Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Neues KI-Training von Meta: Ein Tool, sie zu knechten
> Meta darf die Daten von Millionen Nutzer*innen zum Training von
> KI-Modellen verwenden. Der Profit bleibt beim Unternehmen. Doch man kann
> widersprechen.
Bild: Daten sind das, womit Meta Geld verdient
In einer idealen Welt würde Metas künstliche Intelligenz unseren Alltag
verschönern. Vielleicht würde sie uns Push-Nachrichten schicken wie: „Du
wolltest doch unbedingt mal wieder zum Kickboxen. Morgen gibts ein
kostenloses Training bei dir um die Ecke. Wie wär’s?“ oder „Hey, du bist
jetzt schon viel zu lange bei Insta, das blaue Licht tut deinen Augen nicht
gut. Leg mich doch mal für eine Weile zur Seite und mach einen
Spaziergang.“ Ja, das wäre super. In der echten Welt, krumm wie sie ist,
aber natürlich völlig abwegig. Denn von solchen Ratschlägen hätte Meta ja
nichts.
Das Unternehmen will schließlich Geld verdienen. Das gelingt mit möglichst
viel Aktivität auf den Plattformen, denn so sind sie für Werbende
attraktiv. Daten sind deshalb das, womit Meta Geld macht. Dass das so ist,
ist den meisten Nutzer*innen von Whatsapp, Facebook und Instagram
mittlerweile bekannt. Nur irgendwie stört das niemanden mehr. [1][Es hat
sich eine stille Akzeptanz gegenüber diesem Umgang mit unseren Daten breit
gemacht.]
Das ist bitter, denn so geben Nutzer*innen weiterhin einer Maschine
Futter, deren Ziel es ist, mit dem Sammeln persönlicher Informationen Geld
zu verdienen. Das Leben der User*innen konstruktiv zu bereichern, ist
nicht das Ziel. Dazu kommt, dass eigentlich niemand weiß, was Meta mit den
Daten macht. Auch bei dem neuen KI-Training ist das so.
[2][Nach dem heutigen Urteil des Oberlandesgerichts Kölns ist nur klar:
Meta darf nun auch in Deutschland vorerst gerichtsfest Nutzerbeiträge aus
Facebook und Instagram für das Training seiner KI-Software Meta AI
verwenden.] Ab Dienstag wird der Konzern damit beginnen, Daten aus allen
öffentlichen Beiträgen ihrer Dienste zu nutzen, um KI-Modelle zu
trainieren. Also aus allen Posts, Profilbildern und Storys von
Nutzer*innen, die über 18 Jahre alt sind. Details über das Vorgehen bei
diesem Training sind nicht bekannt.
In diesem Urteil zeigt sich wieder das riesige Ungleichgewicht zwischen dem
Konzern und seinen User*innen: Diese reichern Metas Datenschatz mit jeder
Aktivität weiter an und tragen so zum Profit des Unternehmens bei.
Gleichzeitig erhalten sie fast keinen Einblick in die Verwendung ihrer
Daten. Dabei hat die Arbeitsweise von Meta einen unglaublichen Einfluss auf
die Lebensrealität der Nutzer*innen. Denn Meta schafft Öffentlichkeit,
einen Ort des Austauschs, eine Schulter zum Ausheulen – nach Regeln, die,
zumindest in großen Teilen, noch immer im Verborgenen liegen.
Uns User*innen sollte das nicht egal sein. Die Rechte, die wir gegenüber
Meta haben, sollten wir wahrnehmen. Noch bis einschließlich Montag ist es
möglich, der Verwendung der Daten aus den eigenen Beiträgen für das
KI-Training zu widersprechen. [3][Es ist ganz einfach.]
23 May 2025
## LINKS
[1] /Facebook-und-Whatsapp/!5814091
[2] /Facebook-und-Instagram/!6087923
[3] /So-lehnst-du-ab-dass-deine-Insta-Posts-verwendet-werden-um-die-Meta-KI-zu-…
## AUTOREN
Marie Gogoll
## TAGS
Datenschutz
Schwerpunkt Meta
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
Big Tech
wochentaz
## ARTIKEL ZUM THEMA
Ausbeutung in der Tech-Branche: Giga-Geschäft außer Kontrolle
Unternehmen wie Google brauchen billige Arbeitskräfte, die ihre
KI-Programme trainieren. Im Netz hat sich dafür ein riesiger Schwarzmarkt
gebildet.
Sammelklage gegen Facebook: 100 Euro für Daten-Kontrollverlust
Facebook hatte vor einigen Jahren persönliche Daten wie Namen und
Telefonnummern nicht genug geschützt. Nun startet hierzulande eine
Sammelklage.
Social Media: Vier Alternativen zu X, WhatsApp und Co.
Weniger Tracking, Open-Source und sicherer: Die großen sozialen Netzwerke
sind nicht alternativlos. Ein Blick auf besonders spannende Alternativen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.