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# taz.de -- Social Media: Vier Alternativen zu X, WhatsApp und Co.
> Weniger Tracking, Open-Source und sicherer: Die großen sozialen Netzwerke
> sind nicht alternativlos. Ein Blick auf besonders spannende Alternativen.
Bild: Für viele der großen Plattformen gibt es Ausweichoptionen
Es muss nicht immer Insta sein – für viele der großen Plattformen gibt es
Ausweichoptionen, die die eigenen Daten schützen und Nutzer:innen nicht
mit Werbung überschütten. Mehr zur Kritik an den großen Plattformen und dem
dezentralen Ansatz des Fediverse lesen Sie im [1][Interview mit Leena Simon
von Digitalcourage e.V.]
Zu diesen vier gängigen Diensten gibt es bereits freie Alternativen:
## Kurznachrichtendienste
Das kann man dort machen: Inhalte veröffentlichen und sich mit anderen
Menschen vernetzen
Alternative zu: X, Facebook
Warum dorthin? Weg von X – aber wohin? Wer nicht zur naheliegendsten
Alternative Bluesky wechseln will, kann einen Blick ins Fediverse werfen.
In dem dezentralen Netzwerk, das auf Open-Source-Software basiert, lassen
sich mehrere Dienste mit ähnlichen Funktionen finden. Die bekannteste
Alternative ist dabei Mastodon. Zum Beispiel mit der gleichnamigen App oder
der App Tusky lässt sich schnell starten und anderen Accounts folgen. Für
die Anmeldung ist, wie bei den meisten Fediverse-Diensten, nur eine
E-Mail-Adresse notwendig. Darüber hinaus muss man sich für eine
Server-Instanz entscheiden – oder einen eigenen aufsetzen. Die Server
sortieren sich bei Mastodon nach Weltregion beziehungsweise Sprachen (von
der Türkei bis Japan) und nach Interessen (von Leute kennenlernen bis
Tech-Talk). Untereinander sind diese Server vernetzt, man ist also in der
Kommunikation nicht auf den gewählten beschränkt. Wer vorher mal im Browser
durchsurfen möchte, um zu schauen, wie es hier so zugeht, kann das unter
[2][mastodon.social/explore] tun. Hier gibt es auch eine Suchfunktion, mit
der sich Accounts finden lassen. Weitere Fediverse-Alternativen sind zum
Beispiel Friendica (eher vergleichbar mit Facebook), Pleroma oder Diaspora.
## Messenger
Das kann man dort machen: Sich mit Freunden und Familie vernetzen
Alternative zu: Whatsapp, Telegram
Warum dorthin? Bei Whatsapp sammelt Meta persönliche Daten. Bei Telegram
floriert die Verschwörungsbranche. Wer das nicht will, kann die
[3][Open-Source-Apps Signal oder Threema] nutzen. Beide Anbieter setzen auf
starke Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Signal ist kostenlos, wirbt aber um
Spenden, dahinter steckt eine Stiftung. Hinter Threema steht ein
Unternehmen, die App kostet für Privatanwender:innen einmalig rund 5
Euro. Neben den üblichen Funktionen wie Text- und Sprachnachrichten sowie
dem Senden von Bildern und Dateien sind bei beiden Anbietern auch
Videoanrufe möglich. Bei Signal lassen sich außerdem Storys teilen –
ähnlich wie Reels bei Instagram. Threema punktet mit dem
Alleinstellungsmerkmal, dass für die Nutzung keine Telefonnummer angegeben
werden muss. Wer komplett anonym bleiben will, kann das Geld außerdem in
bar per Brief schicken.
## Foto-Netzwerk
Das kann man dort machen: Bilder sehen und veröffentlichen
Alternative zu: Instagram
Warum dorthin? Seitdem Meta-Chef Mark Zuckerberg angekündigt hat, die
Moderation und [4][Faktenchecks bei Facebook und Instagram] – zunächst in
den USA – deutlich einzuschränken, verzeichnet sie einen erhöhten Zulauf:
die App Pixelfed. Sie ist ebenfalls Teil des Fediverse und ermöglicht das
Veröffentlichen und Erkunden von Fotos und Videos. Im Januar hat der
Entwickler des Dienstes eigene Apps für Android und iOS veröffentlicht. Wer
Instagram gewöhnt ist, wird sich hier schnell zurechtfinden: Es gibt
Filter, Likes, direkte Nachrichten und eine Kommentarfunktion und es lassen
sich Storys posten, die nach 24 Stunden automatisch verschwinden. Auch hier
gilt: Nutzer:innen entscheiden sich bei der Anmeldung für einen Server
oder starten einen eigenen. Vernetzt ist man dennoch auch mit den
Nutzer:innen der anderen Server. Die inhaltliche Breite von Instagram
darf man bei Pixelfed noch nicht erwarten – ebenso wenig allerdings Werbung
und Tracking.
## Video-Netzwerk
Das kann man dort machen: Videos sehen und veröffentlichen
Alternative zu: Youtube, Vimeo
Warum dorthin? Zugegeben – das Angebot ist überschaubar. Wer Videos sucht,
wird hier nur in sehr speziellen Fällen fündig werden. Doch als Weg, um
Inhalte zu veröffentlichen, zum Beispiel als Verein oder Schule, ist
Peertube eine Alternative zu [5][Youtube mit seinen unüberschaubaren
Nutzungsbedingungen]. Wie üblich im Fediverse lässt sich ein Server wählen
oder ein eigener aufsetzen. Vor zwei Jahren geriet Peertube in die Kritik,
weil Forscher:innen des Institute for Strategic Dialogue, das zu
Desinformation und Extremismus forscht, hier auch rechtsextreme und
verschwörungsideologische Videos fanden. Die Forscher:innen führen das
vor allem darauf zurück, dass Nutzer:innen, deren Inhalte etwa auf Youtube
gesperrt wurden, eigene Server-Instanzen erstellen, um die Videos zumindest
im Netz zu haben. Vor problematischen Inhalten ist also auch das Fediverse
nicht gefeit. Doch die Betreiber der Server legen normalerweise klare
Regeln fest und verbieten zum Beispiel gewalttätige Inhalte, Rassismus und
Sexismus. Fällt ein anderer Server mit massenhaft solchen Inhalten oder
Spam auf, wird er blockiert oder gesperrt.
9 Mar 2025
## LINKS
[1] /Digitalexpertin-ueber-Soziale-Medien/!6071133
[2] http://mastodon.social/explore
[3] /Alternative-Messenger-Dienste/!5743214
[4] /Ende-der-Faktenchecks-bei-Meta-Diensten/!6057296
[5] /Thumbnails-bei-YouTube/!6000095
## AUTOREN
Svenja Bergt
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