedenkliche Entwicklung. Schräg, das überhaupt aufschreiben zu
müssen: Es widerspricht erstens journalistischen Standards, derartige
Informationen zu veröffentlichen, wenn die Quellenlage nicht gesichert ist.
Es beschädigt das Vertrauen in den Journalismus, wenn sich ganze
Kabinettslisten im Nachhinein erwartbar als falsch herausstellen.
Zweitens zeugt es von einem bedenklichen Politikverständnis, wenn die
Verteilung von Posten die Analyse der Inhalte überstrahlt, die die Spitzen
von Union und SPD in dieser Woche festgezurrt haben. Welche Auswirkungen
wird es haben, wenn die Ausgaben in der Entwicklungszusammenarbeit
erheblich gekürzt werden? Haben die Steuererleichterungen für Unternehmen
tatsächlich den behaupteten Effekt, und wer wird unter dem Strich
profitieren? Wer sind die Menschen, die außen vor bleiben, wenn in der
Fluchtpolitik tatsächlich alle [2][humanitären Aufnahmeprogramme
eingestellt werden]? Es gibt etliche solcher Fragen, mit denen sich in
diesen Tagen zig Titelseiten bespielen lassen könnten.
Natürlich haben auch Personalfragen eine inhaltliche Bedeutung. Es macht
einen relevanten Unterschied, dass die CSU nicht den nächsten [3][Heiopei]
ins Verkehrsministerium schicken darf – dafür aber den nächsten Hardliner
ins Innenministerium entsenden könnte. Die Namen sind ein Thema. Aber alles
zu seiner Zeit: Handfeste Indizien sollte man schon haben.
11 Apr 2025
## LINKS
[1] /Koalitionsvertrag-von-Union-und-SPD/!6081312
[2] /Koalitionsverhandlung-vor-Einigung/!6081238
[3] /!6077765&s=Verkehrsministerium&SuchRahmen=Print/
## AUTOREN
Tobias Schulze
## TAGS
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