| # taz.de -- Merkel zur CDU-Kooperation mit AfD: Merkel rügt Merz | |
| > Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel kritisiert ihren Nachfolger als | |
| > CDU-Parteichef scharf. Er habe sehenden Auges eine Mehrheit mit | |
| > AfD-Stimmen ermöglicht. | |
| Bild: Angela Merkel ist „not amused“ über das Verhalten von Friedrich Merz… | |
| Berlin taz/rtr | Die frühere Bundeskanzlerin und ehemalige CDU-Vorsitzende | |
| Angela Merkel hat den Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz wegen der | |
| Asyl-Abstimmung im Bundestag mit Stimmen der AfD scharf kritisiert. Sie | |
| halte es für falsch, „sehenden Auges erstmalig bei einer Abstimmung im | |
| Deutschen Bundestag eine Mehrheit mit den Stimmen der AfD zu ermöglichen“, | |
| schrieb Merkel [1][in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung.] | |
| Der von Merz initiierte 5-Punkte-Plan von CDU/CSU zur Verschärfung der | |
| Migrationspolitik [2][hatte am Mittwoch dank der Stimmen von AfD und FDP | |
| knapp eine Mehrheit bekommen]. Von den Abgeordneten der CDU/CSU hatte | |
| [3][nur eine dagegengestimmt]. | |
| Die Ex-Kanzlerin betonte, dass sie die bisherige Position von CDU-Chef Merz | |
| von November für richtig halte, dass man Mehrheiten nur mit Parteien der | |
| Mitte suchen solle. Damals hatte Merz bei einer Rede im Bundestag SPD und | |
| Grünen vorgeschlagen, zu „vereinbaren, dass wir nur die Entscheidungen auf | |
| die Tagesordnung des Plenums setzen, über die wir uns zuvor mit Ihnen von | |
| der SPD und den Grünen in der Sache geeinigt haben, sodass weder bei der | |
| Bestimmung der Tagesordnung noch bei den Abstimmungen in der Sache hier im | |
| Haus auch nur ein einziges Mal eine zufällige oder tatsächlich | |
| herbeigeführte Mehrheit mit denen da von der AfD zustande kommt“. | |
| „Dieser Vorschlag und die mit ihm verbundene Haltung waren Ausdruck großer | |
| staatspolitischer Verantwortung, die ich vollumfänglich unterstütze“, | |
| erklärte nun Merkel. Sie fügte jedoch hinzu: „Für falsch halte ich es, sich | |
| nicht mehr an diesen Vorschlag gebunden zu fühlen und dadurch am 29. Januar | |
| 2025 sehenden Auges erstmalig bei einer Abstimmung im Deutschen Bundestag | |
| eine Mehrheit mit den Stimmen der AfD zu ermöglichen.“ | |
| Es sei erforderlich, „dass alle demokratischen Parteien gemeinsam über | |
| parteipolitische Grenzen hinweg, nicht als taktische Manöver, sondern in | |
| der Sache redlich, im Ton maßvoll und auf der Grundlage geltenden | |
| europäischen Rechts, alles tun, um so schreckliche Attentate wie zuletzt | |
| kurz vor Weihnachten in Magdeburg und vor wenigen Tagen in Aschaffenburg in | |
| Zukunft verhindern zu können“, mahnte Merkel. | |
| ## Esken dankt Merkel | |
| Die SPD-Vorsitzend Saskia Esken begrüßte Merkels Statement: „Die frühere | |
| Bundeskanzlerin hat offensichtlich den Eindruck gewonnen, sie müsse | |
| Friedrich Merz an seine staatspolitische Verantwortung erinnern. Ich bin | |
| ihr sehr dankbar für diese Wortmeldung.“ | |
| 30 Jan 2025 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.buero-bundeskanzlerin-ad.de/erklaerungen/erklaerung-von-bundesk… | |
| [2] /-CDU-bildet-Mehrheit-mit-AfD-/!6066084 | |
| [3] /Bundestagsabstimmung-gegen-Migration/!6066188 | |
| ## AUTOREN | |
| Gereon Asmuth | |
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