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# taz.de -- KI in der Filmindustrie: Klappe, die erste
> Gefährdet KI die Schauspielbranche? Wenn sie richtig eingesetzt wird,
> kann sie eine Chance sein – für die Produktion und die Schauspielenden.
Bild: Mit KI-modifizierter Stimme: Karla Sofia Gascon als Emilia Perez
Ab dem 1. März 2025 gilt in der deutschen Film- und Fernsehbranche ein
neuer Tarifvertrag, der künstliche Intelligenz (KI) in die Schranken weist,
zumindest versucht er, sie auf faire Bahnen zu lenken. Die
Produktionsallianz, die Gewerkschaft Verdi und der Bundesverband Schauspiel
haben gemeinsam eine Vereinbarung getroffen, die einerseits die Rechte der
Schauspielerinnen und Schauspieler schützt und andererseits auf
Innovationen nicht verzichten will.
Besonders wichtig ist die Regelung zu den „digitalen Doppelgängern“. Klingt
nach Sci-Fi, ist aber längst Realität. Schauspielerinnen und Schauspieler
müssen künftig ausdrücklich zustimmen, bevor ihre digitalen Abbilder in
Filmen auftauchen – sei es durch [1][KI-generierte Stimmen oder komplett
virtuelle Versionen.] Entscheidend ist ebenso, dass es die digitale Nutzung
nicht umsonst gibt. Die Vergütung ist klar geregelt, damit niemand einfach
„nachgebaut“ wird, ohne daran zu verdienen. Dass so ein Vertrag nötig ist,
zeigt die jüngste Kontroverse um KI in der Filmbranche in Hollywood.
[2][In „Der Brutalist“] wurde eine KI eingesetzt, um Schauspielerinnen und
Schauspielern den perfekten ungarischen Akzent zu verpassen. [3][In „Emilia
Pérez“] wurde die Stimme der Hauptdarstellerin mithilfe von KI verändert.
Das sorgte für Diskussionen: Wo bleibt da die Authentizität? Wie viel vom
schauspielerischen Handwerk darf durch Algorithmen ersetzt werden?
Und wie wird die deutsche Branche damit umgehen? Wird KI als Chance
wahrgenommen oder überwiegt die Angst vor dem „kreativen Ausverkauf“? Eines
ist sicher: Die Technologie ist nicht mehr aufzuhalten, die Frage ist nur,
ob die Branche bereit ist, sie richtig einzusetzen.
Gleichzeitig bleibt offen, ob dieser Vertrag nur ein erster Schritt ist
oder ob bald strengere Regelungen folgen. Die Diskussion um KI in der
Filmindustrie fängt gerade erst richtig an. Vielleicht braucht es nicht nur
Tarifverträge, sondern auch ein neues Verständnis davon, was künstlerische
Authentizität im digitalen Zeitalter bedeutet.
11 Feb 2025
## LINKS
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## AUTOREN
Derya Türkmen
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Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
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