Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Klima-Deregulierung in den USA: Ideologisch verblendet
> Donald Trump entkernt die Umweltpolitik, als gäbe es den Klimawandel
> nicht. Für Deutschland und Europa liegen darin Chancen.
Bild: Klimaneutralität von Fahrzeugen? Für Trump kein Thema
Die US-Umweltbehörde EPA wird zur „Trump EPA“. Was ihr neuer Leiter und
Trump-Anhänger Lee Zeldin bereits im Dezember angekündigte, setzt er nun in
die Tat um: 31 Vorschriften, die die Behörde in den vergangenen Jahrzehnten
erlassen hat, will Zeldin zurückdrehen. [1][Klimaneutralität von Fahrzeugen
und Kraftwerken? Für die Katz!] Treibhausgase gefährlich für die
öffentliche Gesundheit und den Wohlstand? Von wegen!
Zeldin, Major der Reseve, langjähriger republikanischer Abgeordneter und
hochrangiger Mitarbeiter in Trumps America First Policy Institute, scheint
sich als Meister der Zauberkunst zu sehen. Er will schaffen, was noch
niemandem gelang: mit zahlreichen Deregulierungen die Wirtschaft ankurbeln,
die Inflation senken und gleichzeitig die höchsten Umweltstandards
einhalten, „inklusive der saubersten Luft und des saubersten Wassers auf
dem Planeten“. Wie? Joa, durch, äh, na klar: „Innovation.“
Der alte Schuh, dass weniger Regulierung automatisch zu mehr und vor allem
grüneren Innovationen führt, ist längst wissenschaftlich widerlegt. Bereits
in den 1990er Jahren haben prominente Verfechter der ursprünglich
technologiegläubigen und wirtschaftsliberalen „Ökologischen
Modernisierungstheorie“ eingeräumt, dass sich die Industrie nicht ohne
staatliche Eingriffe sozial-ökologisch umbauen lässt.
Dass Zeldin sich zum Vorkämpfer gegen eine erträumte „Klimawandelreligion“
stilisiert, unterstreicht nur, wie ideologisch verblendet er selbst ist.
Den USA wird dieser Kurs ökonomisch und ökologisch um die Ohren fliegen.
Für die Menschen und Ökosysteme in den USA ist das schrecklich.
Für Deutschland und die EU indes entsteht dadurch die Möglichkeit, einen
Standortvorteil auszuspielen. Sie können jetzt durch kluge Regulierung jene
Unternehmen halten und anziehen, die sich als [2][Teil einer lebenswerten
Welt von morgen] begreifen und sich für ihre Investitionen Planbarkeit
wünschen. Diese dürften auch bereit sein, Steuererhöhungen mitzutragen.
Politische Stabilität hat schließlich ihren Preis.
13 Mar 2025
## LINKS
[1] /Trump-und-die-Klimakrise/!6063871
[2] /Umweltschutz/!t5010330
## AUTOREN
Tobias Bachmann
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Trump
Schwerpunkt Klimawandel
Umwelt
Social-Auswahl
klimataz
Lesestück Recherche und Reportage
Schwerpunkt USA unter Trump
Sondierung
Biodiversität
Schwerpunkt USA unter Trump
## ARTIKEL ZUM THEMA
Kampf ums Wasser: Red Bull verleiht Dürre
In einer Brandenburger Kleinstadt kauft Red Bull Anteile einer
Mineralwasserfabrik. Der Widerstand in der Bevölkerung wächst. Wem gehört
das Wasser?
Staatsabbau in den USA: Umweltbehörde lässt Umwelt allein
Der Leiter der US-Umweltbehörde, Lee Zeldin, will 31 Regulierungen zum
Schutz von Natur und Klima abschaffen. Der erste Schreck trifft die
Autobauer.
Maja Göpel zu Union-SPD-Sondierungen: „So wird es männlich, dominant und we…
Transformationsforscherin Maja Göpel vermisst im Sondierungspapier von
Union und SPD die großen Linien – und ein Bekenntnis zu echter Veränderung.
Signale vom Weltnaturgipfel: Die Menschheit kann auch anders
Wie wird der Artenschutz ab 2030 finanziert? Die Vertragsstaaten der
UN-Biodiversitätskonvention haben Antworten. Deutschland muss jetzt
dranbleiben.
Donald Trumps zweite Amtszeit: On Day One
Am Montag wird Trump offiziell US-Präsident. Schon in den ersten 24 Stunden
will er viel umsetzen. Was den USA und der Welt jetzt droht.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.