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# taz.de -- Wagenknecht stellt Koalitionsbedigungen: Kalkulierte Maximalforderu…
> Das BSW will in den nächsten Bundestag einziehen – und stellt schon jetzt
> Koalitionsbedingungen. Das treibt den Verhandlungspreis hoch.
Bild: Stellt Bedingungen: Sahra Wagenknecht
Erfolg macht selbstbewusst. In Umfragen liegt das „Bündnis Sahra
Wagenknecht“ in den ostdeutschen Bundesländern, in denen im September
gewählt wird, stabil im zweistelligen Bereich. Dort könnte dem [1][BSW nach
den Wahlen im Herbst eine Schlüsselrolle] zufallen. Von dieser Aussicht
berauscht, legt die Parteichefin die Latte für mögliche Koalitionen mit
Union, SPD, Grünen oder Linken schon mal unerreichbar hoch: Nur wer auch im
Bund gegen Waffenlieferungen an die Ukraine und für Verhandlungen mit
Russland sei ist, käme für sie als Partner in Thüringen, Sachsen oder
Brandenburg in Frage, tönt Wagenknecht.
Regieren [2][will Wagenknecht in diesen Bundesländern noch nicht.] Ihr
Fernziel ist die nächste Bundestagswahl, bei der sie wieder in den
Reichstag einziehen will, diesmal mit ihren BSW-Getreuen. Würde sich ihre
Partei vorher an einer Landesregierung beteiligen, könnte sie manche Wähler
enttäuschen. Das will Wagenknecht tunlichst vermeiden. Darum stellt sie
solche kalkulierten Maximalforderungen.
Zugleich schärft sie damit ihr Profil in der „Friedensfrage“, denn das ist
ihr Trumpf. Die AfD schlägt zwar vergleichbare Töne an, aber deren
[3][„Markenkern“ ist die Migration.] Das BSW dagegen spricht all jene an,
die den Kurs der anderen Parteien gegenüber Russland ablehnen oder
skeptisch sehen – sei es aus ehrlicher Angst vor einer Eskalation, aus
Sympathien für Diktator Putin oder Antiamerikanismus. Oder einfach aus
Egoismus, weil einem der persönliche Wohlstand wichtiger ist als das
Schicksal der Ukraine. Das kann man zynisch finden. Aber mit
Wählerbeschimpfung wird man niemanden überzeugen können, der mit dem BSW
sympathisiert. Und auch nicht, indem man die Ukrainepolitik der
Bundesregierung als alternativlos darstellt.
Mit ihrem kompromisslosen Anti-Kurs spricht Wagenknecht viele Wähler an.
Sollte ihr am Ende die [4][Rolle einer Königsmacherin] zufallen, kann sie
es sich ja noch mal anders überlegen und zum Beispiel eine
Minderheitsregierung tolerieren. Hauptsache, sie bestimmt den Preis dafür.
29 Jul 2024
## LINKS
[1] /Landtagswahlen-im-Osten/!6023632
[2] /BSW-Parteitag-in-Brandenburg/!6020441
[3] /Einwanderung-und-Migration/!6020574
[4] /Koalitionen-mit-Sahra-Wagenknecht/!6016149
## AUTOREN
Daniel Bax
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