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# taz.de -- Durchsuchungen in BaWü und Sachsen: Wieder Razzien gegen Reuß-Gru…
> Erneut gibt es Durchsuchungen von zwei Beschuldigten aus dem Umfeld der
> Reichsbürgergruppe um Heinrich Prinz Reuß. Gesucht wird auch nach Waffen.
Bild: SEK-Beamte eskortieren den Hauptangeklagten Heinrich XIII. Prinz Reuß na…
Berlin taz | Wieder Razzien gegen das Umfeld der [1][terrorverdächtigen
Reichsbürgergruppe um den hessischen Adelsnachfahren Heinrich Prinz Reuß]:
Am Dienstag ließ die Bundesanwaltschaft mit großem Aufgebot nach
taz-Informationen einen 73-Jährigen und eine 63-Jährige im Raum Calw
(Baden-Württemberg) durchsuchen. Ihnen wird vorgeworfen, der Reuß-Gruppe
Räume für Rekrutierungstreffen zur Verfügung gestellt zu haben.
Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft bestätigte den Einsatz. Durchsucht
würden sieben Objekte und drei Grundstücke, neben Baden-Württemberg auch in
Sachsen und Schleswig-Holstein. Den Durchsuchten werde die Unterstützung
einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen.
An dem Einsatz waren 700 Polizeibeamte beteiligt, darunter auch
Spezialeinheiten und Kampfmittelräumdienste – weil beide Durchsuchten große
Ländereien besitzen, darunter ein Rittergut in Sachsen. Nach
taz-Informationen soll der 73-Jährige zudem eine Vielzahl an Waffen
besitzen. Bei einer früheren Razzia im Umfeld der Reuß-Gruppe hatte ein
anderer Unterstützer im März 2023 in Reutlingen auf Polizeibeamte
geschossen und zwei von ihnen verletzt. Auch deshalb das vorsorgliche
Großaufgebot am Dienstag.
## Suche nach Waffendepots
Die 26-köpfige Gruppe um Heinrich Prinz Reuß steht derzeit [2][in Frankfurt
am Main] und [3][Stuttgart] vor Gericht, demnächst startet ein dritter
Prozess in München. Die Bundesanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, einen
Angriff auf den Bundestag und einen politischen Umsturz geplant zu haben.
Die Gruppe hatte bereits [4][382 Schusswaffen, 347 Stichwaffen und mehr als
148.000 Munitionsteile] beschafft. Zugleich hatte sie das Ziel, bundesweit
286 Heimatschutzkompanien aufzubauen, die laut Anklage nach einem Umsturz
„Säuberungen“ durchführen sollten.
Die Rekrutierung für diese Heimatschutzkompanien lief bereits – unter
anderem in Räumen der nun Durchsuchten, dort zum Jahreswechsel 2021 und
2022. Die 63-Jährige soll zudem dem militärischen Kopf der Gruppe,
[5][Rüdiger von Pescatore], ein Auto überlassen haben. Zudem wollten die
Ermittler klären, ob sich auf den Grundstücken eventuell Waffendepots
befinden, von denen die Gruppe wiederholt gesprochen hatte – die aber bis
heute nicht gefunden wurden.
## Auch Generalstaatsanwaltschaft Dresden aktiv
Zugleich ließ am Dienstag auch die Generalstaatsanwaltschaft Dresden zwei
Personen aus dem Umfeld der Gruppe Reuß durchsuchen. Ein Sprecher
bestätigte, dass die Razzien im Zusammenhang mit der Gruppe standen und in
Seiffen und Pockau-Lengefeld stattfanden. Den Beschuldigten werde die
Mitgliedschaft in oder Unterstützung einer terroristischen Vereinigung
vorgeworfen.
4 Jun 2024
## LINKS
[1] /Reichsbuerger-Putsch/!6004794
[2] /Frankfurter-Prozess-gegen-Reichsbuerger/!6013891
[3] /Reichsbuerger-Prozess-in-Stuttgart/!6007757
[4] /Reichsbuerger-Putsch/!6004794
[5] /Prozess-gegen-Reichsbuerger-beginnt/!6009838
## AUTOREN
Konrad Litschko
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