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# taz.de -- Ungelöstes Problem der Erneuerbaren: Ein November voller Dunkelfla…
> Wenn Sonne und Wind als Energiequelle ausfallen, müssen fossile
> Kraftwerke zugeschaltet werden. Denn der Energiewende fehlt ein wichtiges
> Detail.
Bild: Dunkelflaute: Wenn Sonne und Wind nicht ausreichen, müssen Kraftwerke zu…
Freiburg taz | Derzeit zeigt sich ein Defizit der Energiewende mit voller
Wucht: [1][Langzeitspeicher fehlen]. Im November fielen Sonne und Wind über
längere Zeit fast völlig aus – was in der Energiewirtschaft Dunkelflaute
heißt.
Extrembeispiel war der 6. November gegen 18 Uhr: Die Sonne war schon
untergegangen und die gesamte deutsche Windkraft lieferte gerade mal 100
Megawatt. In diesem Moment deckten Sonne und Wind nicht einmal 0,2 Prozent
des Strombedarfs. Praktisch die gesamte Nachfrage musste durch steuerbare
Kraftwerke gedeckt werden.
Diese sogenannte Residuallast lag laut den Energie-Charts des Fraunhofer
ISE in der Spitze bei fast 66 Gigawatt. Dass die Erneuerbaren in ihrer
schwächsten Stunde immerhin noch 11,6 Prozent des Bedarfs decken konnten,
[2][war Biomasse und Wasserkraft zu verdanken]. Zugleich stieg der
Strompreis im kurzfristigen Großhandel auf bis zu 82 Cent – ein klares
Zeichen von Knappheit.
So brachte eine stabile Hochdrucklage, die Tiefs vom Atlantik abblockte und
zugleich häufige Nebellagen hervorrief, Braunkohle, Erdgas und Stromimporte
[3][an die Spitze des deutschen Strommixes]. Dieser setzt sich im
bisherigen Monatsverlauf zu 55 Prozent aus fossilen Energien, zu 31 Prozent
aus erneuerbaren und zu 14 Prozent aus Importen zusammen.
## Reserve für 45 Minuten
Die bestehenden Speicher helfen in solchen Dunkelflauten kaum weiter. Mit
gut 16 Millionen Kilowattstunden können alle installierten Batterien das
Land rechnerisch nur für eine Viertelstunde versorgen, die
Pumpspeicherkraftwerke schaffen mit ihren 40 Millionen Kilowattstunden rund
40 Minuten.
Ausreichende Speicherkapazitäten für eine Dunkelflaute bieten nur Gase.
Biogas trägt heute rund 30 Milliarden Kilowattstunden jährlich zum Strommix
bei. Dessen Manko jedoch: Die meisten Anlagen erzeugen auch dann Strom,
wenn es genug Solar- und Windstrom gibt. Eine Option für die Dunkelflaute
ist die Flexibilisierung von Biogasanlagen durch Gasspeicher – dann laufen
die Aggregate im Jahr nur 1.000 bis 2.000 Stunden und erzeugen in diesen
Stunden umso mehr Strom. Und [4][Wasserstoff ist ohnehin eine
Speicheroption] – wenn es denn irgendwann gelingt, das Gas wirtschaftlich
zu erzeugen.
14 Nov 2024
## LINKS
[1] /Die-Wetterabhaengigkeit-der-Energiewende/!6025171
[2] /Wasserkraft-im-Tiroler-Kaunertal/!5952891
[3] https://www.smard.de/home
[4] /Elektrolyse-in-Klaerwerk-gescheitert/!5987546
## AUTOREN
Bernward Janzing
## TAGS
Energiewende
Schwerpunkt Klimawandel
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Die Linke
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Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
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