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# taz.de -- Krieg in Darfur: Vom Leben nichts übrig
> Die RSF-Milizen im sudanesischen Darfur gehen brutal gegen die
> Zivilbevölkerung vor. Die taz traf Geflüchtete, die vor internationalen
> Ermittlern aussagen wollen.
Kampala taz | Es war am 15. Juni 2024 gegen 22 Uhr, als vier bewaffnete
Uniformierte ihr Haus in einem Vorort der sudanesischen Stadt El Fasher,
der Bezirkshauptstadt von Nord-Darfur, stürmten. Tränen kullern der
32-jährigen Fatna über die Wangen, während sie von dem Überfall berichtet.
Mit dem Kopftuch versucht die Sudanesin ihre Tränen wegzuwischen. Doch die
Erinnerungen an das Grauen, das sich in ihrer Heimatstadt vor wenigen
Wochen ereignete, sind nicht so einfach aus ihrem Gesicht zu retuschieren.
Die Mutter von fünf Kindern schlief in jener Nacht mit ihrem ältesten Sohn
auf der Veranda. Es war heiß und drückend. Ihr Mann ist Lastwagenfahrer und
war unterwegs. Die ehemalige Grundschullehrerin war mit ihren fünf Kindern
allein zu Hause, als Uniformierte die Wohnviertel am Stadtrand stürmten und
von Haus zu Haus gingen. „Plötzlich standen bewaffnete Männer im Garten.“
Es seien Mitglieder der Miliz RSF (Rapid Support Forces) gewesen, da ist
sich Fatna sicher. Sie hätten die für die RSF typischen Uniformen getragen.
„Sie fragten nach meinem Mann und verlangten, dass wir ihnen unsere
Telefone und Geld aushändigen“, berichtet sie. Der 16-jährige Sohn weigerte
sich. Die Männer rammten ihm ein Messer in den Bauch und warfen Fatna zu
Boden. Sie lüftet etwas das Kopftuch, ihr Hals ist voller Narben – dort wo
einer seine Fingernägel in ihre Haut gekrallt hat. Er würgte sie, während
er sie vergewaltigte. „Ich habe keine Luft mehr bekommen“, sagt sie
schluchzend.
Sechs Wochen nach dieser grausamen Nacht sitzt die ehemalige
Grundschullehrerin in einem grünen Kleid in einem Café in Ugandas
Hauptstadt Kampala und ist bereit, der taz ihre Geschichte zu erzählen. Um
sich zu schützen, haben sich Fatna und andere Geflüchtete für die taz
falsche Namen gegeben. Es dürfen keine Details genannt werden, die
Rückschlüsse auf ihren Aufenthaltsort oder der ihrer im Sudan verbliebenen
Verwandten zulassen.
## 2.000 Kilometer in 10 Tagen
Zehn Tage hat Fatna mit ihren Kindern gebraucht für die 2.000 Kilometer von
Darfur bis hierher: zu Fuß, hockend auf einem Lastwagen, mit dem Bus. Was
aus ihrem Mann und dem Vater ihrer Kinder geworden ist, weiß sie nicht.
Fatna ist eine der wenigen Überlebenden, die es in den vergangenen Wochen
aus der Millionenstadt hinausgeschafft haben.
Als „Hölle auf Erden“ haben die Vereinten Nationen (UN) El Fasher jüngst
bezeichnet. Denn die Stadt ist umzingelt von den paramilitärischen Truppen
der RSF unter ihrem Kommandanten General Mohammed Hamdan Daglo alias
Hametti. Die RSF kämpft seit April 2023 gegen Sudans Armee (SAF) um die
Vorherrschaft im Land; der Krieg, der [1][in Sudans Hauptstadt Khartum]
begann, hat sich mittlerweile auf das gesamte Land ausgeweitet. [2][In
Darfur hat die RSF am meisten militärische Erfolge erzielt] und versucht
nun seit Mai, auch Darfurs größte Stadt El Fasher unter Kontrolle zu
bringen.
Von ihrem Stützpunkt am Stadtrand aus bombardiert die RSF die Wohnviertel,
auch jenes, wo Fatnas Haus stand. Nur wenige Tage nach der Vergewaltigung
traf eine Mörsergranate ihr Wohnzimmer: „Der Fernseher zerbarst in Tausende
Teile“, erinnert sie. Zum Glück waren ihre Kinder bereits im Bett, niemand
wurde verletzt. Doch das Haus war unbewohnbar geworden. „Von da an suchten
wir Schutz in Schulen der Umgebung“, berichtet die Sudanesin unter Tränen.
„Doch auch die Schulgebäude wurden bombardiert.“ Selbst [3][das
Zentralkrankenhaus, in dem Fatna ihren verwundeten Sohn verarzten ließ,
wurde mehrfach getroffen], bestätigt die dort tätige Hilfsorganisation
Ärzte Ohne Grenzen. Über 2.100 Verwundete wurden dort seit Mai behandelt;
mehr als 300 Menschen starben.
„Wir irrten tagelang in der Stadt umher“, sagt Fatna, „aber es gab nichts
zu essen. Märkte, Banken, Geschäfte – alles zu.“ Fatna lief mit ihren fü…
Kindern zu Fuß ins 15 Kilometer entfernte Vertriebenenlager ZamZam. Auch
dort gibt es keine Lebensmittel. Die internationalen Hilfswerke können seit
Mai keine Hilfsgüter mehr liefern.
Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) [4][schlägt Alarm wegen der
Hungerkatastrophe], die in ZamZam um sich greift. Rund 800.000 Menschen
suchen dort unter freiem Himmel Schutz. Die meisten sind Frauen und Kinder.
„ZamZam war ein grausamer Ort. Keinen Tag lang wollte ich dort bleiben“,
sagt Fatna. „Kinder verhungern dort qualvoll.“
Auch die 45-jährige Aisha hat es zu Fuß durch Dutzende Straßensperren mit
ihrer 7-jährigen Tochter und ihrem kranken Ehemann bis nach ZamZam
geschafft. Die gelernte Buchhalterin hatte bis vor dem Krieg für die
UN-Mission in Darfur gearbeitet (UNAMID) und gut verdient. Dann wurde das
UN-Büro in El Fasher nach einem Miliz-Angriff Anfang 2022 geschlossen –
Aisha verlor ihren Job. Immerhin, sie besaß ein großes Haus im Süden El
Fashers und Geld auf dem Konto.
Als dann in Khartum im April 2023 der Krieg ausbrach und sich über das
ganze Land ausweitete, kamen aus zahlreichen umliegenden Orten Vertriebene
nach El Fasher, berichtet Aisha der taz. „Viele Verwandte retteten sich in
unser Haus.“ Als die RSF am 10. Mai begann, die Stadt zu bombardieren, „war
unser Haus so voller Leute, dass wir nicht alle unter die Betten passten,
um uns zu verstecken“. Zuerst fiel der Strom aus, dann das Wasser, dann
gingen die Vorräte aus. Vor allem die Kinder hatten Panik, erinnert sich
die Frau unter Tränen. Elf Tage saßen sie fest – unter Dauerbeschuss. „Wir
hatten Geld, aber wir konnten nichts kaufen. Es gab ja ohnehin nirgends
etwas“, berichtet sie. „Wir aßen trockene Brotkrumen.“
Am elften Tag traf ein Geschoss auch Aishas Haus. „Wir rannten davon, ohne
etwas mitzunehmen.“ Die Sudanesin musste ihren kranken Mann tragen, der
nicht laufen konnte. Doch sie wusste nicht wohin. „Es war eine Geisterstadt
– wir sahen nur Scharfschützen auf den Dächern und wussten: Hier können wir
nicht bleiben.“ Zu Fuß schaffte es die Familie durch zahlreiche
Straßensperren bis nach ZamZam.
## „Eine arabische Frau ließen sie laufen“
„Dort blieben wir sieben Tage – es war der Horror“, sagt Aisha. „Ich ha…
etwas Geld in der Tasche, aber selbst davon konnte man dort nichts kaufen –
es gab nicht einmal genügend Trinkwasser.“ Also entschied sie am siebten
Tag, ein Taxi zu bezahlen und bis an die Grenze zu fahren. „Unterwegs
stoppte uns die RSF an einer Straßensperre“, erzählt sie stockend. „Sie
trennten uns Frauen von den Männern und schleppten uns davon.“ Tränen
laufen ihr übers Gesicht. „Eine arabische Frau ließen sie laufen, doch ich
bin von der Ethnie Zaghawa – mich nahmen sie mit.“
Hinter großen Steinen in einem Busch am Wegrand vergewaltigten sieben
Uniformierte sie und zwei weitere Frauen, eine davon erst 14, die andere
schwanger. „Sie schlugen uns, bis wir halb bewusstlos wurden, und dann
vergewaltigten sie uns“, sagt sie unter Tränen. „Wir werden dieses Land von
Leuten wie euch säubern“, habe ein RSF-Kämpfer ihr ins Gesicht geblökt.
„Jetzt haben wir für euch Zaghawa-Frauen endlich eine Aufgabe“, spuckte ein
anderer Milizionär ihr ins Gesicht, als er sich ein zweites Mal an ihr
verging: „Ihr könnt uns als Sexsklavinnen dienen.“
Nach der mehrfachen Vergewaltigung gelang es Aisha sich aufzurappeln und
der Schwangeren zu helfen davonzulaufen. Entlang der Straße traf sie auf
ihren Mann und ihre Tochter, letztlich gelang ihnen die Flucht nach
Südsudan und weiter nach Uganda. Während ihres Berichts weint Aisha
bitterlich: „Wir mussten das Mädchen bewusstlos zurücklassen, um uns selbst
zu retten.“
Gegen Männer richtet sich die Gewalt ähnlich brutal. So berichtet es der
45-jährige Bauer aus einem Dorf nördlich von El Fasher der taz, der Kabaya
genannt werden möchte. Von den RSF-Milizionären, die ihn auf seiner Flucht
an einer Straßensperre entführten und wochenlang folterten, wurde er mit
„Fulul“ oder „Abulda“ beschimpft, beides arabische Begriffe, die die RSF
einsetzt, um nicht arabischstämmige Leute zu kennzeichnen. Auch Kabaya
gehört zur Zaghawa-Ethnie. Als Fulul werden Angehörige bezeichnet, deren
Vater oder Ehemann in Sudans Armee (SAF) dienen; als Abulda die Männer, die
in der SAF sind oder für sie spionieren. „Männer, die wie ich alleine
unterwegs sind, werden als Spione betrachtet“, erklärt Kabaya der taz.
Er hat Grausames durchgemacht. Davon zeugen die Wunden am Fuß, die nicht
heilen und ihn kaum laufen lassen. Davon zeugen die Narben auf seinem
Rücken, die von der Folter herrühren sowie die gebrochenen Rippen, die
Kabaya bei jedem Atemzug schmerzen. Kabays zwei Kinder und seine Frau sind
bei einem Bombenanschlag auf ihr Dorf am 25. Mai 2024 umgekommen, berichtet
er stockend. Damals zog die RSF gerade ihre Kämpfer rund um El Fasher
zusammen. Er selbst habe nur überlebt, weil er am frühen Morgen auf den
Acker gegangen war, um die Ernte einzuholen. Als er diese zum Markt
brachte, erfuhr er vom Tod seiner Familie und floh.
Auf dem Weg zum Vertriebenenlager, wo er seine Brüder vermutete, wurde er
von der RSF an einer Straßensperre gefangen genommen. Zwei Wochen lang
fesselten sie ihn an einen Baum und schlugen ihn: zunächst um Geständnisse
vermeintlicher Spionage zu erpressen, später um von Verwandten, die er
anrufen sollte, Lösegeld einzufordern. „Ich bettelte sie an, mich zu
töten“, sagt er. Kabaya musste Urin und Benzin trinken. Zuletzt
vergewaltigten die RSF-Männer ihn mit Glasflaschen und ihren Gewehrläufen.
„Ich konnte zwar am Ende fliehen“, sagt Kabaya unter Tränen, „doch sie
haben nichts von meinem Leben und mir selbst übriggelassen.“
Der [5][Internationale Stragfgerichtshof (IStGH) hat Ermittlungen zu den
Gräueltaten im Sudan eingeleitet]. Eine der Organisationen, die Beweise
sammelt, ist das Darfur Netzwerk für Menschenrechte (DNHR) mit Sitz in
Kampala. Dessen Direktor Mohammed Hassan ist eben erst aus Den Haag
zurückgekehrt, wo er den Fahndern eine Datenbank überreicht hat. Darin sind
Namen von Opfern wie Fatna, Aisha und Kabaya verzeichnet, [6][begangene
Verbrechen gelistet sowie mutmaßliche Täter benannt]. Mehr als 7.000 Opfer
haben Hassans Mitarbeiter seit Kriegsausbruch im April 2023 interviewt
sowie Videos und Fotos als Beweisstücke eingepflegt.
## Dokumentation seit 2014
„Wir wollen, dass die Täter zur Verantwortung gezogen werden“, sagt Hassan.
Der kleine Mann sitzt im Anzug an seinem Schreibtisch im dritten Stock
eines Bürogebäudes. Im engen Vorzimmer hocken Dutzende Übersetzer*innen,
die im Stakkato Aussagen abtippen und ins Englische übertragen. Was in der
Summe herauszulesen ist, so Hassan, sei eine Art „Systematik“. So wie in
der Nacht vom 15. Juni, als die RSF-Kämpfer Fatnas Haus stürmten und sie
vergewaltigten. „Viele Akte sexueller Gewalt geschehen mit dem Zweck der
Bestrafung“, fasst Hassan die Schicksale der Frauen zusammen. „Vor allem in
Darfur, wo die arabische RSF-Miliz gegen alle anderen Ethnien vorgeht. Sie
töten oder entführen die Männer und vergewaltigen die Frauen.“
Hassan kennt die RSF. Er selbst wurde in den 1990er Jahren nahe der
westdarfurischen Stadt Nyala geboren. Als die Reiter-Milizen, Janjaweed
genannt, aus denen sich später die RSF formierte, 2003 begannen, auf Befehl
von Bashir die Dörfer der nicht arabischstämmigen Volksgruppen
niederzubrennen, verlor er seine Eltern und fand sich selbst in einem
Vertriebenenlager wieder, wo er aufwuchs. Nach seinem Schulabschluss
eröffnete er 2014 eine erste Facebook-Seite, auf welcher er Verbrechen
dokumentierte. Dafür wurde er 2016 verhaftet und gefoltert.
Als Hassan 2017 wieder freikam, floh er nach Uganda, wo er seine
Organisation DNHR gründete. Seither hat er mit Hilfe internationaler
Partner wie Amnesty International in Flüchtlingslagern in Südsudan und
Uganda systematisch Interviews mit den eintreffenden Sudanesen aus Darfur
geführt: „Wir wollen, dass die Welt die Wahrheit erfährt, was in Darfur
geschieht.“
In Uganda Fuß zu fassen, ist für Opfer wie Fatna, Aisha oder Kabaya nicht
leicht. Dabei ist Uganda eines der weltweit liberalsten Länder, um
dauerhaft Aufnahme zu finden. Über 1,7 Millionen Geflüchtete leben hier;
die meisten aus Südsudan und Kongo. Rund 37.500 Sudanesen sind registriert,
doch jeden Tag werden es mehr. Vor allem aus Darfur wenden sie sich gen
Süden, weil es kaum andere Fluchtrouten mehr gibt. Doch sie fühlen sich
nicht sicher, sagen sie.
Früher oder später schlagen fast alle bei Adam Salih im Büro auf. Der
Vorsitzende der sudanesischen Flüchtlingsgemeinde sitzt im blauen
Polo-T-Shirt an seinem Schreibtisch eines Bürogebäudes in der Altstadt.
Hinter ihm hängt eine sudanesische Flagge an der Wand. Im Vorzimmer sitzen
dicht gedrängt Geflüchtete aus dem Sudan. Salih hat viel zu tun, denn die
meisten kommen ohne Ausweispapiere. Damit die ugandischen Behörden die
Flüchtlingsanträge bearbeiten können, muss Salih Identitäten beglaubigen.
Derzeit hat er vor allem zu tun mit Geburtsurkunden. Viele Frauen, die im
Sudan vergewaltigt wurden, gebären nun ihre Babys in Uganda, können aber
keinen Vater angeben. „Ich regle das dann, indem ich die Sachlage erkläre“,
sagt Salih.
Er kommt selbst aus Darfur, ist aber bereits seit 2011 in Uganda. Mit dem
jüngsten Ansturm seiner Landsleute wachse ihm die Verantwortung über den
Kopf, gibt er offen zu. „Wir haben so viele Probleme“, seufzt er und zählt
auf: vergewaltigte Frauen wie Fatna oder Folteropfer wie Kabaya, die
medizinische Hilfe benötigen; sudanesische Kinder, die nicht zur Schule
gehen, weil sie schwer traumatisiert sind. Doch psychologische Hilfe zu
bekommen, sei zu teuer und damit unmöglich. Das größte Problem, sagt er,
sei jedoch die Sicherheit. „Die RSF-Miliz hat ihre Leute nach Uganda
entsandt, um uns mundtot zu machen.“
Ugandas Präsident Yoweri Museveni unterhält seit Jahrzehnten enge
Beziehungen zu Sudan. Ex-Präsident Bashir war in seiner Amtszeit mehrfach
in Kampala zu Besuch – obwohl er mit internationalem Haftbefehl gesucht
wird. Als Bashir 2019 gestürzt wurde, flogen seine engsten Gefolgsleute und
Verwandten ihr Vermögen in Form von Gold sowie ihre Familien nach Uganda
aus. Auch die hohen RSF-Kommandeure haben seit Kriegsausbruch ihre Frauen
und Kinder in Kampala in großen Villen einquartiert, bestätigen
verschiedene Quellen der taz.
Über Ugandas Militärflughafen werden laut dem Magazin Africa Intelligence
Waffenlieferungen aus Russland und Dubai an die RSF abgewickelt. Auf dem
Rückweg transportieren die Maschinen schwerverletzte RSF- Kämpfer nach
Uganda, um sie behandeln zu lassen. RSF-Chef Hametti traf sich in jüngster
Zeit mehrfach mit Museveni. Der Handschlag der beiden zeugt von tiefer
Verbundenheit.
Salih zeigt auf sein Handy: „Ich bekomme Drohanrufe oder werde in
Whatsapp-Gruppen eingeschüchtert“, flüstert er. Er wagt jedoch nicht, damit
zur ugandischen Polizei zu gehen. „Wer weiß, wer in den Behörden mit der
RSF verbandelt ist.“ Mitarbeiter des ugandischen Flüchtlingsministeriums,
mit denen die taz sprach, bestätigen die Befürchtungen. Dies sei mitunter
der Grund, warum viele Sudanesen nicht in den für sie vorgesehenen
Flüchtlingslagern unterkommen wollen, denn dort sei die RSF bereits sehr
präsent.
Auch Fatna hat jüngst Drohungen erhalten, als sie sich in einer
Whatsapp-Chatgruppe mit anderen Frauen über gynäkologische Behandlungen
austauschte. „Sie sagen, wir hätten das verdient“, sagt sie bebend. „Ich
kann nur beten, dass diese Männer bald vor Gericht gestellt werden.“ Sie
wischt erneut ihre Tränen mit dem Kopftuch weg: „Ich bin bereit, gegen sie
auszusagen.“
14 Aug 2024
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## AUTOREN
Simone Schlindwein
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