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# taz.de -- Nachruf auf Holocaustüberlebenden: Marian Turski, Wächter der Eri…
> Der Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees ist im Alter von 98
> Jahren verstorben. Bis kurz vor seinem Tod klärte er über die NS-Zeit
> auf.
Bild: Bis kurz vor seinem Tod nahm Marian Turski noch an Gedenkveranstaltungen …
Berlin taz | „Der Wächter der Erinnerung“. So nennt die polnische Zeitung
Gazeta Wyborcza in ihrem Nachruf Marian Turski. „Ein Mann von
außergewöhnlicher Freundlichkeit, Sensibilität und Wärme. Er war immer da�…
schreibt das Magazin Polityca über ihren langjährigen Kollegen. Der
Holocaust-Überlebende und Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees
ist tot. Er wurde 98 Jahre alt. Christoph Heubner, der Vizepräsident des
Komitees, würdigte Turski als „Freund, Bruder und Leidensgefährten“.
Turksi wurde 1926 im heute litauischen Druskieniki geboren. Er war noch ein
Junge, als die Nazis ihn in das jüdische Ghetto von Łódź sperrten.
Zehntausende dort starben an Hunger und Entbehrungen. Turski wurde 1944
[1][nach Auschwitz verschleppt.] Er überstand auch dieses Lager. Nach dem
Todesmarsch befreite ihn die Rote Armee in Theresienstadt. Das geschah am
8. Mai 1945, exakt am Tag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa.
Danach lebte Turski in Warschau. Er wandte sich den Kommunisten zu und war
bei der Jugendorganisation der polnischen Arbeiterpartei aktiv – wie so
viele Überlebende, die hofften, dass sich so Hass und Antisemitismus
beenden ließen. Seit 1958 arbeitete er als Redakteur bei dem Magazin
Polityca.
Zugleich engagierte er sich in Organisationen gegen das Vergessen. [2][Noch
am 27. Januar 2025 nahm Turski am Gedenkakt im Auschwitz teil.]
Vizepräsident Heubner erinnert sich: „Er war bestürzt angesichts des
europaweiten Aufflammens antisemitischer und rechtsextremer Ideologien.“
Den Anwesenden habe er zugerufen: „Beenden Sie das!“
## „Autorität von Weltbedeutung“
Turski gehörte zu denjenigen, die auch außerhalb von Polen die Erinnerung
wachhielten, die scheinbar Tag und Nacht appellierten, forderten,
aufriefen, auf dass sich das Geschehene niemals wiederholen dürfe.
Der Direktor des Warschauer Polin-Museums für jüdische Geschichte Zygmunt
Stępiński schreibt: „Eine Autorität von weltweiter Bedeutung, Sprecher der
polnisch-jüdischen Verständigung, Publizist, Historiker, polnischer Jude.
Eine Person, ohne die unser Museum nicht existieren würde und es kein
solches Museum gäbe – die auf der Seite der Minderheiten, der
Ausgeschlossenen, der Geschädigten steht.“
19 Feb 2025
## LINKS
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## AUTOREN
Klaus Hillenbrand
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