# taz.de -- AfD-Politiker in Hamburg: Ruck Richtung extrem rechts außen | |
> Am Wochenende findet der AfD-Bundesparteitag statt. Hamburger | |
> AfD-Politiker unterstützen etliche Änderungsanträge extrem rechter | |
> Programmatik. | |
Bild: Will nicht nur nach oben, sondern auch nach rechts außen: AfD-Politiker … | |
Die [1][Hamburger AfD] gibt sich gern hanseatisch: sachorientiert und | |
nüchtern. Aber die Hamburger Änderungsanträge zum Bundesparteitag in Riesa | |
am 11. und 12. Januar offenbaren erneut, dass die die Partei sich auch an | |
der Elbe weiter radikalisiert. Im Antragsbuch, das der taz vorliegt, | |
unterstützt der Fraktionsvorsitzende Dirk Nockemann fast 30 | |
Änderungsanträge, der Parlamentarische Geschäftsführer Krysztof Walczak | |
trägt über 30 Anträge mit beziehungsweise reicht sie ein. Fraktionsvize | |
Alexander Wolf trägt über 20 Anträge mit. | |
Zu vielen Themen wollen die Hamburger auf Bundesebene mitwirken. Zum Schutz | |
der Deutschen Seehäfen etwa fordern Nockemann und Walczak eine „konsequente | |
Reduktion von Gebühren und bürokratischen Vorschriften, insbesondere von | |
belastenden Klimaschutzbestimmungen“. | |
Beim Sachantrag zu „Landwirtschaft, Umwelt und Klima“, der auch von Wolf | |
unterstützt wird, fordern Nockemann und Walczak Folgendes: „Die im Namen | |
des Klimaschutzes wuchernde Plan- und Subventionswirtschaft der letzten | |
Jahrzehnte werden wir in eine moderne soziale Marktwirtschaft zurückführen, | |
mit der wir kommende Herausforderungen meistern können.“ | |
Die Bedingungen des „Bürgergeldbezuges für Ausländer“ wollen die Hamburg… | |
erschweren, weil angeblich die „großzügigen Sozialleistungen in Deutschland | |
(....) ein Hauptgrund für die illegale Massenmigration nach Deutschland“ | |
seien. Dieser „Migrationsmagnet“ müsse abgestellt werden. | |
Beim „Sachantrag – Asyl- und Migration“ erkennen Nockemann, Walczak und | |
Wolf gar „falsche Signale“ aus der [2][AfD]. Den Fortbestand von | |
Asylgründen wollen sie „jährlich“ prüfen, um einer angeblichen | |
„Migrationskatastrophe“ entgegenzuwirken. Einen angeblichen „Trend der | |
Turbo-Einbürgerung“ möchten sie stoppen: Nur bei „bester | |
Integrationsleistung nach 10 Jahren“ soll die Einbürgerung möglich werden. | |
Nockemann, Walczak und Wolf wenden sich gegen eine „Aufweichung der | |
Schuldenbremse“. Sie möchten die Zusammenarbeit mit dem künftigen | |
Präsidenten der Vereinigten Staaten verstärken, weil es mit [3][Donald | |
Trump] weite „Schnittmengen“ bei den Themen „Migration, Meinungsfreiheit, | |
Kampf gegen Woke“ gebe. | |
Auch „gute Beziehungen zu Russland“ sind ihnen wichtig, weil sie „unseren | |
wirtschaftlichen Interessen“ entsprächen und zum „Frieden in Europa“ fü… | |
würden. Diesen pro-russischen Kurs hatte die AfD an der Elbe bislang | |
zurückhaltender formuliert. In der Begründung wettern die drei Hamburger | |
nun auch gegen das „antideutsche Geschichtsnarrativ“. | |
Beim Sachantrag „Kultur und Medienpolitik“ beklagen [4][Nockemann], | |
[5][Walczak] und [6][Wolf] „den ideologischen Versuch, das Kaiserreich und | |
Kaiser Wilhelm II. als geistigen Vorläufer und ideologischen Wegbereiter | |
des nationalsozialistischen Regimes darzustellen“. Dieser Versuch habe nur | |
„das Ziel, einen identitätspolitischen Flächenbrand ausgehend von 12 Jahren | |
deutscher Geschichte herzustellen“. | |
9 Jan 2025 | |
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## AUTOREN | |
Andreas Speit | |
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