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# taz.de -- Silvester in Berlin: Polizei fährt komplettes Programm auf
> Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel sieht ihre Behörde „umfassend
> vorbereitet“, um bei Randale zu Silvester wirksam einschreiten zu können.
Bild: „Berlin ist auch Berlin“: Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel m…
Berlin taz | Drohnenabwehrtechnik, Sprengstoffspürhunde, Lichtanlagen – und
die 250 Bodycams der Polizei sollen auch alle im Einsatz sein: Die Berliner
Sicherheitsbehörden fahren für die Böllernacht zum Jahreswechsel ihr
komplettes Programm auf. „Wir werden den Druck nicht runternehmen“,
kündigte Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel am Freitag mit Blick auf
die Erfahrungen aus den Vorjahren an.
So werden zusätzlich zu den regulären 1.000 Einsatzkräften 3.000 weitere
Polizist:innen in der Silvesternacht auf den Straßen unterwegs sein,
darunter Kräfte der Bundespolizei und aus anderen Bundesländern. Das
entspricht [1][ziemlich genau dem Polizeiaufgebot zum Jahreswechsel
2023/24]. Nur Aufrüstung und hartes Durchgreifen hätten dafür gesorgt, dass
es nicht erneut zu Ausschreitungen wie zu Silvester vor zwei Jahren
gekommen sei, hatte die schwarz-rote Koalition im Anschluss mantraartig
erklärt.
[2][Randale gab es trotzdem], von der Kugelbombe bis zum gegenseitigen
Gruppenbeschuss mit Pyrotechnik, Angriffe auf Rettungskräfte und BVG-Busse
inklusive. „Es ist nicht so, dass nichts passiert wäre“, sagte nun
Polizei-Einsatzleiter Stephan Katte. Aber in der Summe sei es gelungen,
Schlimmeres zu verhindern. „Das wollen wir fortsetzen.“
Ähnlich Polizeipräsidentin Slowik Meisel, die erklärte: „Berlin ist auch
Berlin, ganz ruhig wird Berlin nie sein.“ Ein Großteil der
Berliner:innen feiere ja ohnehin friedlich. „Und denen, die vorhaben,
diesen Frieden zu stören, werden wir entgegentreten.“ Das habe im
vergangenen Jahr schließlich auch funktioniert. Überhaupt habe sich die
Polizei seit Monaten „umfassend vorbereitet.“
## Präventivgewahrsam nicht ausgeschlossen
So habe die Behörde schon im Vorfeld ihre Präventionsarbeit in Schulen
verstärkt und andererseits gut 100 gezielte Gefährderansprachen mit
potenziellen Straftäter:innen durchgeführt. Wer bereits vor dem
offiziellen Knallstart am Dienstag um 18 Uhr durch diesbezügliche „Exzesse“
auffalle, müsse zudem damit rechnen, Silvester im Knast zu verbringen. Es
werde fallweise geprüft, ob von der Möglichkeit [3][eines bis zu
fünftägigen Präventivgewahrsams] Gebrauch gemacht werde.
Wie im Vorjahr werden zudem am Alexanderplatz, im Schöneberger
Steinmetzkiez und in Teilen der Sonnenallee nebst Nebenstraßen in Neukölln
erneut Böllerverbotszonen eingerichtet. Das Abbrennen von Pyrotechnik ist
hier nahezu gänzlich untersagt, erlaubt sind allenfalls krawallungeeignete
Wunderkerzen, Tischfeuerwerk, Knallerbsen und Knallbonbons. Gleiches gilt
für das Gelände der kommerziellen Silvesterparty am Brandenburger Tor, das
zusätzlich von einer großflächigen Waffenverbotszone umgeben sein wird.
Nach dem [4][Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg] vor einer Woche
habe man auch die Sicherheitskonzepte für die Feier am Brandenburger Tor
mit ihren bis zu 65.000 erwarteten Besucher:innen nochmal überprüft –
und für richtig befunden, gab sich die Polizei am Freitag zufrieden.
27 Dec 2024
## LINKS
[1] /Silvester-in-Berlin/!6054550
[2] /Bilanz-der-Silvesternacht-in-Berlin/!5979474
[3] /Novelle-des-Berliner-Polizeigesetzes/!5969488
[4] /Nach-dem-Anschlag-in-Magdeburg/!6056534
## AUTOREN
Rainer Rutz
## TAGS
Polizei Berlin
Silvesterparty Brandenburger Tor
Ausschreitungen
Böllerverbot
Jahreswechsel
Böllerverbot
New Orleans
Silvester
Innensenatorin Iris Spranger
Polizei Berlin
Silvesterknallerei
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