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# taz.de -- Jahresbericht Entwicklungspolitik: NGOs warnen vor Kürzungen
> Entwicklungsorganisationen stellen ihre Analyse der deutschen
> Afrikapolitik vor. Sparkurs würde besonders „vergessene“ Krisenregionen
> treffen.
Bild: Finanzierungsquelle versiegt: Die Entwicklungspolitik sitzt auf dem Trock…
Berlin taz | „Mit großer Sorge“ betrachten die Entwicklungsorganisationen
Welthungerhilfe und terre des hommes den Rückgang der deutschen
öffentlichen Entwicklungsleistungen im Jahr 2023. Im Gegenteil brauche es
mehr und vor allem zuverlässige Finanzierung, betonten die Organisationen
bei der Vorstellung ihrer jährlichen Analyse der deutschen
Entwicklungspolitik am Mittwoch in Berlin.
Die Haushaltsdebatte für den nächsten Etat läuft noch – geplant ist
mindestens [1][eine weitere Milliarde weniger für das
Entwicklungsministerium]. Joshua Hofert warnt, dass besonders in
„vergessene Krisen“ weniger investiert werde. In Somalia und Myanmar etwa
seien geplante Projekte nicht bewilligt worden. „Die Einsparungen von heute
sind die Krisen von morgen.“, appelliert Hofert an die Bundespolitik.
Das zeige sich etwa in der Sahelzone. Militärische Top-down-Strategien
hätten sich als unwirksam erwiesen. Organisationen wie die Welthungerhilfe
und terre des hommes, die über ein jahrzehntelanges verlässliches Netzwerk
verfügen und eng mit Partnerorganisationen vor Ort kooperieren, hingegen
seien gut aufgestellt. Gerade in diesen hochgradig fragilen Kontexten biete
die Entwicklungsarbeit ein befriedendes Potenzial, erklärt Mathias Mogge,
Generalsekretär der Welthungerhilfe.
## Entwicklungspolitik konkret
Konkret haben die Organisationen etwa in Burkina Faso mit Übergangsschulen
für geflüchtete Jugendliche aus den bewaffneten Gebieten Perspektiven
geschaffen und durch geförderte Kleinstunternehmen Einkommen ermöglicht –
[2][und damit den Druck minimiert, dass sich Jugendliche den Dschihadisten
anschließen]. Mit den aktuellen Kürzungen seien laut der NGOs solche
Projekte aber nicht mehr oder schwerer zu finanzieren.
Besonderer Fokus der diesjährigen Analyse der NGOs liegt auf der
Afrikapolitik der Bundesregierung. Hier müsse es mehr Klarheit zwischen den
Ressorts in der Bundesregierung geben. Außerdem müsse sie die Wahrnehmung
von Afrika als „Krisenkontinent“ an die Wirklichkeit anpassen, betont
Mogge. Gerade in Bezug auf die [3][Eindämmung der Klimakrise] und den
Fachkräftemangel biete der Kontinent „unglaubliches Potenzial“.
26 Jun 2024
## LINKS
[1] /Haushaltsstreit-der-Ampel-Koalition/!6007639
[2] /Bundesentwicklungsministerin-in-Benin/!5994462
[3] /Aufforstung-in-afrikanischen-Laendern/!5993431
## AUTOREN
Florian Nass
## TAGS
Entwicklungspolitik
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