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# taz.de -- Angriffe gegen Kulturkneipe: Volle Solidarität mit Bajszel
> Der Bundes-Antisemitismusbeauftragte Klein und Neuköllns Bürgermeister
> Hikel besuchen das Bajszel. Erst kürzlich gab es dort erneut Angriffe.
Bild: Nicht zum ersten mal ist die Scheibe des Bajszels zerstört. Die Spuren d…
Berlin taz | Eine Polizeistreife hat sich vor der Programmschänke Bajszel
positioniert. Seit einem [1][erneuten Pflastersteinangriff] im April
stehen Beamte rund um die Uhr vor dem Lokal. Das getroffene Fenster ist am
Dienstagmittag noch immer zerbrochen. Der Besuch des
Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, zusammen mit
Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel (SPD) stößt auf mediales Interesse.
Gekommen sind Fernsehteams und Fotografen.
„Ist eine ganz normale Kneipe“, sagt Hikel, als er neben Klein auf der
Bühne im Lokal Platz nimmt. Grund für ihren Besuch sind die fortwährenden
Anfeindungen und Angriffe auf die Kneipe seit dem Massaker der Hamas am 7.
Oktober 2023. Erfasst hat die Polizei dort insgesamt 26 Straftaten, ergab
eine taz-Nachfrage. Darunter Bedrohungen, Volksverhetzung und
Körperverletzung. Im September vorigen Jahres kam es auch zu einem
[2][Brandanschlag.] Verletzt wurde niemand.
Abgesehen von einem Plakat mit der Aufschrift „Gegen die antisemitische
Internationale“ sieht es aus wie in vielen Kneipen Berlins: überall
Aufkleber und Plakate – von Antifa bis Queer-Pride. Bekannt ist das Bajszel
für antisemitismuskritische Veranstaltungen, weshalb die Kneipe für einige
Aktivist:innen der Pro-Palästina-Szene zur Projektionsfläche geworden
ist.
„Ich wollte schon lange hierherkommen“, sagt Klein. Dann erzählt er von
einer Führung über die Sonnenallee: „Empörend, was ich dort gesehen habe�…
der Antisemitismus auf den Hauswänden dort sei „unerträglich“, etwa das
[3][rote Dreieck]. Das Symbol wird von der Hamas als Feindmarkierung
verwendet, mehrfach fand es sich auch an der Fassade des Bajszels.
## Zahlreiche Angriffe gegen das Bajzsel
„Es soll mir niemand kommen und sagen, das sei nur eine Schmiererei“, sagt
Klein. Das Symbol bedeute „nichts anderes als: Dieses Ziel ist zur
Vernichtung freigegeben“. Und wohin dieser Hass führe, sei jüngst am Fall
Lahav Shapira zu beobachten gewesen, so Klein. Der jüdische Student wurde
2024 brutal verprügelt. Im April fiel das [4][Urteil gegen den Angreifer]
und es erkannte eine antisemitische Motivation.
„Genau diesen Hass bekommt auch das Bajzsel zu spüren“, sagt Klein. Gemeint
sind zahlreichen Angriffe, etwa am 7. April, als zwei Personen mit
Palästinaflagge laut Aussage eines Mitarbeiters einen
Sicherheitsmitarbeiter als „Juden“ und „Israeli“ antisemitisch
beschimpften. Ein paar Tage später kam es zu einer Demonstration vor dem
Lokal, durch 20-30 Personen aus dem „linken und islamistischen“ Spektrum,
so die Betreiber.
Die Anfeindungen gegen das Bajszel seien Ausdruck dafür, dass Orte, die
sich für Demokratie einsetzen, „unter Beschuss geraten“, sagt Hikel. Er
lobt die Arbeit der Kneipe. „Jüdisches Leben darf kein blinder Fleck sein.“
29 Apr 2025
## LINKS
[1] /Kulturkneipe-in-Neukoelln/!6046167
[2] /Antizionistischer-Angriff/!6036714
[3] /Pro-Palaestina-Bewegung-in-Berlin/!6012578
[4] /Nach-antisemitischer-Attacke/!6083037
## AUTOREN
Nicolai Kary
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Berlin-Neukölln
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Nancy Faeser
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
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saßen.
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