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# taz.de -- Kulturkneipe in Neukölln: Bajszel erneut angegriffen
> Das Lokal in der Emser Straße ist wieder attackiert worden. Unbekannte
> warfen einen Pflasterstein gegen ein Fenster, als noch Gäste am Tresen
> saßen.
Bild: Einschlag im Fenster: Das Bajszel in Neukölln ist erneut angegriffen wor…
Berlin taz | Die Neuköllner Kulturkneipe „Bajszel“ ist in der Nacht zu
Mittwoch erneut angegriffen worden. Unbekannte haben einen Pflasterstein in
eine Fensterscheibe geworfen. Zudem sei ein [1][rotes Dreieck] an der
Fassade entdeckt worden, sagte eine der Betreiber*innen am Mittwoch der
taz.
Nun ermittelt der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt, weil
ein politischer Hintergrund vermutet wird. In den vergangenen Monaten war
das Lokal bereits mehrfach beschädigt und beschmiert worden, zudem wurde
[2][Ende September mutmaßlich ein Brandanschlag verübt].
Sie sei gerade dabei gewesen in der Kneipe aufzuräumen, berichtet die
Co-Betreiberin des Bajszel, Andrea Reinhardt, gegenüber der taz. Am Tresen
hätten noch zwei Gäste gesessen, als gegen kurz nach drei Uhr ein sehr
lauter, dumpfer Knall ertönte. Gleich danach habe sie neue Risse in einer
Fensterscheibe entdeckt, die schon einmal beschädigt worden sei.
Draußen vor dem Fenster habe sie dann einen Pflasterstein gefunden. Auf der
Straße habe sie niemanden gesehen; auch ein Gast, der die nähere Umgebung
absuchte, habe niemanden angetroffen.
## Co-Betreiberin fordert mehr Schutz
Die Scheibe sei nicht zerbrochen, weil sie aus Sicherheitsglas bestehe,
erklärt Reinhardt: „Das haben wir auf eigene Kosten einbauen lassen, als
wir eröffnet haben. Es ist das einzige, was uns derzeit zuverlässig
schützt“. Die unregelmäßige Bestreifung des Vorplatzes durch die Polizei
erhöhe die Sicherheit kaum, kritisiert Reinhardt, die die Kneipe mit zwei
weiteren Kolleg*innen betreibt.
Ihr Vorschlag: Eine Zivilstreife der Polizei, die den Vorplatz für eine
Weile beobachtet. Dann würden die Täter*innen sicher gefasst werden –
denn die kämen ja immer wieder.
Das Bajszel steht [3][wie andere Einrichtungen in Berlin] seit dem
Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 im Fokus von
propalästinensischen und antizionistischen Aktivist*innen. In der Kneipe
finden regelmäßig antisemitismuskritische Veranstaltungen statt. Gäste mit
Kufiya werden gebeten, diese abzulegen, wenn sie das Lokal betreten.
Das führe immer wieder zu Wortgefechten, erzählt Andrea Reinhardt. Doch
damit komme sie besser klar als „mit der Feigheit dieser Angriffe bei
Nacht“.
30 Oct 2024
## LINKS
[1] /Pro-Palaestina-Bewegung-in-Berlin/!6012578
[2] /Antizionistischer-Angriff/!6036714
[3] /Antiimperialisten-gegen-Antideutsche/!6038266
## AUTOREN
Hanno Fleckenstein
## TAGS
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Berlin-Neukölln
Antideutsche
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