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# taz.de -- Desaströse Lage in der Ukraine: Kyjiws Wunschzettel bleibt im drit…
> So tragisch es ist: Der Ukraine läuft die Zeit davon, und das immer
> schneller. Da helfen auch keine deutschen Wahlkampfbesuche mit hohlen
> Versprechen.
Bild: Alltag in der Ukraine: Zerstörung durch russische Raketenangriffe wie hi…
Dass sich so manche ein westlicher Vertreter oder Vertreterin dieser
Tage kurz vor Weihnachten noch einmal in Kyjiw blicken lässt, mag
vielleicht kurzzeitig das Herz der Ukrainer*innen erwärmen und ihnen das
Gefühl geben, nicht komplett vergessen zu sein.
Dabei ist besonders die Präsenz deutscher Spitzenpolitiker*innen
auf- und alles andere als zufällig: Zunächst Bundeskanzler Olaf Scholz,
dann dessen möglicher Erbe und CDU-Oppositionsführer Friedrich Merz sowie –
last but not least – [1][Entwicklungsministerin Svenja Schulze]. Der
Wahlkampf in Deutschland lässt grüßen.
An persönlichem Engagement und wohl auch durchaus ernst gemeinten
Solidaritätsadressen mangelt es auch diesmal nicht. Doch das Mantra,
[2][fest an der Seite der Ukraine] zu stehen, klingt schal.
Denn alle Beteuerungen ändern nichts daran, dass die Lage der Menschen im
mittlerweile dritten Kriegswinter mit jedem Tag dramatischer und
verzweifelter wird.
## Massivste Angriffe auf die Ukraine
Wie seit Monaten schon setzt Russland, in gewohnt perfider Manier,
verstärkt auf gezielte Bombardements der kritischen Infrastruktur. Und da
scheint immer noch Luft nach oben zu sein.
In der Nacht zu Freitag dieser Woche seien, so sagt es jedenfalls
[3][Präsident Wolodymyr Selenskyj, mit die massivsten Angriffe] seit
Beginn von Russlands Angriffskrieg am 24. Februar 2022 verzeichnet worden.
[4][Militärisch hat Kyjiw dem immer weniger entgegenzusetzen], ja mehr
noch: Die ausgelaugten und [5][dezimierten ukrainischen Truppen] laufen
Gefahr, weitere Gebiete beziehungsweise Frontabschnitte nicht mehr lange
halten zu können.
Die seinerzeit viel gepriesene und als Faustpfand bei künftigen
Waffenstillstandsverhandlungen gehandelte „Operation Kursk“ könnten aus
ukrainischer Sicht in einem Desaster enden. Mittlerweile sollen russische
Truppen bereits vierzig Prozent des Territoriums wieder zurückerobert
haben.
## Weigerungshaltung von Scholz für Taurus
Die Einnahme der strategisch wichtigen Stadt Prokowsk im Donbass scheint
nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Und wer weiß schon, welche weiteren
Fakten in den partiell von Russland besetzten Gebieten Cherson und
Saporischschja noch geschaffen werden. Dessen ungeachtet hält Kanzler
Scholz an seiner Weigerungshaltung fest, Taurus am Kyjiw zu liefern.
Diese Waffe ist Einschätzungen ukrainischer Militärs zufolge jedoch derzeit
ohnehin kein Gamechanger.
Wie weiter? Immerhin scheint sich, mit Blick auf die Amtseinführung von
US-Präsident Donald Trump am 20. Januar 2025, die Erkenntnis durchgesetzt
zu haben, dass Europa handeln muss – nicht zuletzt im ureigensten
Interesse.
## Der Ukraine läuft die Zeit davon
Doch nach wie vor stehen vielen Fragen nicht einmal ansatzweise Antworten
gegenüber. Selbst wenn die Waffen schweigen sollten: Welche
Sicherheitsgarantien wird die Ukraine bekommen, und wer wird wie für sie
einstehen?
So tragisch es ist: Der Ukraine läuft die Zeit davon, und das immer
schneller. Dabei geht es seit dem 24. Februar 2022 um nichts weniger, als
die [6][Existenz dieses Landes]. Friedvolle Weihnachten? Von wegen.
13 Dec 2024
## LINKS
[1] /Svenja-Schulze-besucht-Ukraine/!6056172
[2] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!6053822
[3] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!6053802
[4] /Russlands-Nachschub-im-Ukraine-Krieg/!6051853
[5] /Journalist-ueber-Kriegsgefangenschaft/!6051245
[6] /Harvard-Historiker-ueber-den-Krieg/!6051172
## AUTOREN
Barbara Oertel
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