| # taz.de -- Israelis wandern nach Italien aus: Das Tal, wo Frieden wohnt | |
| > Immer mehr Israelis verlassen ihr Heimatland. Einige von ihnen suchen in | |
| > Italien ein neues Zuhause – trotz postfaschistischer Regierung. Warum? | |
| Bild: Das Dorf Varallo in Valsesia, Piemont, Italien, 2024 | |
| Wenn man schon emigriert, ist Ugo Luzzatis Büro ein guter Hafen, um | |
| anzukommen. Draußen regnet es im Dorf Varallo am Fuße der italienischen | |
| Alpen, der Herbst hat begonnen. Im Büro ist es warm. Die Holzmöbel, der | |
| massive Schreibtisch, der Schrank mit den bunten Glasfenstern – all das | |
| vermittelt Geborgenheit. Eine Glocke klingelt hell, als ein junges Paar aus | |
| dem Innenhof in Luzzatis Büro tritt. Ihr Baby schläft vor der Brust des | |
| Mannes in der Trage. Die beiden ziehen ihre vom Regen feuchten Mützen ab, | |
| begrüßen den Mann hinter dem Schreibtisch, setzen sich auf die Holzbank, | |
| reiben ihre Hände und sehen sich um. | |
| Ugo Luzzati schlägt die Beine übereinander und lächelt sie an. „Wir suchen | |
| ein Haus“, bricht es aus der jungen Frau hervor. Als sei sie endlich bei | |
| einem Therapeuten angekommen, bei dem sie sich fallen lassen kann. Der | |
| schon verstehen wird. Der helfen kann. Doch Luzzati ist kein Therapeut. Er | |
| ist eher der Manager eines ungewöhnlichen Projekts: Exodus 2.0 könnte man | |
| es nennen und ihn einen Visionär. So reden zumindest einige über ihn. Etwas | |
| scherzhaft nennen sie ihn auch den [1][Theodor Herzl] von Italien. | |
| So wie Herzl einst die Jüd*innen ins historische Palästina geführt hat, | |
| führt Luzzati sie nun nach und nach wieder hinaus – und zwar nach Italien. | |
| Genauer gesagt: ins Tal Valsesia, einhundert Kilometer westlich von | |
| Mailand. Dabei hat er wenig Exzentrisches an sich, keinen langen | |
| Herzl-Bart, keine Intellektuellen-Allüren. Stattdessen trägt er eine | |
| Schirmmütze aus Filz und ein dunkles Vlies gegen die Kälte. Pragmatiker ist | |
| die wohl treffendere Beschreibung. | |
| Die Zahl der Israelis, die aktuell ihr Land verlassen, wächst. Sie gehen | |
| nach Portugal, in die USA, nach Zypern oder Griechenland. Und eben auch | |
| hierhin: nach Valsesia in Italien. Wie viele es sind, weiß keiner genau. | |
| Auf die offiziellen Zahlen ist wenig Verlass. Eines der Probleme: Gezählt | |
| wurden bis vor Kurzem nur diejenigen Emigrant*innen, die für ein Jahr | |
| ununterbrochen außer Landes waren. Wer zwischendurch für einen | |
| Familienbesuch nach Israel kam, fiel aus der Statistik. Doch spricht man | |
| mit Luzzati, bekommt man ein Gespür für die massive Auswanderung, die | |
| derzeit stattfindet: Jeden Tag empfängt er in diesen Monaten mindestens | |
| eine neue israelische Familie in seinem Büro. | |
| „Progetto Baita“ steht auf einem Blatt an der Tür zum Büro. „Baita“ �… | |
| Luzatti diesen Namen ersinnen konnte, liegt an einem glücklichen | |
| Zusammenspiel von italienischer und hebräischer Sprache. „Nach Hause“ hei�… | |
| „HaBaita“ auf Hebräisch. Auf Italienisch heißt „Baita“: Berghütte. W… | |
| Luzzatis Büro kommt, sucht beides: Ein neues Zuhause – und eine Zuflucht | |
| vor dem Weltgestürm. | |
| Rund eine Dreiviertelstunde dauert es, mit dem Auto das Tal zu durchqueren, | |
| von Borgosesia [2][unweit von Mailand] bis hinauf in den Skiort Alagna | |
| Valsesia. Im Tal leuchten gelbe Schilder von Häuserwänden, „Vende“ steht | |
| darauf, „zu verkaufen“. Besonders groß ist der Leerstand in den Dörfern | |
| abseits der Landstraße, die kleinen Serpentinen hinauf. Wer hier wohnt, hat | |
| eine Aussicht, von der Urlauber*innen träumen. Doch schon lange werden | |
| in Italien weniger Menschen geboren als sterben. Auch in Valsesia, dieser | |
| Sackgasse in den Alpen, gibt es wenig Babys. Und die, die doch geboren | |
| werden, zieht es für gewöhnlich spätestens mit dem Schulabschluss nach | |
| Mailand, Turin oder in andere Großstädte. | |
| Auch das junge israelische Paar ist mit seinem Camper diese Straße | |
| entlanggefahren, auf dem Weg zu Luzzatis Büro in Varallo, dem zentralen Ort | |
| im Valsesia. Rund 7.000 Menschen wohnen hier, es herrscht ein anderer Vibe | |
| als in den umliegenden Gemeinden. In einer Rockerkneipe im Zentrum trinken | |
| die langhaarigen Männer des Ortes Keilerbier aus Bayern. In der Pinakothek | |
| hängen Werke von Tanzio da Varallo aus dem 17. Jahrhundert, einige nennen | |
| ihn den „Caravaggio der Alpen“. Es gibt Espressobars, Eisdielen und eine | |
| gut besuchte Stadtbibliothek. | |
| „Ma Hainjanim?“ – Wie geht’s? Diese Begrüßung hört man immer öfter … | |
| Straßen des Ortes. In einem Schuhladen diskutieren einige auf Hebräisch, | |
| welche Stiefel besser geeignet für den Winter sind. Jeden Tag, sagt ein | |
| Immobilienmakler im Zentrum des Ortes, erkundigen sich mindestens zwei neue | |
| israelische Familien nach Häusern im Tal. Längst nicht alle kaufen am | |
| nächsten Tag ein Haus. Aber Valsesia ist beliebt bei Israelis. | |
| „Was ist die Agenda von ‚Baita‘?“, fragt die junge Frau in Luzzatis Bü… | |
| „Denjenigen, die nicht in einer Diktatur leben wollen, zu helfen, ein neues | |
| Zuhause zu finden.“ | |
| Die junge Frau nickt. „Klingt vernünftig.“ | |
| ## Italienische Linke war kein Ort für einen jungen Juden | |
| Luzzati hat verschiedene Antworten auf die Frage. Eine für Israelis, eine | |
| für Italiener*innen. Denn das Projekt richtet sich an zwei Seiten. So wie | |
| Luzzati zwei Nationalitäten hat. | |
| Luzzati ist in den 1960er und 1970er Jahren in Norditalien groß geworden. | |
| Schon früh verstand er sich als Linker, doch die italienische Linke war | |
| kein Ort, in der der junge Jude sich besonders wohl fühlte. Viele Linke | |
| versammelten sich nicht nur hinter der palästinensischen Sache, sondern oft | |
| auch hinter Gruppen, die Terror gegen Israelis ausübten. 1982 begann der | |
| Libanonkrieg. Immer öfter sah Luzzati Hakenkreuze an den Hauswänden und | |
| Schriftzüge wie „Tod den Juden“. | |
| Im selben Jahr verübten palästinensische Terroristen einen Anschlag auf die | |
| Große Synagoge in Rom. „Es waren schwere Jahre“, sagt Luzzati. Seine | |
| Zukunft, davon wurde er immer überzeugter, läge in Israel. 1986 – er war 24 | |
| Jahre alt – wanderte er aus und ging nach Jerusalem. | |
| „Welche Pässe habt ihr?“, fragt Luzzati das junge Paar in seinem Büro. | |
| „Ich habe einen rumänischen.“ | |
| „Prima.“ Luzzati nickt. | |
| Ohne europäischen Pass ist es komplizierter, sich dauerhaft in Italien | |
| niederzulassen. Möglich wäre es unter Umständen. Seit dem Ukrainekrieg | |
| gewährt Italien Ukrainer*innen, die vor dem Krieg fliehen, subsidiären | |
| Schutz. Luzzati versucht, diese Aufenthaltsgenehmigung auch für Israelis | |
| gültig zu machen. Doch die italienische Regierung hat noch nicht darüber | |
| entschieden. | |
| Der Weg nach Valsesia ist also mit einigen Hindernissen gepflastert. Ein | |
| europäischer Pass erleichtert die Sache. Etwas Geld auch. Nicht alle können | |
| sich einen solchen Schritt leisten. | |
| „Wir würden gerne wieder mehr als Künstler arbeiten“, sagt der junge Mann | |
| und wippt das Baby in der Trage auf und ab: „und daneben Geld verdienen. | |
| Aber die Löhne sind hier recht niedrig, richtig?“ | |
| Luzzati nickt. „Aber die Lebenshaltungskosten sind es auch.“ | |
| ## Unübersehbare Warnungen | |
| Vor 40 Jahren hätte Luzzati sich wohl kaum vorstellen können, Israel wieder | |
| zu verlassen. Er war glücklich dort. Mit seinem eigenen kleinen Laden für | |
| Schilder verdiente der Grafikdesigner in Jerusalem seinen Unterhalt. Später | |
| eröffnete er einen Schmuckladen in Ein Kerem, einem Ausflugsziel in den | |
| Bergen vor der Stadt. Er verliebte sich, seine Frau und er bekamen fünf | |
| Kinder und zogen in den Norden, wo sie am Wochenende mit der ganzen Familie | |
| wandern gingen. | |
| Und doch: Er sah das schleichende Sterben der israelischen Friedensbewegung | |
| nach der Ermordnung Jitzchak Rabins im Jahr 1995, seine Kinder zog er im | |
| zweiten Libanonkrieg Mitte der nuller Jahre groß. Es folgte ein Gaza-Krieg | |
| nach dem anderen, und Luzzati sah, wie das ganze Land immer weiter nach | |
| rechts driftete. | |
| Schon vor Netanjahus extrem rechter Regierung konnte er die Warnungen nicht | |
| mehr übersehen. Vor fünf Jahren riefen er und seine Frau ihre Kinder im | |
| Wohnzimmer zusammen, einige von ihnen sollten bald anfangen zu studieren. | |
| Dort gab er ihnen unter Tränen einen Rat fürs Leben. „Ihr habt keine | |
| Zukunft in Israel“, sagte er. „Bitte denkt darüber nach, etwas zu | |
| studieren, was euch erlaubt, ein Leben woanders aufzubauen.“ | |
| So tat auch er es. Er verliebte sich in das italienische Tal, in dem er | |
| heute lebt. Eine Lehrerin erzählte ihm vom dortigen Bevölkerungsschwund. In | |
| Dörfern, wo früher über 1.000 Menschen lebten, seien es heute nur noch | |
| einige Hundert. Immer weniger Kinder würden eingeschult, sagte die | |
| Lehrerin. Bald müssten sie auch Krankenhäuser schließen. In diesem Moment | |
| hatte Luzzati eine Idee. Vor zwei Jahren, im Oktober 2022, gründete er das | |
| Projekt „Baita“, um zwei Probleme gleichzeitig zu lösen. Er würde junge | |
| Menschen aus dem Ausland ins überalterte Tal bringen – und Israelis ein | |
| neues Zuhause geben. | |
| Seitdem kann Luzzati die politischen Entwicklungen in Israel an dem | |
| Facebook-Account des Projekts ablesen. Als Benjamin Netanjahu Ende 2022, | |
| einen Monat nach der Gründung von „Baita“, ein weiteres Mal die Wahlen | |
| gewann und die rechteste Regierung in der Geschichte Israels einsetzte, | |
| hagelte es Anfragen. Als die Debatte um den autoritären Staatsumbau | |
| begann, flogen immer mehr Israelis ein, um sich das Tal anzusehen. „Für den | |
| Fall“, hörte man sie sagen. Man wisse nie, wie es weitergeht. | |
| Und dann kam [3][der 7. Oktober]. Innerhalb weniger Tage trafen 30 | |
| Familien, die bereits Mitglied von „Baita“ geworden waren, in Valsesia ein, | |
| suchten sich eine Unterkunft und schickten ihre Kinder in die dortigen | |
| Schulen. Für die allermeisten von ihnen war klar: Es gibt kein Zurück. | |
| Tamar Zekbach, 45, ist eine von ihnen, eine der ersten Generation, könnte | |
| man sagen. Sie trägt einen roten Wollpullover und Ohrringe, helle Steine, | |
| die von goldenen Blüten umrankt sind. Ihr ältester Sohn schläft auf dem | |
| Sofa im Wohnzimmer den Schlaf eines Teenagers, der Lärm seiner Geschwister | |
| stört ihn nicht. Nicht das Aufprallen des Fußballs, mit dem der Jüngste vor | |
| der Garage spielt. Und auch nicht die Gespräche seiner Schwester Naomi. | |
| Im vergangenen Jahr, erzählt die Teenagerin, war sie noch das einzige | |
| israelische Kind in ihrer Klasse. Das war schwer am Anfang, sagt sie, ohne | |
| ein Wort Italienisch. Heute, ein Jahr später, spricht sie die neue Sprache | |
| fließend; ihre neuen Freundinnen heißen Alice und Giorgia. Seitdem das neue | |
| Schuljahr angefangen hat, fühlt sie sich verpflichtet, den anderen | |
| israelischen Neuankömmlingen den Start in der Schule zu erleichtern. Nicht | |
| immer einfach, sagt Naomi und zuckt mit den Achseln. Mittlerweile sitzen | |
| vier weitere israelische Kinder mit ihr in der Klasse. | |
| Naomi steht mit ihrer Mutter auf dem Balkon. Der zieht sich vorne und | |
| seitlich ums Haus und gibt den Blick frei auf eine Postkartenaussicht: | |
| Schäfchenwolken, die vielleicht nirgendwo so wattig aussehen wie hier, | |
| Häuserdächer, deren Dachziegel mit Flechten bewachsen sind. Dazu der | |
| gestochene Kontrast zwischen dem Grün der Berge und dem Blau des Himmels. | |
| Zekbach zeigt auf das Nachbarhaus. | |
| „Hier lebt nun eine israelische Familie. Und hier, auf der anderen | |
| Straßenseite, wohnt Ronit. Sie war die erste Israelin hier im Tal.“ | |
| In der Garage dreht ihr Mann Ohad Zekbach Schrauben in dunkelbraun | |
| lackierte, gebogene Holzteile. Sie gehören zu zwei Sesseln, die vor wenigen | |
| Wochen auf einem Containerschiff den Weg von Israel zu ihnen fanden. „Etwas | |
| Sentimentales“, sagt er und lacht, als würde er sich dafür schämen. Die | |
| Sessel wurden ihnen von den Eltern seiner Frau vermacht. Seitdem haben sie | |
| sie in jede neue Wohnung mitgenommen, bei ihren Umzügen innerhalb von | |
| Jerusalem und später, als sie nach Kerem Maharal, in der Nähe von Haifa, | |
| zogen. „Sie waren einfach zu schön, um sie nicht auch hierherzuholen“, sagt | |
| er. | |
| ## Sich meistens zu Hause fühlen | |
| Unter dem Haus fließt ein Quellbach, das Haus ist als Brücke darüber | |
| gebaut. Das Wasser fällt über mit Moos bewachsene Felsen in die Tiefe und | |
| zieht dann unter ihrem Haus weiter zum Fluss. Eine Wandergruppe kommt den | |
| Berg herunter, lacht und plaudert auf Italienisch. | |
| Ein Haus in Italien. Pittoresker geht es kaum. Fühlen sie sich zu Hause | |
| hier? | |
| „Ja“, sagt Tamar Zekbach, „meistens. Irgendwie.“ | |
| Sie meditiert jeden Tag. Seit Jahren. Sie kann mit Ambivalenzen umgehen. | |
| Schon einmal hatte sie sich mit ihrer Familie aufgemacht, um zu erkunden, | |
| ob sie ein Zuhause außerhalb von Israel finden könnten. 2019 nahmen sie | |
| eine Auszeit in Indien. Dann kam Covid. Sie wollten eigentlich nur kurz | |
| Israel besuchen, aber blieben dann pandemiebedingt dort hängen. Als sie | |
| 2022 von Luzzatis „Baita“-Projekt hörte, wurde sie Mitglied. Sie reisten | |
| nach Valsesia, es gefiel ihnen. Aber sollten sie tatsächlich umziehen, | |
| Freund*innen, Familie, Arbeit hinter sich lassen? Die Idee blieb abstrakt – | |
| bis zum 7. Oktober. | |
| Ohad Zekbach hatte die Nacht im Süden des Landes in der Negev-Wüste | |
| verbracht, wenige Kilometer von der Grenze zum Gazastreifen entfernt. | |
| Gemeinsam mit anderen Organisator*innen des Midburn, der israelischen | |
| Variante des Burning-Man-Festivals, hatte er die Gegend als potenziellen | |
| Austragungsort für das Festival erkundet. | |
| Dann kamen die Sirenen. Nach und nach verstanden die Zekbachs, dass die | |
| Ereignisse größer und grauenvoller waren, als sie dachten. Ohad Zekbach | |
| hing in seinem Camp fest, wusste nicht, in welche Richtung er fliehen | |
| sollte, also blieb er mit den anderen, wo sie waren. Irgendwann rief er | |
| seine Frau an und sagte: „Es ist so merkwürdig, es ist so ein heißer Tag, | |
| aber hier laufen Leute wie verrückt die Straße herunter, und ich verstehe | |
| nicht, warum.“ Es dauerte eine Weile, bis den beiden klar wurde, wer diese | |
| Menschen waren: die Festivalbesucher vom nahegelegenen [4][Nova-Festiva]l. | |
| Die radikalislamische Hamas hatte allein dort am 7. Oktober 364 Menschen | |
| getötet. | |
| Ohad Zekbachs Geschichte ging gut aus. Gegen sieben Uhr abends war er | |
| zurück zu Hause. Doch dem Paar wurde an diesem Tag klar, dass jegliche | |
| Hoffnung auf Frieden verloren gegangen war, für sehr lange Zeit. Der Krieg, | |
| davon waren sie überzeugt, würde lange dauern. Und sie sorgten sich, dass | |
| die vom Iran gelenkte Hisbollah im Libanon in den Krieg mit einsteigen | |
| könnte. Am 10. Oktober warfen sie die wichtigsten Sachen in einen Koffer | |
| und flogen nach Italien. | |
| Tamar Zekbach läuft die Treppe hinunter zur Garage. Dort legt ihr Mann den | |
| Akkuschrauber zur Seite, dreht den Sessel um und stellt ihn auf die Beine. | |
| „So“, sagt er und nickt zufrieden: „Jetzt haben wir dieses Stück Zuhause | |
| wieder bei uns.“ Dann klopft er auf die Lehne. So wie man einem alten | |
| Freund auf die Schulter klopft, den man lang nicht gesehen und sehr | |
| vermisst hat. Seine Frau sieht ihm dabei zu, wie er den Stoff des zweiten | |
| Sessels durch die Laschen zieht. | |
| Kann sie ganz zu Hause sein, wenn sie die Sprache nicht spricht? Wenn sie | |
| nicht spontan am Abend ins Theater gehen kann und alles versteht? Wird sie | |
| sich je zugehörig fühlen? | |
| Wenn niemand spricht, hört man nur den Bach unter dem Haus | |
| entlangrauschen, Vogelgezwitscher. Manchmal Rufe vom Wanderweg. | |
| „Das Ganze hier erinnert mich an das Jerusalem meiner Kindheit“, sagt Tamar | |
| Zekbach. An das Jerusalem der 1980er Jahre. An die Zeit, in der es nur eine | |
| Sorte Mayonnaise gab und man in den Bussen mit Papiertickets zahlte. | |
| ## „Ära der prägenden Ereignisse“ | |
| Tamar Zekbach hatte eine idyllische Kindheit, den politischen Konflikt mit | |
| den Palästinenser*innen spürte sie nicht. Sie spielte mit | |
| Freund*innen in den Straßen der Nachbarschaft, manchmal gingen sie auf | |
| den arabischen Markt in Ostjerusalem, um Hummus zu essen. Sie wusste, sie | |
| lebte in einer besonderen Stadt, im Zentrum von drei Religionen. Und war | |
| stolz darauf. | |
| Doch dann begann das, was sie als „Ära der prägenden Ereignisse“ | |
| bezeichnet: die erste Intifada ab 1987, später die Busse, die explodierten. | |
| Es war die Zeit des Misstrauens und der Angst. Doch es war auch die Zeit | |
| der Friedensbewegung. Ihre Großmutter hatte 1939 hatte einem der letzten | |
| Schiffe der Jugend-Alijah gerade noch aus Österreich fliehen können; nun | |
| stand sie in den ersten Reihen, um für den Frieden zu demonstrieren, ihre | |
| Enkelin nahm sie mit. Bald wurden die Demonstrationen ihr zweites Zuhause, | |
| Tamar Zekbach wurde Mitglied in der sozialistischen Pfadfinderorganisation | |
| Hashomer Hatzair und später in der Jugendorganisation der linken Partei | |
| Meretz. „Die Möglichkeit von Frieden wachzuhalten“, das wurde ihre Mission. | |
| Tamar Zekbach kann viel akzeptieren. Dass Zuhause ein kompliziertes Konzept | |
| ist. Dass sie die Ruhe und Abgeschiedenheit hier genießt und doch immer | |
| wieder auch die Rauheit und Quirligkeit Israels vermisst. Dass sie sich | |
| manchmal zu Hause fühlt und manchmal ins Zweifeln gerät. | |
| Doch eines, sagt sie, kann sie nicht hinnehmen: ein Leben auf fauligem | |
| Boden zu führen. So nennt sie es. Sie meint die faschistischen Tendenzen in | |
| Israel, den unverblümten Rassismus, die inhärente Gewalt. All das war schon | |
| lange da, sagt sie, nun ist es für alle sichtbar. Ihr ist bewusst, dass in | |
| Italien eine postfaschistische Regierung an der Macht ist, aber es ist | |
| nicht ihre, sagt sie. Für sie macht das einen Unterschied. Der Grad der | |
| Gewalt sei in Israel um ein Vielfaches höher. „Im Übrigen“, sagt sie, „… | |
| ich nicht nach Italien gezogen, sondern ins ‚Baita‘-Projekt.“ | |
| Ebenso inakzeptabel ist für Tamar Zekbach, das Leben ihrer Familie aufs | |
| Spiel zu setzen. Ihr ältester Sohn ist 17 Jahre alt. Wären sie nur wenige | |
| Monate später gegangen, wäre er dem Militärdienst nur schwer entkommen. | |
| Sie hat gekämpft. Auch später, im Erwachsenenalter, als sie | |
| Projektmanagerin bei der NGO New Israel Fund war und sich für soziale | |
| Gleichheit und gegen die Besatzung eingesetzt hat. Manchmal ist sie zornig | |
| und verzweifelt, und manchmal sitzt sie in der Küche in Varallo und weint. | |
| Darüber, dass sie gezwungen wurden, das Land zu verlassen. | |
| „Wir wurden überstimmt“, sagt sie. „Die anderen haben gewonnen.“ | |
| Ohad Zekbach stellt den zweiten Sessel auf die Füße und klopft zufrieden | |
| auch auf dessen Lehne. Tamar Zekbach trägt ihn die Treppen hinauf ins | |
| Wohnzimmer. Manchmal kommen ihr Zweifel, aber La Baita, die Berghütte, ist | |
| ihr Haus geworden. | |
| Die israelische Migration ist auch unter den Italiener*innen des Tals | |
| Thema. Das Wort „Israel“ fällt in den Bars, in denen sie ihren | |
| Morgenespresso trinken, man hört es an den Straßenecken vor | |
| Zeitungsständen. Es geht nicht um den Krieg im Gazastreifen, um den | |
| Konflikt mit den Palästinenser*innen – auch wenn die italienische | |
| Bevölkerung im Großen und Ganzen bekannt dafür ist, für Palästina Partei zu | |
| ergreifen. Es geht um die israelischen Kinder, die in den Schulen lernen, | |
| Vanille-Eis in den Cafés kaufen, und um die Hoffnung, die Valsesia in die | |
| Israelis setzt. „Ärzte und Krankenschwestern aus Israel für das Krankenhaus | |
| von Borgo“, titelte die Lokalzeitung Notizia Oggi vor einigen Tagen. Rund | |
| ein Dutzend Stellen, darunter auch in der Kardiologie, sind seit Langem | |
| unbesetzt. Zum vergangenen Stichtag war nicht eine einzige Bewerbung | |
| eingegangen. | |
| Dass nun israelische Ärzte für das Krankenhaus Borgosesia angeheuert werden | |
| sollen, geht natürlich auf Luzzati und sein Projekt zurück. Dafür arbeitet | |
| er mit dem Bürgermeister der Stadt Borgosesia, Fabrizio Bonaccio, zusammen. | |
| ## Kein Antisemitismus, nirgends? | |
| „Für uns ist es völlig selbstverständlich, die Israelis mit offenen Armen | |
| zu empfangen“, sagt der. Er sitzt in seinem Büro vor einem gerahmten | |
| Madonnenbild und drückt einen Anruf nach dem nächsten weg, um nicht | |
| unterbrochen zu werden. | |
| „Es ist doch gut, wenn Menschen hier arbeiten wollen. Hier, wo es schön | |
| ist, aber doch sehr abgelegen.“ | |
| Tatsächlich ist es schwer vorstellbar, dass in einem Dorf in Deutschland | |
| ein großer Schwung Israelis so offen empfangen würde wie hier. Nicht bei | |
| den jüngsten Wahlergebnissen und derzeitigen Trends. Allerdings: Italien | |
| wählt noch rechter. Weit über die Hälfte der Wahlberechtigten in Borgosesia | |
| haben bei den Europawahlen ihr Kreuz bei rechten und extrem rechten | |
| Parteien gesetzt. | |
| Hat Bonaccio keine Angst vor einem antisemitischen Backlash? | |
| „Das ist Netanjahus Schuld“, grätscht er in die Frage: „Bis vor Kurzem g… | |
| es keinen Antisemitismus. Der Genozid in Gaza mit tausenden toten Kindern | |
| hat dieses Gefühl hervorgerufen, und ich würde es nicht Antisemitismus | |
| nennen, sondern Antipathie gegenüber der israelischen Regierung.“ | |
| Kein Antisemitismus, nirgends? In dieser Absolutheit schwer vorzustellen. | |
| Doch zumindest auf Valsesia bezogen sagt auch Luzzati, dass er dort keinen | |
| Antisemitismus spüre. | |
| Woran das liegt, ist schwer zu beantworten. Die politische Gemengelage ist | |
| komplex. Auf der einen Seite gibt es die eher propalästinensische Stimmung | |
| in der Bevölkerung, auf der anderen Seite steht Meloni Netanjahus | |
| rechtsextremer Koalition durchaus nahe. Sie bemüht sich seit Langem, ihr | |
| Image von jeglichen Antisemitismusvorwürfen zu befreien – und einen Umgang | |
| mit der Jugendorganisation ihrer Partei zu finden, aus deren Reihen | |
| Antisemitismus nicht wegzudenken ist. Vielleicht ist es einfach so: Die | |
| Menschen im Tal wissen, dass die Israelis, die ins Tal kommen, weder | |
| Netanjahu-Befürworter*innen noch Ultraorthodoxe sind und ihre Unterstützung | |
| brauchen. Die geben sie gerne. | |
| An einen Backlash glaubt er dementsprechend auch nicht, trotz der | |
| postfaschistischen Regierung Giorgia Melonis – und trotz der Tatsache, dass | |
| Luzzati allen Grund zum Misstrauen hätte. Denn seine Familie hat unter den | |
| Faschist*innen gelitten. In den 1940er Jahren, erzählt er, wollte sein | |
| Großvater gemeinsam mit dessen Cousin über die Grenze in die Schweiz | |
| fliehen. Als sie den Schleuser trafen, sagte sein Großvater, er traue ihm | |
| nicht. Er ging zurück nach Genua und versteckte sich in den Bergen. Der | |
| Cousin jedoch versuchte es, gemeinsam mit seiner Frau und seinen kleinen | |
| Kindern und Eltern. Der Schleuser verriet sie an die Deutschen. Sie wurden | |
| in Auschwitz vergast. Luzzatis Großvater überlebte. | |
| Luzzati trägt diese Geschichte in sich, aber er glaubt an die Stärke der | |
| italienischen Demokratie – und vor allem an Europa als Korrektiv. Ein | |
| Italien ohne Europa würde zusammenbrechen, sagt er. „Das weiß jeder, auch | |
| hier in Italien.“ | |
| ## „Valsesianer sind ein Volk von Emigranten“ | |
| Egal, mit wem man spricht: Valsesia ist für die Menschen ein besonderer | |
| Fleck Erde. Das sagt Luzzati, das sagen die Israelis, die hierherkommen. | |
| Und auch Gianni Tognotti, der Vizepräsident des Projekts „Baita“, ist davon | |
| überzeugt. Er hat sich zu Luzzati ins Büro gesellt und scherzt mit seinem | |
| Projektpartner. | |
| Wenn er von den Menschen im Tal spricht, schiebt er, der zu einer | |
| alteingesessenen Familie gehört, ein Wir vor „Valsesianer“. „Wir | |
| Valsesianer sind ein Volk von Emigranten“, erklärt er. In dem gebirgigen | |
| Gelände war es schwer, etwas anzubauen. Also zogen die Leute aus, um Geld | |
| außerhalb zu verdienen, als Kirchenbauer, Tischler, Bildhauer, | |
| Restauratoren, sie gingen nach Frankreich, Deutschland, in die Schweiz und | |
| kamen mit neuen Eindrücken wieder zurück nach Hause. So abgeschieden das | |
| Tal in seiner Geschichte war und auch heute noch ist – die Weltoffenheit, | |
| so sagen viele, stecke in der DNA der Menschen im Tal. | |
| Und doch: Als würden sie kein Unheil heraufbeschwören wollen, legen die | |
| Israelis eine große Vorsicht an den Tag, passen auf, immer höflich und | |
| zuvorkommend zu sein, bitten ihre Kinder lieber einmal zu viel als zu | |
| wenig, doch besser etwas leiser zu sein. Nicht alle von ihnen sind bereit, | |
| mit mir zu sprechen. Viele sorgen sich, dass ein Zeitungsartikel mehr | |
| Israelis anlocken könnte, dass sie zu viele werden könnten – zu viel für | |
| die Gastfreundschaft der Menschen in Valsesia. | |
| Luzzati läuft durch die Gassen Varallos zum Bürgertreff des Ortes. Zweimal | |
| in der Woche mietet das „Baita“-Projekt dort einen Freizeitraum und nutzt | |
| es für Aktivitäten der israelischen Community. Er zieht einen Rollladen | |
| nach dem anderen hoch. „Baita“ ist ein Vollzeitjob. Luzzati hilft bei | |
| Visumsanträgen und Wohnungssuche, spricht mit Lokalpolitikern, Lehrerinnen. | |
| Leitet interessierte Israelis durchs Tal. Für jedes Haus, das eine der | |
| Immobilienagenturen an Israelis verkauft, bekommt Luzzati Prozente. Viel | |
| komme dabei jedoch nicht rum, sagt er, nicht mehr als eine kleine | |
| Aufwandsentschädigung. | |
| Hat er eine Vision? Luzzati winkt ab. Wirklich nicht? „Ich will einfach nur | |
| helfen“, sagt er. Aber während Luzzati die Rollläden hochzieht und die | |
| ersten Kinder begrüßt, fragt man sich doch, ob das wirklich alles ist. Ist | |
| das Projekt nicht vielleicht auch sein Versuch, sich selbst, dem | |
| binationalen Juden, ein Zuhause zu schaffen? Ein Zuhause, das seine beiden | |
| Nationalitäten miteinander verbindet? | |
| Eine Handvoll Kinder stürzt sich auf den Kicker, ein kleines Mädchen wirft | |
| einen Schaumstoffball zu ihrem Vater und quietscht vor Lachen. Luzzati | |
| führt in einen Raum im Keller und schaltet das Licht an, das grell auf ein | |
| Dutzend Tische fällt, die über den Raum verteilt sind. Stühle liegen mit | |
| der Stuhlfläche nach unten darauf. Hier feiern die Israelis manchmal ihre | |
| Feste. Pessach. Rosch Haschana, Sukkot. | |
| „Wenn jemand möchte. Wir sind ja kein Kibbuz“, sagt Luzzati und löscht das | |
| Licht. | |
| Aufgedrückt werden soll hier nichts. Keine Gemeinschaft, keine Feste, vor | |
| allem keine religiösen. Mit Religion will fast keiner der Israelis in | |
| Valsesia etwas zu tun haben. Für die meisten ist jüdische Religion | |
| mittlerweile untrennbar mit Israels rechtsreligiöser Regierung verbunden. | |
| Als die jüdische Gemeinde in Mailand und Turin auf Luzzati zukam und sich | |
| vorstellen wollte, blockten sie ab. Sie wollen ein Leben aufbauen jenseits | |
| der Netanjahu-Regierung, jenseits der Kriege und Konflikte in ihrem | |
| Heimatland eine neue Heimat finden. | |
| Die junge Frau, die vor einigen Stunden noch müde und durchnässt in | |
| Luzzatis Büro gesessen hat, kommt aus dem Bürgertreff. Sie lächelt. | |
| „Ich bin verwirrt“, sagt sie. Sie war neugierig auf das Projekt und das | |
| Tal, aber ihre eigentliche Idee war nicht, Israel zu verlassen, um sich | |
| dann in einer israelischen Community wiederzufinden. Doch in diesem | |
| Bürgertreff in Varallo war sie innerhalb von Sekunden in persönlichen | |
| Gesprächen mit anderen Israelis, die sie nie zuvor gesehen hat, erzählt | |
| sie. „Es scheint so einfach hier.“ Sie schlendert mit ihrem Partner und dem | |
| Baby zusammen zurück in die Innenstadt. „Aber vielleicht kann es auch | |
| stören beim Versuch, sich in die lokale Bevölkerung zu integrieren?“ | |
| Wohin, wenn die alte Heimat verloren ist? Ugo Luzzati und Tamar und Ohad | |
| Zekbach haben ihre Antwort gefunden. Viele andere sind noch auf der Suche. | |
| So wie das junge Paar, das jetzt zu seinem Camper zieht, um Pasta zu kochen | |
| und darüber nachzudenken, wo es leben will. Vielleicht in Valsesia. | |
| 17 Nov 2024 | |
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