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# taz.de -- Umbau der US-Regierung: Anti-Musk-Proteste nehmen Fahrt auf
> Die Rolle Elon Musks beim Umbau der US-Regierung stößt zunehmend auf
> Protest. Tesla verliert Marktanteile und hunderte Milliarden an
> Marktwert.
Bild: Die Bewegung gegen Tesla gewinnt an Schwung: Demonstration in New York
Berlin taz | Die internationale Anti-Tesla-Bewegung nimmt weiter Fahrt auf.
In der Nacht zum Dienstag setzten Aktivist*innen auf dem Hof einer
Tesla-Filiale in der Nähe der südfranzösischen Stadt Toulouse ein Dutzend
Teslas in Brand. In Littleton im US-Bundesstaat Colorado sabotierten
andere Menschen eine Tesla-Ladestation mit einem Brandsatz.
Schon am Wochenende hatten in etwa 50 US-Städten tausende Menschen vor und
in Tesla-Stores gegen den Chef des E-Autobauers Elon Musk und seine Rolle
beim aktuellen Umbau der US-Regierung protestiert. [1][Videos, die in
US-Medien veröffentlicht sind], zeigen, wie sie skandieren „Verkauft eure
Tesla-Aktien“ und Schilder mit Botschaften wie „Keine Diktatoren in den
USA“ tragen. Auch in Berlin organisierten Aktivist*innen Proteste und
versahen die Schaufenster einer Tesla-Filiale am Samstag mit literweise
blauer Farbe.
Proteste gegen Tesla und ihren milliardenschweren CEO haben jahrelange
Tradition, bislang problematisierten sie meist die Geschäftspraktiken des
Autokonzerns. Dazu gehören die gewerkschaftsfeindliche und teils autoritäre
Unternehmenskultur [2][oder, wie am Brandenburger Standort, die Belastung
des lokalen Wasserhaushalts]. Die aktuelle Anti-Tesla-Welle ist anders. Sie
sieht das Unternehmen, das Musk in einem internen Papier einst als seinen
Goldesel bezeichnete, als einen Hebel, [3][um den Milliardär von seinem
faschistischen Kurs abzubringen.]
Seit US-Präsident Donald Trump Musk zu seinem Berater und zum Chef der
US-Effizienzbehörde DOGE (Department of Government Efficiency) ernannt hat,
tritt dieser immer offensiver politisch in Erscheinung, auch außerhalb der
USA. Im Bundeswahlkampf unterstützte er die in Teilen rechtsextreme AfD.
Beim Umbau der US-Regierung hat er als DOGE-Chef eine zentrale Rolle:
politisch unliebsame Ressorts einzudampfen.
## „Gebraucht gekauft, kein $ für Musk“
Ausgestattet mit weitreichenden Freigaben, installierte Musk in der DOGE,
die aus der US-Digitalbehörde hervorging, ein bereits zuvor
zusammengestelltes Team von Vertrauten. Mit Amtsantritt begann er die
Finanzposten sämtlicher US-Behörden zu durchleuchten. Bereits nach wenigen
Tagen kündigte das DOGE tausende Arbeits-, Dienst- und Pachtverträge und
gab bekannt, besonders die Ausgaben für Bildung, Klimaschutz [4][und
Entwicklungshilfe drastisch zu reduzieren.]
Regierungsmitarbeiter*innen, die ihren Job behalten durften, wurden zudem
aufgefordert, dem DOGE detailliert Rechenschaft über ihre
Arbeitstätigkeiten abzulegen. Musk rechtfertigt den Kurs seiner Behörde
damit, den Willen der Mehrheitsgesellschaft durchzusetzen, „die
weitreichenden politischen Wandel gewählt“ habe.
Kritiker*innen sehen die US-Demokratie in ernsthafter Gefahr, weil die
Musk unterstellte Behörde keiner demokratischen Kontrolle, beispielsweise
durch den Kongress, untersteht. US-Medien zufolge führt ihr Kurs selbst im
republikanischen Lager zu Spannungen.
Wirtschaftlich wirken Musks politische Äußerungen und Aktionen und die
Anti-Tesla-Bewegung besonders auf das Portemonnaie des Milliardärs. Während
die Verkaufszahlen von E-Autos in der EU im Vergleich zum Vorjahr leicht
anstiegen, sackten sie für Tesla um mehr als 50 Prozent ab. Der Kurs der
Aktie sank seit Mitte Dezember 2024 um mehr als 40 Prozent, Musks Vermögen
schrumpfte entsprechend um mehrere Milliarden US-Dollar.
Für jene, die sich heute ärgern, einen Tesla erworben zu haben, hat die
Protestbewegung längst passende Sticker parat: „Gebraucht gekauft. Kein $
für Musk“ oder „Gekauft, bevor Elon durchgedreht ist“.
5 Mar 2025
## LINKS
[1] https://www.reuters.com/world/us/nine-arrested-new-york-tesla-dealership-an…
[2] /Streit-um-Wasser-und-Abwaesser/!6050136
[3] /Elon-Musks-politischer-Feldzug/!6058331
[4] /Behoerde-USAID-in-den-USA/!6063638
## AUTOREN
Tobias Bachmann
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