Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Online-Doku „Israelism“: Langsamer Abschied
> Junge Juden in den USA verlieren ihre Verbundenheit zu Israel. Die
> englischsprachige Dokumentation „Israelism“ begleitet einige von ihnen.
Bild: Simone Zimmerman, zeigt die Flaggen, die sie als Kind in der Schule gemal…
Ein guter Jude tritt der israelischen Armee bei. Eine gute Jüdin ist eine
Anwältin für Israel. Das sind die Dogmen, mit denen die amerikanische Jüdin
Simone Zimmerman im Kalifornien der 1990er Jahre aufwuchs. „Israel wurde
als zentraler Teil der jüdischen Identität gesehen“, erzählt die heute
34-Jährige [1][in der Doku „Israelism“.]
Der englischsprachige Film zeigt die Geschichte einer neuen Generation
linker Jüdinnen und Juden in den USA, die sich mit der
patriotisch-nationalistischen Erziehung ihrer Kindheit auseinandersetzen.
Eine Kindheit, festgehalten in ausgemalten Bildern von Großisrael,
Erinnerungen an kostenlose Reisen ins Heilige Land oder Sommercamps, in
denen die Jugendlichen Soldaten spielen durften.
„Israelism“ lief 2023 auf US-Filmfestivals und gewann Preise. Doch nach dem
7. Oktober wurde der Film zur Zielscheibe rechter Cancel-Versuche. Seit
kurzer Zeit ist die Doku auf dem YouTube-Kanal des [2][katarischen Senders
Al Jazeera] verfügbar. Zimmerman berichtet darin, wie ihr eigenes Umdenken
einsetzte. Am College, sagt sie, sei sie das erste Mal mit der
palästinensischen Perspektive konfrontiert gewesen, die in der
Indoktrination ihrer Kindheit keine Rolle gespielt hatte. Ein solcher
Bewusstseinswandel, das macht die Doku klar, ist schmerzhaft, zerreißt
Familien und treibt Freundschaften auseinander.
„Israelism“ positioniert sich deutlich gegen die Unterdrückung der
Palästinenser, versucht aber andererseits zu verstehen, weshalb sich so
viele Juden in der Diaspora mit dem Staat Israel verbunden fühlen. Es ist
das Trauma der antisemitischen Verfolgung, aus dem der Wunsch nach einem
starken, wehrhaften Staat erwächst. Doch wenn Wehrhaftigkeit in
Unterdrückung [3][und Apartheid umschlagen,] geht am Ende auch die
Sicherheit verloren. Die Regisseure Erin Axelman und Sam Eilertsen haben
mit „Israelism“ ein wichtiges Zeitdokument geschaffen. Eine unbedingte
Empfehlung.
8 Dec 2024
## LINKS
[1] https://www.youtube.com/watch?v=Iq6J7Q6L0yw
[2] /Pressefreiheit-in-Israel/!6008504
[3] /Palaestina-in-der-Schwarzen-Community/!6039758
## AUTOREN
Leon Holly
## TAGS
Doku
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Antisemitismus
Social-Auswahl
Antisemitismus
Longread
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
## ARTIKEL ZUM THEMA
Kampf gegen Antisemitismus: Die Grenzen der Justiz
Gesetzesverschärfungen können gegen Antisemitismus helfen. In den meisten
Fällen gilt jedoch: Prävention geht über Sanktion.
Israelis wandern nach Italien aus: Das Tal, wo Frieden wohnt
Immer mehr Israelis verlassen ihr Heimatland. Einige von ihnen suchen in
Italien ein neues Zuhause – trotz postfaschistischer Regierung. Warum?
Israelische Kriegsdienstverweigerer: Nicht mehr ihr Krieg
130 israelische Deserteure erklären in einem gemeinsamen Brief, warum sie
sich weigern, weiter zu kämpfen. Die taz hat mit drei von ihnen gesprochen.
Friedensbewegung Israel/Palästina: Ein Funken Hoffnung auf eine friedliche L�…
Der Gazakrieg hat die Arbeit der Friedensorganisation Combatants for Peace
verändert. Ihre Kodirektorinnen über Frust und Chancen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.