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# taz.de -- Neues Klimawandel-Ranking: Die Hoffnung ruht auf China und Indien
> Dänemark tut am meisten, um die Erderhitzung zu begrenzen, zeigt der
> Klimawandel-Leistungsindex. Deutschland rutscht auf die Bewertung „mäßig�…
> ab.
Bild: In Dänemark braucht man noch nicht einmal klimaschädlichen Kunstschnee,…
Berlin taz | Weltweit werden die erneuerbaren Energien rasant ausgebaut.
Trotzdem tut kein Land genug, um die Erderhitzung unter den [1][im Pariser
Klimaabkommen vereinbarten 1,5 Grad zu halten]. Zu diesem Ergebnis kommt
der Climate Change Performance Index CCPI, den die NGO Germanwatch und das
NewClimate Institute mit Hilfe von etwa 450 internationalen Expert*innen
zusammenstellen.
Von den 64 untersuchten Staaten haben 61 den Anteil der Erneuerbaren an
ihrem Energiemix in den vergangenen fünf Jahren vergrößert. Trotzdem
bewerten die Expert*innen den Emissionstrend von insgesamt 29 Staaten
als schlecht oder sehr schlecht, weil sie gleichzeitig mehr Energie aus
fossilen Brennstoffen nutzen [2][und so die Erde weiter erhitzen].
Im CCPI wird jedes Land nach vier Kategorien beurteilt. Am stärksten
gewichtet werden die bereits ausgestoßenen und prognostizierten
Treibhausgase. Danach wiegen gleich schwer der Ausbau der erneuerbaren
Energien, der Energieverbrauch und die Klimapolitik. Beim Gesamtergebnis
bleiben schon traditionell die ersten drei Plätze leer, weil den
Expert*innen zufolge kein Land genug tut, um die globale Erwärmung bei
1,5 Grad zu stoppen.
Am besten schneidet auf Rang vier Dänemark ab. Dänemark, Schweden und
Norwegen sind die einzigen drei Länder, die ihre erneuerbaren Energien laut
Studie „sehr gut“ ausbauen. Zusammen mit der EU, Kolumbien und
Großbritannien setzt sich Dänemark außerdem [3][international am stärksten
für mehr Klimaschutz ein].
## Kanada, China, Russland und die USA „sehr schlecht“
Deutschland rutscht im Ranking um zwei Plätze auf den 16. Rang ab und
erhält nicht mehr die Bewertung „gut“, sondern nur noch „mäßig“. „…
zwar klare Fortschritte im Ausbau der erneuerbaren Energien, aber das zeigt
sich fast ausschließlich im Strommix“, sagt Jan Burck von Germanwatch,
einer der Hauptautor*innen des CCPI. Zwar gehe der Ausbau der
Erneuerbaren gut voran, unter anderem weil Bürokratie abgebaut wurde.
Gleichzeitig sinken die Emissionen von Verkehrs- und Gebäudesektor nicht
ausreichend und die Branchen stehen aufgrund des neuen Klimaschutzgesetzes
der Ampelregierung auch weniger stark unter Druck, klimafreundlicher zu
werden.
Die schlechteste Bewertung erhielten die öl- und gasfördernden Staaten auf
der Arabischen Halbinsel und der Iran. Auch Kanada, China, Russland und die
USA wurden insgesamt als „sehr schlecht“ bewertet.
China allerdings bildet zusammen mit Brasilien und Indonesien die Top 3
unter den größten 20 Volkswirtschaften beim Ausbau der Erneuerbaren. Die
Studienautor*innen loben, dass immer mehr Solarzellen,
Lithium-Batterien und E-Autos in China produziert werden. Dem chinesischen
Ziel, ab 2030 die Emissionen zu senken, stehen aber die zahlreichen neuen
und im Bau befindlichen Kohlekraftwerke in China entgegen.
„In China erleben wir einen beispiellosen Boom bei den erneuerbaren
Energien und der Höhepunkt der Emissionen scheint nahezu erreicht zu sein.
Das wäre ein echter Meilenstein und ein wichtiger Treiber weltweit“, sagt
Studienautor Jan Burck. „Aber um die immensen Emissionen des Landes
nachhaltig und zügig zu senken, brauchen wir jetzt eine klare Abkehr von
fossilen Energien.“ Die sei noch nicht zu erkennen – allerdings könne sich
das mit dem bevorstehenden neuen Fünfjahresplan ändern.
Ganz ähnlich bewerten die Expert*innen Indien und seine
Emissionsentwicklung. Das bevölkerungsreichste Land der Welt verbraucht
zwar recht wenig Energie und baut die Solarenergie schnell aus, will aber
auch neue Kohlekraftwerke.
Die USA bekommen wie schon in den vergangenen Jahren in allen Bereichen
eher schlechte Noten. Die Expert*innen loben zwar den Inflation
Reduction Act, mit dem Präsident Joe Biden vor allem den Ausbau von
Erneuerbaren, die E-Auto-Fertigung sowie die Instandsetzung von alten
Häusern ankurbeln wollte. Trotzdem verbrauchen US-Amerikaner*innen
weiterhin sehr viel Energie. Und auch die Wahl von Donald Trump zum
nächsten Präsidenten sei „sicher keine gute Nachricht“, sagt
Studien-Co-Autor Niklas Höhne. Den Boom der Erneuerbaren könne aber auch
Trump nicht aufhalten.
20 Nov 2024
## LINKS
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## AUTOREN
Jonas Waack
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